„Wenn es einen Verband gibt, dann sind wir dabei. Wir haben auch Leute, die es machen würden. Nur alleine werden wir es nicht machen“, betonte Jens Grote, Vorsitzender des TV Wiblingwerde, direkt zu Beginn der Versammlung. Auch die Vertreter des TuS Nachrodt-Obstfeld wären dabei, wollen es aber auch nicht alleine machen. Kritisch sahen die Beteiligten, dass niemand von der Spielvereinigung da war. Das zeige das mangelnde Interesse und die mangelnde Bereitschaft.
„Das Interesse an einem Gemeindesportverband ist nicht so ausgeprägt. Die Frage, die wir uns jetzt alle stellen müssen ist, ob wir jetzt dennoch einen Verband gründen oder uns regelmäßig treffen, um eine gemeinsame Marschrichtung vorzugeben“, sagte Uwe Perlowsky vom TuS. Martin Hohage vom TV Wiblingwerde erklärte: „Einen Verband sollten wir nur gründen, wenn alle mitmachen. So macht das keinen Sinn.“
Nach fünf Minuten war also schon klar, dass die Sache mit der Gründung eines gemeinsamen Sportverbands nun endgültig vom Tisch ist. Denn zumindest die drei großen Vereine Spielvereinigung, TuS und TVW müssten dabei sein. „Es geht einfach nicht anders. Wenn wir vom TuS und der TVW jetzt gemeinsam den Vorstand bilden, würde uns immer vorgeworfen, dass wir nur in unserem Interesse handeln und es stehen gerade rund um die Lennehalle viele Entscheidungen an“, sagte Heinz Even, Vorsitzender des TuS.
Klar war allen Beteiligten aber auch, dass ein regelmäßiger Austausch und ein geschlossenes Auftreten gegenüber der Politik wichtig sei. „Ihr könnt, wie bereits mehrfach erwähnt, auch immer in den Sportausschuss kommen. Der ist öffentlich. Aber da ist nie jemand“, sagte Annegret Klatt, Vorsitzende des Sportausschuss und Initiatorin des Treffens. Dort könnten neueste Informationen geholt, aber auch Anregungen und Fragen eingebracht werden. Die Vereinsvertreter bemängelten, dass sie nicht wüssten, wann dieser tagt. Außerdem seien die Zeiten für Berufstätige kaum zu schaffen. Grundsätzlich sei die Idee aber gut.
Im Lauf des Gesprächs wurde immer klarer, dass die Lösung des Problems regelmäßige Treffen der Vereinsvertreter sind. Vier Mal im Jahr soll erst einmal angestrebt werden. Außerdem sollen die Vereinsvertreter informiert werden, wann der Sportausschuss tagt. Darum wird sich Iris Krutz kümmern. Im Rahmen der Treffen der Vereinsvertreter sollen Fragen, Probleme und Anregungen gebündelt werden, die später der Politik oder der Verwaltung vorgetragen werden. „Es ist also quasi ein Verband, aber ohne den bürokratischen Aufwand“, sagte Grote, der die Lösung ebenfalls favorisierte.
Annegret Klatt kann damit ihre Arbeit beenden: „Ich denke, das ist eine gute Lösung. Und wenn man merkt, dass es doch mehr Sinn macht, einen Gemeindesportverband zu gründen, dann hat man eine Grundlage und kann es immer noch machen.“ Überraschend ist der Ausgang der Debatte um die erneute Gründung eines Gemeindesportverbands nicht. Wie bereits berichtet, gab es in Sachen Gründung viele Vorbehalte seitens der Vereine. Insbesondere, was den Arbeitsaufwand betreffe, der seitens des Vorstands geleistet werden müsse.
Bürgermeisterin Birgit Tupat bedauert die Entscheidung der Vereine: „Es ist schade. Ein Gemeindesportverband ist ein gutes Bindeglied – auch zur Verwaltung. Damit hätte man sicher noch mehr Interessen bündeln können.“