Januar
6. Januar: Grund zur Freude: Bürgermeisterin Birgit Tupat verkündet, dass es einen neuen potenziellen Investor für das Rastatt-Gelände gibt. Entstehen soll dort eine Gastronomie. Die Gespräche wurden seitens der Verwaltung aufgenommen.
7. Januar: Die Flüchtlinge aus der Ukraine feiern ihr erstes Weihnachten in Nachrodt-Wiblingwerde. Es war eine Mischung aus fröhlich-unbeschwerter Weihnachtsstimmung und ganz großen Emotionen. Zu diesem Zeitpunkt hoffen noch alle, dass der Krieg in der Heimat bald vorbei ist. Nun steht bereits das zweite Weihnachtsfest vor der Tür.

13. Januar: Von der Bruchbude, die am besten abgerissen wird, zur attraktiven Zukunftsinvestition im Wert von mehr als 2 Millionen Euro. Durch eine Verkaufsanzeige ist das heruntergekommene Kreckelhaus wieder in aller Munde. Ob es inzwischen verkauft ist, ist ungewiss. Derzeit ist es nicht online. Es gammelt weiter vor sich hin.

15. Januar: Die große Pandemie scheint gemeistert zu sein. In Wiblingwerde wird das erste Testzentrum im Gemeindehaus geschlossen. Das in Nachrodt am Amtshaus folgt wenig später. Zu Spitzenzeiten wurden weit mehr als 200 Corona-Tests pro Tag durchgeführt. Zuletzt war die Nachfrage gering. Tests und Impfungen gibt es weiterhin in der Lenne Apotheke.

24. Januar: Aus drei evangelischen Kirchengemeinde wird eine. Altena, Nachrodt und Wiblingwerde werden zur neuen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark. Das hat Auswirkungen: Der Förderverein Dorfkirche Aktiv wird aufgelöst. Durch die neue Gemeinde fehlt dem Verein nun der eigentliche Vereinszweck.

25. Januar: Das Thema Flüchtlinge sorgte schon zu Beginn des Jahres für Sorgen. Die Gemeinde startete den ersten Aufruf an die Bevölkerung. Wohnungen werden dringend gesucht. Zu dem Zeitpunkt leben bereits 225 Flüchtlingein Nachrodt-Wiblingwerde. Und es werden noch mehr. „Wir wissen jetzt schon nicht mehr, wie wir das machen sollen“, sagte Ordnungsamtsleiter Sebastian Putz. Das Thema spitzte sich im Lauf des Jahres weiter zu.
29. Januar: Reinhard Ittershagen ist gestorben. Er war ein Mann der Zahlen. Einer, der mitdachte und auch mal über den Tellerrand blickte. Einer, der für seine Prinzipien einstand. Einer, der selten laut in der ersten Reihe stand, aber zugleich einer, der im Hintergrund die Fäden zusammenhielt. Sein Verständnis für Zahlen nutzte der einstige Controller auch in seiner Freizeit. Im Heimat- und Verkehrsverein führte er bis zuletzt die Kasse. Im Bürgerbusverein lenkte er lange Zeit als Geschäftsführer maßgeblich die Geschicke des Vereins.
Februar
5. Februar: Unglück auf der Lenne. Zwei Kanufahrer brechen in Altena zu einer Tour auf. In Nachrodt kentern sie. Ein 27-Jähriger stirbt, sein 32-jähriger Begleiter kann gerettet werden. Das Kanu und ein kleiner Hund bleiben trotz großer Suchaktionen verschwunden.
11. Februar: Illegale Müllberge gibt es immer mal wieder am Honsel. Die abgelegene Straße zwischen Veserde und Letmathe wird immer mal wieder als illegale Deponie genutzt. Das Ausmaß machte jedoch auch erfahrene Verwaltungsmitabeiter sprachlos. Über mehrere Kilometer wurde tonnenweise Müll abgeladen. Von der vollen Windel bis zu Kühlschränken.
14. Februar: Kirsten Steinecke gründet die neue Gruppe „Von Frau zu Frau“ unter dem Dach der neuen evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark und trifft damit offensichtlich den Nerv der Gemeindemitglieder. Die Gruppe wächst immer noch.

15. Februar: Ein großer und gezielt geplanter Einsatz der Polizei sorgte am frühen Morgen in Nachrodt für Aufsehen. Dazu waren auch Spezialisten des Sondereinsatzkommandos (SEK) alarmiert worden. „Hintergrund ist ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Neben mehreren Rauschgiftspürhunden kam in Nachrodt auch ein Spezialeinsatzkommando zum Einsatz“, hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung von Kreispolizeibehörde und Staatsanwaltschaft.
22. Februar: Ein Nachrodter im Finale von The Voice of Poland – was für eine Sensation. Mehr als eine Millionen Klicks auf YouTube, mehr als 3,5 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher und eine Fangemeinde, die täglich weiter wächst. In Polen ist Janusz Luczak seit Beginn der Fernsehshow bekannt und beliebt. In seiner Heimat Nachrodt-Wiblingwerde, ist er einfach nur der nette Mann von nebenan, der so gerne singt.

