Wie Alexander Bange, Pressesprecher des Märkischen Kreises berichtet, war inzwischen auch die Untere Wasserbehörde in den Fall involviert: „Seitens der Unteren Wasserbehörde wurde mittels Ordnungsverfügungen und Bußgeld gegen die illegale Mistablagerung vorgegangen.“ Weiterhin offen ist die Frage, wie alt die gefundenen Kadaver-Teile sind. Um das zu ermitteln, wurden einige der gefundenen Teile in das veterinärmedizinische Untersuchungsamt nach Arnsberg geschickt. Die Rede ist davon, dass die Kadaver-Teile mehrere Jahre alt sind. Somit wäre der jetzige Eigentümer unschuldig. Damals war noch sein Vater für den Hof verantwortlich. Daher sei zum jetzigen Zeitpunkt auch noch völlig offen, welche Konsequenzen es geben wird, wie Alexander Bange berichtet: „Die nachweislichen Verstöße gegen das Tierkörper-Beseitigungsgesetz können erst abschließend bearbeitet werden, wenn das oben genannte Ergebnis des Untersuchungsamtes vorliegt (Verjährungsfristen).“
Der Fall:
Am Montag, 10. März, finden Spaziergänger Knochen auf einer Wiese neben dem Wanderweg „Sauerländer Höhenflug“, der unmittelbar an den Flugplatz Hegenscheid grenzt. Schnell ist klar, dass es sich dabei um Teile eines Pferde-Kadavers handelt, die beim Ausbringen des Mists auf das Grünland verstreut wurden. Die Spaziergängerin macht den Fall öffentlich und löst damit eine Grundsatzdebatte über die Arbeit auf dem Hof aus. LokalDirekt erhält unzählige Mitteilungen über tierschutzrelevante Missstände. Der Pferdezüchter selbst sieht darin eine Hetzkampagne von Tierschützern gegen seinen Betrieb. Dennoch schlägt der Fall große Wellen. Denn zwei Tage nach unserer Berichterstattung entziehen die Mitglieder der Kreisversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs dem Züchter das Vertrauen. Er hat dort keinen Vorstandsposten mehr. Die Missstände seien zu gravierend. Derweil gibt es auch schwere Anschuldigen gegenüber des Veterinäramts, dem unter anderem Untätigkeit und Befangenheit vorgeworfen wird. Der Fall ist komplex und die Fronten sind verhärtet. Es steht Aussage gegen Aussage.
Wie berichtet, waren Mitarbeiter des Veterinäramts am Dienstagmorgen, 25. März, erneut auf dem Betrieb. Offenbar gingen, ebenso wie bei LokalDirekt, weitere Meldungen beim Kreisveterinäramt über dortige Missstände in der Pferdehaltung ein. „Alle belastbaren Hinweise wurden detailliert überprüft. Die meisten Anzeigepunkte haben sich nicht bestätigt“, berichtet Alexander Bange. Welche Punkte sich vielleicht doch bestätigt haben, ließ Bange offen. Außerdem gibt es offenbar Auflagen für den Betrieb. „Die Ordnungsverfügung des Veterinäramtes enthält Auflagen. Seitens der Unteren Wasserbehörde wurden beziehungsweise werden Auflagen bezüglich der Abwasserbeseitigung und der Mistlagerung gemacht“, erklärte der Pressesprecher.
Der betroffene Betrieb unterliege zudem regelmäßigen Kontrollen, angekündigten und nichtangekündigten. „Allein aufgrund der Größe der Tierhaltung erfolgen hier planmäßige Regelkontrollen. Darüber hinaus wird der Betrieb anlassbezogen kontrolliert. Diese Kontrollen werden nicht angekündigt. Seitens der Unteren Wasserbehörde werden überwiegend unangekündigte Kontrollen durchgeführt. Jeder eingehenden Beschwerde wird nachgegangen“, betonte Alexander Bange.
Auch seien nach der Vor-Ort-Kontrolle am 25. März keine neuen Hinweise beim Veterinäramt eingegangen.
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Teil 3: Die Rolle des Veterinäramts
Teil 4: Die Stellungnahmen der Verbände
Mitglieder entziehen Pferdezüchter das Vertrauen