Marion Linde ist 58 Jahre alt und wohnt in Bad Berleburg. Sie ist verheiratet und Filialleiterin eines Sanitätshauses. Seit 2004 engagiert sich Marion Linde politisch, zunächst als Fraktionsvorsitzende der UWG Hilchenbach und als Geschäftsführerin des UWG Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein. Derzeit ist Linde Fraktionsvorsitzende der UWG Bad Berleburg und stellvertretende Vorsitzende der Partei FREIE WÄHLER in NRW sowie stellvertretende Bezirksvorsitzende der FREIEN WÄHLER Südwestfalen. In ihrer Freizeit engagiert sich Marion Linde in Sportvereinen als Übungsleiterin als auch als Vorstandsmitglied und sie ist Bücherschrankpatin.
Ich bin Politikerin geworden, weil:
„… in meiner Familie gehörte ein politischer Diskurs immer zum Leben. Denn man sollte nicht vergessen, politische Entscheidungen betreffen unsere aller Lebensbereiche. Sei es die Wirtschaft, die Arbeitswelt, das Gesundheitswesen, die Umwelt, die Mobilität, unser ganzes soziales und kulturelles Umfeld, sprich unser Leben von der Wiege bis zur Bahre wird durch politische Entscheidungen geprägt.„
An Politik begeistert mich:
„Ich kann mich einmischen.“
Ich bin die/der Richtige für den Bundestag, weil (was qualifiziert Sie):
„Seit 2004 bin ich politisch aktiv und kenne die Herausforderungen, vor denen unsere Gemeinden stehen. Themen wie die Grundsteuerreform, marode Infrastruktur, Krankenhausreformen und die Wohnungsnot sind mir nicht fremd. Ich setze mich dafür ein, dass den Kommunen wieder mehr Handlungsspielräume gegeben werden, um die Lebensqualität vor Ort zu verbessern. Als Fraktionsvorsitzende habe ich bereits viele dieser Themen aufgegriffen und Lösungen gesucht. Durch meine starke kommunale Verwurzelung werde ich meine über Jahre gesammelte Erfahrungen aus Rathaus und Kreis in den Bundestag einbringen.“
Aus unserem Wahlprogramm sind mir diese drei Themen besonders wichtig (inkl. Begründung):
„2.000 Euro/Monat steuerfrei
Rentenbesteuerung korrigieren. Doppelverbeitragung stoppen: Wir wollen, dass den Menschen mehr bleibt und bei Rentnern, wollen wir keine Ungerechtigkeit.
Landwirtschaftliche Flächen schützen:
Wenn es um Flächenkonkurrenz für Infrastruktur, Wohnbebauung, Industrieansiedelung oder auch für den Ausbau regenerativer Energie geht, ist landwirtschaftliche Fläche, neben anderen Schutzgütern, als gleichberechtigtes „Schutzgut zur Ernährung von Menschen und Tier“ zu betrachten.
Verbrennerverbot und Autodiskriminierung stoppen: Als FREIE WÄHLER sind wir überzeugt: In einem Flächenland wie in Deutschland braucht es auch in Zukunft das Auto – insbesondere im ländlichen Raum. Mit Blick auf die individuelle Mobilität plädieren wir vehement für Technologieoffenheit. Das EU- Zulassungsverbot für Verbrenner ab 2035 lehnen wir ab. Vor der Europawahl im Juni 2024 haben viele für eine Abkehr vom Verbrenner-Aus geworben. Es ist eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit, den versprochenen Kurswechsel jetzt in Brüssel in die Tat umzusetzen. Wir erwarten außerdem eine Korrektur der europäischen CO2-Flottenziele. Heimische Hersteller müssen von milliardenschweren Strafzahlungen verschont bleiben. Ansonsten fließen Gelder aus den Unternehmen ab, die dringend für Zukunftsinvestitionen benötigt werden. Unser klares Ziel ist: Dekarbonisierung darf nicht Deindustrialisierung bedeuten.“
Welche Erfahrungen haben Sie im Leben gemacht, die Sie am meisten in Ihrer politischen Arbeit geprägt haben?
„Meine berufliche Vita ist breit aufgestellt. Sie erstreckt sich über den technischen, kaufmännischen und sozialen Bereich. Ich habe immer Verantwortung übernommen, sei es im Team als Führungskraft oder Mitarbeiter. Neben meiner Ausbildung als Technische Zeichnerin und Buchhändlerin hatte und habe ich ein Hobby: Lesen. Das führte dazu, dass ich in Deutschland in den unterschiedlichsten Städten und Regionen für eine Mediengruppe unterwegs war. Ich war zu dieser Zeit die jüngste Filialleiterin im Unternehmen. In den nächsten Jahren leitete ich erfolgreich Filialen in den verschiedensten Großstädten. Sozial habe ich mich in der Altenpflege als gerontopsychiatrischen Fachkraft engagiert bis zur Leitung der Sozialen Betreuung mit mehreren Mitarbeitern. Ich habe immer den Menschen in den Mittelpunkt meines Handelns gestellt. Seit 9 Jahren bin ich Fachkraft im orthopädischen Fachhandel und leite eine Sanitätshaus-Filiale. Zu dem bin ich eine Macherin und von klein auf engagiert in der Gesellschaft. Über die Jahre hinweg bis heute bin ich Übungsleiterin in verschiedenen Sportgruppen. Hierzu gehört selbstverständlich auch die Vorstandsarbeit. Weiterhin Initiatorin und Mitbegründerin von kulturellen und sozialen Veranstaltungen.“
Wer sind Ihre politischen Vorbilder und warum?