24. Februar: Tödlicher Unfall auf der L692. Zwischen Grotenburg und Hohenhagen kommt ein Fahrzeug von der Fahrbahn ab. Für den Fahrer kommt trotz sofortiger Reanimation jede Hilfe zu spät. Später wird klar, dass der Grund für den Unfall ein internistischer Notfall war.

März
28. März: Die UWG und der fraktionslose Ratsherr Aykut Aggül haben mit einem gemeinsamen Antrag dafür gesorgt, dass es zukünftig mehr Parklätze für Behinderte in Nachrodt-Wiblingwerde geben wird. Der Antrag wurde im Rahmen der Ratssitzung einstimmig beschlossen. Welch eine Diskussion es in den kommenden Monaten geben würde, ahnte damals wohl noch niemand. Seit Mitte November stehen die ersten Schilder nun.
30. März: Stephan Schnietz ist tot. Der Wiblingwerder starb bereits am Donnerstag im Alter von 83 Jahren. Schnietz war unter anderem Ratsherr der CDU, Gründungsmitglied des Heimat- und Verkehrsvereins, ehemaliger Vorsitzender der seinerzeit regen Kolpingsfamilie, Kulturförderer in der Gemeinde und Diözesangeschäftsführer in Essen.
31. März: Schwerer Unfall vor den Amtshaus-Containern. Ein Wagen überschlägt sich, beschädigt noch weitere Wagen und bleibt auf dem Dach liegen. Die Verwaltungsmitarbeiter eilen dem Fahrer zur Hilfe. Am Nachmittag gibt es direkt den zweiten schweren Unfall. Nur wenige Meter weiter. Zwei Fahrzeuge kollidieren frontal. Während des gesamten Jahres wird es mehrere Unfälle auf der B236 in Nachrodt geben.
April
1. April: Das letzte Schwimmen im Hallenbad. Es wird geschlossen. Eigentlich für ein Jahr. Es wird saniert. Inzwischen ist klar: Es wird wesentlich länger dauern. Es hagelt Kritik gegen die Verwaltung und es gibt viel Gerede hinter verschlossenen Türen. Die Verwaltung wird derweil nicht müde zu betonen, dass alles getan wird, um das Hallenbad so schnell wie möglich fertigzustellen.

4. April: Milimeterarbeit mit einem Hubschrauber: Das im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) geführte Vorhaben Nummer 19 sieht eine 380-Kilovolt-Verbindung von der Umspannanlage Kruckel bis zur Umspannanlage Dauersberg vor. Und ein kleiner Teil dieser neuen Super-Stromtrasse führt über die Wiblingwerder Höhen. In diesem Rahmen wurden Helikopter-Arbeiten erforderlich. Es ist der nächste Schritt im XXL-Bauprojekt. Inzwischen gehören die Hubschrauber zum Alltag im Höhengebiet. Damals war es eine spannende Aktion, die viele Zuschauer rund um Deierte verfolgten.

5. April: Gute Nachrichten für die Nachrodter: Im Tal wird ein modernes und großflächiges Kommunikationsnetz für schnelles Internet direkt bis ins Haus oder die Wohnung gelegt. Gebaut wird das Netz von Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Das Unternehmen baut das Glasfasernetz eigenwirtschaftlich aus.
9. April: Die Gemeinde feiert und tanzt ums Feuer. In Nachrodt und Brenscheid lodern riesige Osterfeuer. Die Stimmung ist gut.

17. April: Ein Unfall, der für die Polizei in Nachrodt-Wiblingwerde wohl eher in die Kuriositäten-Sammlung gehören. Es gab den ersten Unfall mit einem Damhirsch. Aus dem Nichts tauchte der Hirsch aus dem Nebel auf. Der Autofahrer hatte keine Chance mehr. Er erwischte das große Tier frontal. Der Hirsch flog durch die Luft und überlebte den Unfall nicht. An dem Fahrzeug entstand immenser Sachschaden. Es war nicht mehr fahrbereit.
19. April: Die Katze ist aus dem Sack: Shqiprim Hasani heißt der Mann, der auf dem Gelände der Rastatt bauen möchte. Den Arbeitskreis konnte er bereits überzeugen. Was noch keiner ahnt: Ein zweiter Bewerber ist schon in den Startlöchern. Es wird für Shqiprim Hasani ein kurzes Intermezzo in Nachrodt.

