2025 war für Nachrodt-Wiblingwerde ein Jahr voller bewegender Momente, großer Herausforderungen und kleiner wie großer Erfolge. Von engagierten Bürgerprojekten über prägende Ereignisse in den Ortsteilen bis hin zu Festen, die die Gemeinschaft zusammenbrachten – vieles hat den Alltag in der Doppelgemeinde geprägt. Ein Blick zurück zeigt, was die Menschen vor Ort besonders beschäftigt, bewegt und begeistert hat. Hier die Monate Juli bis Dezember:
Juli
1. Juli: Die Lennehalle 2.0 ist Thema. Es gibt konkrete Pläne. Aber: 1,36 Millionen Euro sind weg. Fördergelder, die die Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde nicht bekommt. Bestimmt waren sie für den Neubau eines Sozialtrakts an einer neuen Lennehalle. Nun aber gibt es Probleme am Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses und die Bauverzögerung sorgt dafür, dass es im kommenden Jahr wohl keinen ersten Spatenstich für eine neue Halle geben wird. Der Fall ist vielschichtig und wird aktuell hitzig und emotional diskutiert. Allen voran vom Ratsherrn und Bürgermeisterkandidaten Aykut Aggül, der im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss noch einmal klarstellte: „Meiner Meinung nach braucht Nachrodt-Wiblingwerde keine dritte Turnhalle.“ Gleichzeitig jetzt jedoch ausholt und der Verwaltung und insbesondere der amtierenden Bürgermeisterin vorwirft, Gelder in den Sand gesetzt zu haben. Der Wahlkampf ist hart. Aber nicht alles ist reines Ringen um Wählerstimmen. Der Fall Lennehalle 2.0 ist komplex.
3. Juli: Endspurt im Hallenbad. Der finale Countdown ist eingeleitet. Das Edelstahlbecken ist da. In vielen Einzelteilen. Noch dazu tonnenweise Fliesen und unzählige Meter Kabel und andere Leitungen. Das Gartenhallenbad ist immer noch eine Großbaustelle. Doch nach und nach schwindet der Rohbau-Charme und es lässt sich erkennen, welches Schmuckstück dort entsteht.
4. Juli: Für Bürgermeisterin Birgit Tupat war es ein schönes Geburtstagsgeschenk. Und auch die meisten anderen Zuschauer des Prozesses vor dem Oberverwaltungsgericht Münster waren am Ende gut gelaunt. Denn: Der Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Arnsberg für den Ausbau der B236 in der Ortsdurchfahrt Nachrodt-Wiblingwerde ist rechtmäßig. Dies hat das Oberverwaltungsgericht mit dem am Freitagnachmittag verkündeten Urteil entschieden und die Klage eines Anwohners abgewiesen. Der Weg für eine neue Lennebrücke scheint folglich frei zu sein.
16. Juli: Der Abriss des Gebäudes Ehrenmalstraße 59 ist beschlossen. Eigentlich war es auch nur noch reine Formsache. Sowohl im Schul- als auch im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss war dieses Vorhaben mehrfach thematisiert worden und alle Fraktionen sprachen sich dafür aus. Das Gebäude macht Platz für den Ausbau des Offenen Ganztagsangebots (OGS) an der Grundschule Nachrodt.
20. Juli: Für ein schönes Sommerfest brauchen die Wiblingwerder nicht viel - nicht einmal große Werbung. Ein Bierwagen, ein Grill, eine Musikbox und der Rest läuft von alleine. Die Jedermänner des TV Wiblingwerde haben zum Dämmerschoppen auf den Dorfplatz eingeladen und fast das ganze Dorf kommt.
August
7. August: Ein Streit im häuslichen Umfeld ist eskaliert. Zunächst ist die Lage unübersichtlich. Zwischenzeitlich war die Rede von einem medizinischen Notfall. Später dann von einem Brand im Gebäude. Passiert ist das Ganze Im Grund. Zahlreiche Einsatzkräfte rückten aus.
12. August: Eine einsatzreiche Nacht für die Feuerwehr. Erst wurden die Retter an der Schmalsgotte in Nachrodt gebraucht, dort brannte ein Hochbeet auf einem Balkon. Schon auf der Rückfahrt zum Gerätehaus kam der nächste Einsatz. Am Lohagen brannte im Wald ein Heuballen. Beide Brände wurden frühzeitig bemerkt, sodass Schlimmeres verhindert werden konnte. Später wird klar: Am Lohagen war es Brandstiftung.
