Am Montag, 10. März, findet eine Nachrodt-Wiblingwerderin bei einem Spaziergang mit ihrem Hund Knochen. Wie sich herausstellt, sind es viele Knochen, die offensichtlich von einem Pferd stammen. Sie liegen direkt auf einer Wiese gegenüber vom Flugplatz Hegenscheid am Sauerland Höhenflug. Wie bereits ausführlich berichtet, stammen die Kadaver-Reste vom Hof eines Iserlohner Pferdezüchters. Dieser erklärt auf Anfrage, dass das noch aus der Zeit stammt, als sein Vater den Betrieb bewirtschaftete. Das Pferd sei gestorben und sei dann dort vermutlich unter Mist verschüttet worden. Als nun dieser Misthaufen aufgelöst wurde, wurde auch der Kadaver mit auf das Feld gebracht. Nach der Berichterstattung erreichten uns mehr als 50 weitere E-Mails, WhatsApps und Anrufe mit Fotos, Anschuldigungen und Fragen rund um den Betrieb, der im direkten Grenzgebiet liegt. Die Pferdehaltung findet sowohl auf Iserlohner und Nachrodter als auch auf Altenaer Gebiet statt. Jährlich gibt es auch in Nachrodt-Wiblingwerder Social-Media-Gruppen heftige Kritik. Meist geht es um die Haltung der Pferde im Bereich Dümpel. Aber auch die Vorwürfe gegen das Veterinäramt häufen sich. Unter anderem ist die Rede von Befangenheit der Veterinärin. Das Veterinäramt bestreitet dies in einer ebenfalls sehr ausführlichen Stellungnahme, die LokalDirekt über den Pressesprecher des Märkischen Kreises, Alexander Bange, am Dienstagnachmittag erhielt.
Auch die Verbände geraten unter Zugwang. Ihnen wird im Netz und direkten Zuschriften sowie Anrufe an LokalDirekt Untätigkeit vorgeworfen. So sei der Pferdesportverband Westfalen bereits im Januar 2024 in Kenntnis über massive Missstände gesetzt worden, habe aber in keiner Form reagiert. Direkt am Montag war der Fall Thema in der Kreisversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs. Diese fand am Großendrescheid statt. Einstimmig beschlossen die Mitglieder, diesen Pferdezüchter nicht erneut zum Delegierten zu wählen. Inzwischen haben sich neben der Geschäftsführung des Westfälischen Pferdestammbuchs auch der Pferdesportverband Westfalen und der Märkische Kreisreiterverband zu Wort gemeldet. Alle drei betonen, dass – wenn die Vorwürfe stimmen – massive Missstände vorliegen. Allerdings sind diese seitens des Veterinäramts nicht bestätigt.
Und auch der Pferdezüchter selbst gibt ausführliche Antworten auf offene Fragen. Er nimmt sich Zeit und antwortet ebenfalls ausführlich. Da alle Stellungnahmen komplex sind, alle zu Wort kommen sollen, und auch deutlich werden soll, dass alle Parteien mit den teils heftigen Vorwürfen konfrontiert wurden, gibt es ein ausführliches Thema des Tages. Am Ende ist aber bereits jetzt klar: Es steht Aussage gegen Aussage.
Lesen Sie dazu:
Teil 3: Die Rolle des Veterinäramts
Teil 4: Die Stellungnahmen der Verbände
Und aus dem Archiv:
Mitglieder entziehen Pferdezüchter das Vertrauen