Zwischen Kartons, Kuscheltieren und Kinderlachen herrscht in der katholischen Kita St. Elisabeth derzeit Ausnahmezustand. Es wird gepackt, geschraubt, aussortiert und gelacht – der große Umzug steht bevor. Nach Jahren der Vorbereitung zieht die Einrichtung für die anstehende Umbauphase in das ehemalige Pfarrhaus, nur wenige Schritte vom bisherigen Standort entfernt.

Seit 2021 ist bekannt, dass die Kita umfassend modernisiert und erweitert werden soll. Doch bis es wirklich losging, dauerte es – länger als gedacht. Ursprünglich sollten die Kinder während der Bauarbeiten ins katholische Vereinshaus umziehen. Doch Brandschutzprobleme, Genehmigungsverfahren und der Verkauf der Kirche St. Josef samt Nebengebäuden verzögerten den Plan.

Der neue Eigentümer, die Lennekirche, wollte das Vereinshaus zunächst noch zur Verfügung stellen – doch durch die langen Vorarbeiten wurde daraus nichts. Inzwischen nutzt die freie Gemeinde die Räume selbst. Doch gemeinsam haben Lennekirche und Träger eine gute Lösung gefunden. Das alte Pfarrhaus liegt genau zwischen Vereinshaus und Kindergarten. "Wir werden es uns dort schön machen", sagt Einrichtungsleiterin Sandra Schwieren.

Trotz begrenzter Platzverhältnisse ist die Stimmung gut. „Die einzelnen Räume sind kleiner, das wird eine Herausforderung, aber das wird sich alles finden“, erzählt Sandra Schwieren, während sie neue Kisten zusammenbaut. Schon ab kommender Woche werden die Kinder dort ihren gewohnten Alltag erleben, während nebenan die Bagger anrollen. "Im ersten Schritt müssen die Versorgungsleitungen verlegt werden. Die gehen hier quer vor dem Haus her und das wird ja später überbaut", erklärt Schwieren. Ob die Bagger für die Erdarbeiten schon in der kommenden Woche anrollen, weiß sie nicht. "Aber sicherlich sehr zeitnah."

Kleine Umzugshelfer

Im Moment geht es in der Kita wuselig zu: Zwischen aufgestapelten Kartons, halbleeren Regalen und Werkzeugkisten wuseln Kinder und Erzieherinnen durcheinander. Seit drei Wochen steht fest, dass der Umzug tatsächlich losgeht – und seitdem läuft der Countdown.

„Wir packen, sortieren, misten aus – und das alles gemeinsam mit den Kindern“, erzählt Schwieren lachend. „Einen großen Container haben wir schon gefüllt.“ Einige Möbel, die seit der Gründung der Einrichtung vor rund 60 Jahren im Einsatz waren, mussten weichen.

Sechs Kinder helfen heute besonders fleißig. Anton zum Beispiel kann schon perfekt Kartons falten, während seine Freunde Spielsachen und Kleidung von den Garderobenhaken einräumen. Rund 150 Kartons sollen bis zum Abend gepackt sein. „Nicht alles kommt mit – manches lagern wir aus Platzgründen ein“, sagt Schwieren. Besonders vermissen werde man die Turnhalle, die im Pfarrhaus natürlich keinen Platz findet.

Während im Kindergarten sortiert und geschleppt wird, sind im Pfarrhaus noch Handwerker am Werk. Sie installieren Steckdosen, bereiten die Sanitäranlagen vor und montieren neue Sicherheitsvorrichtungen. „Bis zur letzten Minute wird gearbeitet“, sagt Schwieren. Am Freitag bleiben die Türen der Kita geschlossen, denn dann kommt das Umzugsunternehmen. Außerdem werden unter anderem Toiletten ausgebaut und im Pfarrhaus wieder eingebaut.

Hunderte Kisten werden gepackt. Freitag und Samstag kommt das Umzugsunternehmen.
Foto: Machelett

Ab Dienstag soll der Betrieb im Pfarrhaus wieder regulär starten. Der Garten des Gebäudes wurde extra neu eingezäunt, damit die Kinder dort sicher spielen können.

Wenn alles nach Plan läuft, kehren die Kinder Ende 2026 in ihre modernisierte Kita zurück – in helle, großzügige Räume mit neuen Bereichen, modernen Sanitäranlagen und einem erweiterten Außengelände. Die Einrichtung wird künftig Platz für 60 Kinder bieten – 15 mehr als bisher.

Im Sinne der offenen Arbeit entstehen verschiedene Bildungsräume, die Kinder frei nutzen können: vom Bewegungsraum über den Kreativbereich bis zur Bauecke. Mit dem Umbau und der Erweiterung stellt der Kita-Zweckverband die Zukunftsfähigkeit der Einrichtung sicher – und reagiert auf den steigenden Betreuungsbedarf in Nachrodt.

Bis dahin heißt es in der Kita St. Elisabeth noch: anpacken, lachen, improvisieren – und zwischendurch immer wieder mal in Erinnerungen schwelgen und sich auf das Neue freuen.