14. August: Im Hochzeitsoutfit vor den Papst? Das klingt eher nach TV-Romanze als Realität. Doch Lea Mareen und Hendrik Kleine haben es gemacht. Frisch getraut reisten sie nach Rom und empfingen den Ehesegen vom Papst persönlich - ein Erlebnis, das sie nie vergessen werden.
18. August: Nahezu jeder im Höhengebiet kennt die kleinen Kängurus vom Großendrescheid. Drei kleine Wallabys leben am Gasthof Spelsberg. Tochter Kristine und ihr Mann hatten eins geschenkt bekommen - und weil die Tiere nicht gerne alleine leben, kamen direkt noch zwei weitere hinzu. Doch nun ist eins weg. Michel. Und der sorgt tagelang für ordentlich Wirbel.
28. August: Einschulung in Nachrodt-Wiblingwerde: Mächtig aufgeregt sind die i-Dötzchen. Ihr erster Schultag steht an. Bevor es in die Schule geht, ist aber ordentlich Kraft gefragt. Die dicken Schultüten und die schweren Tornister müssen zur Schule getragen werden. Stolz präsentierten die 66 Schulanfänger in Nachrodt und Wiblingwerde ihre Schultüten - die fast alle selbst von Eltern oder Paten gebastelt und befüllt wurden.
September
1. September: Ausnahmezustand auf den Wiblingwerder Höhen. Erst ein Reitturnier für den Nachwuchs und dann ein Tag der offenen Stalltür locken hunderte Gäste auf den Hof Hegemann.
3. September: Großer Feuerwehreinsatz in Veserde. Auf dem Parkplatz brennt ein großer Haufen Müll. Der Brand entstand ursprünglich auf einem Müllwagen. Der Fahrer bemerkte den Rauch, fuhr auf den Parkplatz und lud den brennenden Haufen ab.
8. September: Wenn bei der Feuerwehr in Wiblingwerde der Party-Alarm ausgelöst wird, ist im Nu das ganze Dorf auf den Beinen. Zwei Tage herrscht fröhlicher Ausnahmezustand rund um das Wiblingwerder Feuerwehrgerätehaus.
11. September: Die letzte Ratssitzung vor der Kommunalwahl. Noch drei Tage, dann wählen die Nachrodt-Wiblingwerder einen neuen Gemeinderat. UWG, CDU, SPD und erstmals auch die FDP schicken ihre Kandidaten ins Rennen. Im Schloss Hotel Holzrichter steht zudem noch der fraktionslose Kandidat Matthias Lohmann auf dem Wahlzettel. Sicher ist bereits jetzt, dass es viele neue Gesichter im Rat geben wird. Für fünf gestandene Ratsfrauen und -herren ist definitiv Schluss. Sie kandidieren nicht erneut. Vor allem in der CDU wird es Veränderungen geben.
14. September: Nachrodt-Wiblingwerde wählt. Die Kommunalwahl ist spannend. Christian Pohlmann und Aykut Aggül treten gegen Amtsinhaberin Birgit Tupat an. Doch sie haben keine Chance. Mit 66,62 Prozent gewinnt Tupat die Wahl im ersten Wahlgang. In einigen Wahllokalen holt sie sogar mehr als 80 Prozent. Und bei den Gemeinderatswahlen? Da siegt klar die UWG. Die CDU wird zweitstärkste Kraft, die SPD verliert, die FDP bekommt zwar erstmals einen Sitz im Rat, verpasst jedoch klar ihr Ziel. Der fraktionslose Matthias Lohmann bekommt erneut ein Direktmandat. Als Landrat wählen die Nachrodt-Wiblingwerder mit großer Mehrheit Ralf Schwarzkopf (CDU).
18. September: Es klang nach einem Routineeinsatz. Dann ist die Bundesstraße für Stunden gesperrt. Chemiker der Firma Lobbe rücken an und sogar eine Abtragung des Asphalts auf der Lennebrücke ist im Gespräch. Denn die Öl-Spur über die Brücke ist alles andere als gewöhnlich. Die Brücke ist spiegelglatt. Das Problem: Es handelt sich um ein spezielles Hydrauliköl und das lässt sich nicht binden. Erst am nächsten Morgen können die Autos wieder über die Brücke rollen.
22. September: Mitmach-Konzert im Gemeindehaus. Hüpfen, tanzen, springen und dabei Gott loben: Liederpfarrer Bastian Basse sorgt mit seinem Konzert für Stimmung im Gemeindehaus.
