Die UWG hat die Kommunalwahl in Nachrodt-Wiblingwerde ganz klar gewonnen. 36,12 Prozent der Stimmen gehen an die Wählergemeinschaft. Zudem sichern sie sich vier Direktmandate. Aber werden sie auch den stellvertretenden Bürgermeister stellen? Das wird sich in der ersten Sitzung des neuen Rats am Montag, 3. November, zeigen.

"Wir sind total glücklich. Wir haben sieben Sitze im Rat - und das obwohl der Rat verkleinert wurde und auch noch die FDP neu dabei war. Das ist für uns ein wirklich großer Erfolg", freute sich Petra Triches, Fraktionssprecherin der UWG. Zudem gab es vier Direktmandate für die UWG. Petra Triches, Sonja Hammerschmidt und Christiane Lange bekamen das Vertrauen der Wähler und ziehen direkt in den Rat ein. Die größte Überraschung war jedoch Janne Hammerschmidt. Gerade 18 Jahre alt und Politikneuling. 32,68 Prozent bekam er und verdrängte damit den gestandenen CDU-Vorsitzenden Klaus-Dieter Jacobsen, sowie Bernd Greif, der im sonst eher roten Jugendzentrum für die SPD antrat, auf die Plätze zwei und drei. "Das hat uns schon sehr gewundert, aber es freut uns natürlich richtig", sagte Petra Triches.

Bei Philipp Olschewski (CDU) sind die Gefühle gemischt. "Ja, ein bisschen mehr wäre vielleicht schön gewesen", sagte er direkt nach der Bekanntgabe der Ergebnisse. Auf der Wahlparty von Birgit Tupat war die Enttäuschung schon verflogen. "Wir haben halt ein super junges Team an den Start gebracht. Viele sind noch eher unbekannt. Kommunalwahl ist aber eine Personenwahl, das war schon immer so", erklärte der Fraktionsvorsitzende, der selbst übrigens souverän das Direktmandat in seinem Wahlbezirk Walzwerke Einsal holte. Und auch Stefan Herbel gewann ein Direktmandat. Über die Liste ziehen vier weitere Christdemokraten ein. "Ich glaube, wir haben ein richtig gutes neues Team, das muss sich jetzt finden und dann können wir viel erreichen", freut sich Olschewski.

Die SPD verliert Sitze. Kann aber drei Direktmandate holen. Bürgermeisterkandidat Christian Pohlmann gewinnt seins in der Lenneschule und auch Ronny Sachse sowie André Gütting holen ein Direktmandat. Nicht mehr dabei sind der Fraktionsvorsitzende Gerd Schröder sowie Bernd Greif. Schröder wollte jedoch bewusst nicht mehr Mitglied des Rats sein und den jüngeren den Vortritt lassen.

Die Sitzverteilung für den neuen Rat.
Foto: kdvz

Und die FDP? Sie bekommt mit 6,69 Prozent erstmals einen Sitz im Rat. Und den bekommt Rechtsanwalt Armin Speckmann. Die Liberalen hatten jedoch schon mit einem Direktmandat geliebäugelt und zwar im Amtshaus. Dort trat nämlich Armin Speckmann an, der unter anderem die Interessen der Menschen am Nachrodter Feld vertritt. Das hat nicht geklappt.

Am Montag, 3. November, beginnt um 17 Uhr die konstituierende Sitzung des Rats in der Gaststätte "Zur schönen Aussicht". Dann wird es auch darum gehen, wer stellvertretender Bürgermeister wird. Bisher war das Michael Schlieck (CDU). Er ist aus Altersgründen jedoch nicht erneut zur Wahl angetreten. Eigentlich ist es so, dass Fraktion mit den meisten Stimmen den Stellvertreter stellt. Das wäre die UWG. Nach der letzten Wahl gingen jedoch CDU und SPD eine Allianz ein und überstimmten damit die UWG. Die CDU stellte den stellvertretenden Bürgermeister, die SPD bekam den Vorsitz im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss - dem bedeutendsten Ausschuss. Das sorgte für ordentlich Unmut, da damit dem Wählerwillen nicht entsprochen werde. In diesem Jahr ist theoretisch das gleiche Szenario wieder möglich. Ob es Gespräche zwischen SPD und CDU geben wird? Dazu ist aktuell noch nichts bekannt.

Die SPD muss sich derweil innerhalb der Partei neu aufstellen. Durch das Ausscheiden von Gerd Schröder als Fraktionsvorsitzender, ist der Posten vakant. Wer auf ihn folgt? Im Gespräch sind vor allem Christian Pohlmann und Ronny Sachse. Beide haben Erfahrung, beide haben ein Direktmandat.

Es wird spannend bleiben. Fakt ist: Die Erwartungen an den neuen und deutlich jüngeren Rat sind hoch. Und auch die Herausforderungen sind groß. Die finanzielle Situation der Gemeinde ist mehr als angespannt.

Die Nachrodt-Wiblingwerder haben ihren neuen Gemeinderat gewählt.
Foto: Schmidt

Den künftigen Rat werden bilden:

  • Janne Hammerschmidt (UWG, Direktmandat)
  • Sonja Hammerschmidt (UWG, Direktmandat)
  • Christiane Lange (UWG, Direktmandat)
  • Petra Triches (UWG, Direktmandat)
  • Marvin Hommeltenberg (UWG, Reservelistenplatz 3)
  • Dirk Grote (UWG, Reservelistenplatz 4)
  • Christoph Schulte (UWG, Reservelistenplatz 6)
  • Stefan Herbel (CDU, Direktmandat)
  • Philipp Olschewski (CDU, Direktmandat)
  • Sebastian Bringer (CDU, Reservelistenplatz 2)
  • Klaus Dieter Jacobsen (CDU, Reservelistenplatz 4)
  • Tanja Edelhoff (CDU, Reservelistenplatz 5)
  • Beate Schlieck (CDU, Reservelistenplatz 6)
  • André Gütting (SPD, Direktmandat)
  • Ronny Sachse (SPD, Direktmandat)
  • Christian Pohlmann (SPD, Direktmandat)
  • Petra Wachtmeister (SPD, Reservelistenplatz 2)
  • Resul Göldag, (SPD, Reservelistenplatz 5)
  • Matthias Lohmann (Einzelkandidat, Direktmandat)
  • Armin Speckmann (FDP, Reservelistenplatz 1)