Mai
1. Mai: Auf dem Wiblingwerder Dorfplatz wird mit vielen Gästen der Mai begrüßt. Die Kindergartenkinder führen etwas vor und die Besucher singen Frühlingslieder.
7. Mai: Der Waldkindergarten Wiblingwerde wird 25 Jahre alt. Anlässlich des Jubiläums gibt es ein großes Fest rund um den Kindergarten am Herlsener Weg.

6./7. Mai: Die Feuerwehr feiert in Nachrodt ein großes Familienfest. Sie begeistern mit vielen Vorführungen und einer Party, auf der viele Nachrodter bis tief in die Nacht feiern.

12. Mai: Brückenprüfung – ein Wort, dass viele in der Gemeinde zittern lässt. Allerdings geht es nicht um die Lennebrücke, sondern um die Brücken im Besitz der Gemeinde. Aber auch hier gibt es Probleme. Die Brücke am Holensiepen und die am alten Bahnhof werden gesperrt.
17. Mai: Die Mitglieder des Hegerings sind aktiv. Sie fliegen mit ihrer Drohne das Grünland ab. Die Mission: Kitze retten, die sich ins hohe Gras ducken und beim Mähen einfach überfahren würden.

17. Mai: In der Gemeinde wird Kälbchen Dario gesucht. Es hatte seine Herde verloren. Schier das ganze Dorf ist auf den Beinen. Am Ende gibt es ein Happy End. Müde und völlig entkräftet wird der kleine Bulle gefunden und gerettet.
22. Mai: Nachrodt-Wiblingwerde hat jetzt einen Wolfsberater. Berufsjäger Heiko Cordt hat die Ausbildung abgeschlossen und ist nun dort im Einsatz, wo der Verdacht besteht, dass der Wolf ein Tier gerissen haben könnte. Überhaupt wird das Thema Wolf in diesem Jahr noch sehr präsent werden.
30. Mai: Die neue evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Mark feiert mit einem bunten Gemeindefest Geburtstag. Es ist nicht nur der Start für eine neue Gemeinde, sondern auch das Ende der drei Kirchengemeinden Nachrodt, Wiblingwerde und Altena. Noch sind nicht alle gänzlich überzeugt von der Fusion.

Juni
2. Juni: In Rennerde wird ein Pferd – vermutlich von einem Hund – auf einer Weide zu Tode gehetzt. Es wird nicht der einzige Vorfall in diesem Jahr bleiben.
6. Juni: Der türkische Generalkonsul Taylan Özgür Aydin und sein zweiter Sekretär Tokdemir Kutam besuchen Nachrodt-Wiblingwerde. In erster Linie bedankt er sich für die Hilfe für die Erdbeben-Opfer in der Türkei.

9. Juni: Das hat es so noch nicht gegeben: Ein „Nachrodter Jung“ regiert das Schützenvolk der Friedrich-Wilhelmsgesellschaft. Michael Funnemann ist der neue König – und das Kelleramt feiert.

13. Juni: Es wird keinen neuen Gemeindesportverband geben. Darauf verständigten sich die Vertreter der Sportvereine. Stattdessen soll es formlose Treffen zum Informationsaustausch geben.
18. Juni: Der Wald oberhalb des Dümpels brennt. Es ist der erste Waldbrand des Jahres. Das extrem steile Gelände bereitet den Einsatzkräften Probleme.
19. Juni: Er kam zu spät und konnte dennoch voll überzeugen: Investor Klaus Weihrauch. Er stellte seine Pläne für das Rastatt-Gelände im Rat vor und konnte begeistern. Noch am gleichen Abend ist klar: Er bekommt den Zuschlag. In der gleichen Sitzung fließen Tränen. Denn Gabriele Balzukat räumt auf eigenen Wunsch den Stuhl der Kämmerin. Für sie kommt Heiko Tegeler. Außerdem bekommt Jan Schneider den Ehrenamtspreis 2023 verliehen.
22. Juni: Fast genau zwei Jahre nach der Flut kämpfen die Nachrodter erneut mit den Folgen eines Unwetters. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.
27. Juni: Das erste Baseball-Camp im Wilhelm-Mestekämper-Stadion ist ein voller Erfolg. Die Lennekirche veranstaltet es und hat dafür echte Profis aus Texa einfliegen lassen.

30. Juni: Jetzt ist es auch richtig offiziell: Investor Klaus Weihrauch wird seine Pläne auf dem ehemaligen Rastatt-Gelände verwirklichen. Die Freude bei allen Beteiligten ist groß.