26. September: Brenscheid braucht einen neuen Kanal. Und das wird keine kleine Maßnahme mit ein paar Gräben. Es wird ein XXL-Bauprojekt. Wenn alles gut läuft, sind es "nur" zwei Jahre Bauzeit. Los geht es bereits im November. Abgeschlossen wird die Maßnahme laut Plan im dritten Quartal 2027. Im Rahmen einer Bürgerversammlung werden die Brenscheider von der Gemeinde, dem Abwasserverband und den zuständigen Planern ausführlich informiert.
30. September: Ein ganzes Dorf feiert Erntedank. Der Heimat- und Verkehrsverein hat eingeladen und Hunderte strömen in Richtung Heimatstube. Sonnenschein, tolle Stimmung und das ganz große Wir-Gefühl erfüllen den Schulhof.
Oktober
12. Oktober: Samstagabend L692. Zwischen den Serpentinen und Wiblingwerde wird wieder ordentlich geheizt. Die Strecke ist bekannt dafür. Immer wieder gibt es Meldungen über sogenannte Poser und illegale Rennen. Auch in dieser Nacht meldet sich ein besorgter Fahrer bei der Polizei. Ein Fahrzeug ist derweil im Graben gelandet. Ein großer Polizeieinsatz ist die Folge. Und das Ergebnis? Es gibt keins. Alle Fahrer durften ihre Fahrt fortsetzen, da sie nicht live dabei erwischt wurden, wie sie Rennen fuhren.
13. Oktober: Ein besonderer Moment im Gartenhallenbad und ein echter Meilenstein. Um 9.15 Uhr drehte Hausmeister Sascha Panne den Hahn auf und das erste Wasser spritze aus dem dicken Rohr ins nagelneue Becken des sanierten Gartenhallenbads. Am nächsten Morgen um 5 Uhr soll das gut 500 Kubikmeter fassende Becken voll sein.
16. Oktober: Stillstand beim Glasfaserausbau. Die Phoenix Engineering GmbH hat am 25. September einen Insolvenzantrag eingereicht. Das Amtsgericht in Köln hat einen vorläufigen Insolvenzverwalter für das auf Glasfaserausbau spezialisierte Unternehmen bestellt. Die Phoenix Engineering war auch für den Ausbau in Nachrodt-Wiblingwerde verantwortlich - beziehungsweise Subunternehmen des insolventen Generalunternehmens aus Köln. Seither tut sich nichts mehr.
19. Oktober: Überall wehen sie im Wind. In klein, in groß, am Stock, am Laternenmast, auf dem Berg, im Tal - einfach überall. "Besser als weitere schwarz-gelbe Schmierereien", sagen die einen. "Eine Deutschlandflagge ist an sich ja nichts Schlimmes", die anderen. LokalDirekt-Recherchen haben jedoch ergeben, dass diese Aktion alles andere als harmlos ist. Viel spricht dafür, dass es Teil der rechten Social-Media-Kampagne "Aktion Flagge hissen" ist. Eine Diskussion, die die Nachrodt-Wiblingwerder noch über Wochen beschäftigen wird.
28. Oktober: Party, Show und jede Menge gute Laune: Das ist das Vereinsfest des TV Wiblingwerde. Nach einem Jahr Pause wird nun wieder kräftig in der Turnhalle gefeiert - auch wenn es nicht so voll ist wie sonst. Traditionell wird auch der Gebrüder-Simon-Pokal verliehen. In diesem Jahr an Hendrik Sonnenschein.
31. Oktober: Es ist geschafft - zumindest fast. Nach Jahren des Bauens, Sanierens, Umgestaltens und zahlreichen Problemen und Krisen ist es fertig, das neue Gartenhallenbad. Was als Sanierung begann, endet in einem komplett neuen Innausbau. 35 Handwerksbetriebe waren beteiligt. Nun ist es an der Zeit, Danke zu sagen. Daher lädt die Gemeinde alle Handwerker zur Party ein.
November
2. November: Es ist soweit. Zum ersten Mal dürfen die Bürger das neue Gartenhallenbad sehen - und dafür stehen sie Schlange. "Wir machen mal die Tür zu, dann haben die Besucher, die gleich kommen, alle den Wow-Effekt, wenn man sie öffnet", sagt Simone Groß schmunzelnd. Die Bauingenieurin der Gemeinde weiß genau: Dieses "neue" Gartenhallenbad ist besonders. Es ist toll. Und schon ganz bald kann dort wieder geschwommen werden. Fast alles ist bereit und die Vorfreude ist riesig.
3. November: Bürgermeisterin Birgit Tupat ist im Amt. Am Abend fand die konstituierende Sitzung des neuen Rats der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde statt. Ein Abend voller Emotionen.
7. November: Die Gemeinde trauert um eine prägende Persönlichkeit: Hermann Hülle ist am Mittwoch, 5. Oktober, im Alter von 92 Jahren gestorben. Mit ihm verliert das Dorf einen Menschen, dessen Leben vom christlichen Glauben, von Musik und einem unerschütterlichen Sinn für christliche Gemeinschaft getragen war.
9. November: Der erste Martinsmarkt der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde ist nicht nur ein überragender voller Erfolg – er ist ein Fest der Begegnung, der Freude und der Gemeinschaft, das vielen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
13. November: Zwischen Kartons, Kuscheltieren und Kinderlachen herrscht in der katholischen Kita St. Elisabeth derzeit Ausnahmezustand. Es wird gepackt, geschraubt, aussortiert und gelacht – der große Umzug steht bevor. Nach Jahren der Vorbereitung zieht die Einrichtung für die anstehende Umbauphase in das ehemalige Pfarrhaus, nur wenige Schritte vom bisherigen Standort entfernt. Die Kinder machen Platz für einen Umfangreichen Um- und Anbau.
11. November: Die Martinsumzüge in der Gemeinde finden statt. Eine Woche lang erhellen immer wieder Laternen die Nacht. Zu den größten Umzügen gehört der Umzug der katholischen Pfarrei St. Matthäus, zu den besonderen Umzügen der des Waldkindergartens.
16. November: Während vielerorts über schwindendes Interesse am Volkstrauertag geklagt wird, bot sich am Sonntag im Höhengebiet von Veserde ein anderes Bild: Mehr als 100 Menschen kamen zur zentralen Gedenkfeier der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde am Ehrenmal zusammen – so viele wie seit Jahren nicht mehr.
21. November: Kurioser Einsatz für die Polizei. Nachdem das Navi den Fahrer eines Paketdienstes in Eilerde in die Wiese schickte begann das Chaos. Die Bilanz: Ein nagelneues Fahrzeug vorm Baum, eins steckt in der Wiese, Schaden am Grünland, Einsatz für Polizei und Bauhof. Es dauert Stunden bis die Fahrer ihre Fahrt fortsetzen können.
24. November: Die XXL-Baustelle in Brenscheid ist seit ein paar Tagen eröffnet. Inzwischen ist die Umgehungsstraße schon gut erkennbar. Doch die neue Baustraße ist nur der Anfang. Zwei Jahre wird in Brenscheid gebaut. Erst die Ortsumgehung, damit das Dorf gesperrt werden kann, dann kommen der neue Kanal und zum Schluss eine neue Straße.
25. November: Straßen.NRW sorgt für Unmut. Im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss werden die Pläne für den Radwegebau zwischen ehemaliger Metzgerei Böhland und Rastatt vorgestellt. Insgesamt werden 410 Meter Radweg gebaut. Die Bauzeit wird zwei Jahre betragen. Lange Staus werden die Folge sein.
28. November: Auf dem Gut Sassenscheid findet zum ersten Mal ein Wintermarkt statt. Zahlreiche Besucher kommen und bewundern vor allem die Werke der Bewohner. Ein Jahr lang haben sie in der Werkstatt dafür gearbeitet.
29. November: In Wiblingwerde wird der Advent herbeigesungen. Jedoch bleibt der ganz große Besucheransturm aus - und auch die Stimmung ist nicht richtig da. Dabei haben alle Beteiligten alles gegeben, um den Zauber des Advents zu verbreiten. Vor allem die Kinder konnten begeistern.
30. November: Ein Weihnachtsmarkt "Made in Nachrodt-Wiblingwerde": Schon beim Betreten des Schulhofs der Lenneschule spürt der Besucher, dass dieser Weihnachtsmarkt mehr ist als eine Ansammlung von Zelten, Buden und Lichtern. Es ist ein kleines Wunderwerk an Gemeinschaft, entstanden aus unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit und ganz viel Herzblut. Wochenlang hatten die Organisatoren André Gütting, Resul Gökdag und Jan Schneider gemeinsam mit den vielen Ausstellern, Vereinen, Verbänden und Parteien auf dieses erste Adventswochenende hingearbeitet. Jeder Handgriff, jedes Detail verriet: Hier haben Menschen etwas geschaffen, weil ihnen ihre Gemeinde und dieser Weihnachtsmarkt am Herzen liegt.