„Meine Großmutter – sie hatte den Mut in der NS-Zeit Widerstand zu leisten und Flugblätter zu verteilen.“
Was ist Ihr größter politischer Erfolg bisher?
„Es gibt nicht nur den einen großen Erfolg. Erfolg in der Politik sind die vielen kleinen Erfolge, die dem Gemeinwohl dienen. Das wären als Beispiel: Ausbau und Einrichten von Schulen, Erhalt von Schwimmbädern, Ausbau des ÖPNV, Barrierefreiheit, schnelles Internet, Ansiedlung von Industrie u.s.w“
Was sind die drei größten politischen Herausforderungen des neuen Bundestags und welche Lösung sehen Sie? „
„1. Die Gesellschaft wieder vereinen. Kein Ausspielen von Alt und Jung.
2. Vertrauen in die Politik wieder herstellen, d.h. Gesetze erklären und verstehen zum Wohle der Bürger.
3. Seit 80 Jahren haben wir Frieden und das soll auch so bleiben. Frieden heißt Dialog.“
Was sind Ihre drei größten Stärken und Schwächen?
„Das sollen andere beurteilen.„
Mit welchen Zielen setzen Sie sich aus Berlin für Ihren Wahlkreis ein?
„Südwestfalen, die drittstärkste Industrieregion des Landes, würde durch mich definitiv intensiver vertreten werden. Dies ist auch dringend notwendig. Man gewinnt den Eindruck, dass die aktuelle Unterstützung des Bundes für NRW in den Metropolregionen an Rhein und Ruhr eingesetzt werden.„
„Das Erste, was in Berlin angepackt gehört, ist eine grundlegende Wirtschaftsreform. Wir können es uns nicht leisten, dass Deutschland weiterhin eine wirtschaftliche Talfahrt fährt. Wir riskieren durch wirtschaftsfeindliche Politik aktuell die soziale Marktwirtschaft und den Zusammenhalt der Gesellschaft.„
„In allen Bundesländern müssen Gesetze und Vorschriften regelmäßig systematisch auf ihren Bürokratieaufwand überprüft und aktiv Vorschläge für Vereinfachungen und Entlastungen gemacht werden. Daran haben sich sowohl Wirtschaftsunternehmen als auch Sozialverbände und Gewerkschaften etc. zu beteiligen. Nach dem Motto: Nicht meckern, sondern handeln.“
„Ein Stopp der finanziellen Förderung von Windenergie ist eine kontroverse, aber notwendige Maßnahme. Die frei gewordenen Gelder könnten direkt zur Senkung der Energiepreise eingesetzt werden. Die Windenergie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, und es ist an der Zeit, dass der Sektor sich eigenständig und wettbewerbsfähig zeigt. Wir sollten in Forschung, Entwicklung u.a. in Startups investieren, um neue effizientere Technologien zu fördern.“
Die deutsche Wirtschaft kommt wieder auf die Beine, indem…
„… wir wieder eine Leistungsgesellschaft werden. Leistung muss sich wieder lohnen. Wir brauchen unternehmensfreundliche und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen. Wir FREIE WÄHLER wollen die soziale Marktwirtschaft wieder stärken und die zunehmende ideologische Einflussnahme auf unternehmerische Entscheidungen seitens der Bundesregierung und der Europäischen Union stoppen. Um die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken, brauchen wir mehr Economic Deal und weniger Green Deal.
Neben einer Aufhebung des Lieferkettengesetzes für den Mittelstand, sowie einem Stopp der ausufernden Nachhaltigkeitsberichterstattung fordern die FREIE WÄHLER eine Steuerreform, die besonders kleine und mittlere Unternehmen entlastet. Höhere Freibeträge und gestaffelte Steuersätze in der Gewerbesteuer würden die kleinen und mittleren Unternehmen zu mehr Investitionen ermutigen und so ihr Wachstum fördern. Wir brauchen eine Senkung der Unternehmenssteuern auf maximal 25 Prozent, einen Wirtschaftsstrompreis von 4 Cent, 2000 Euro im Monat steuerfrei und Gastrosteuer 7 Prozent.„
Demokratie bedeutet für mich…
„… für eine Überzeugung einzustehen, ohne diese dem anderen überzustülpen. Mir ist es immer wichtig zusammenzuführen und nicht zu trennen und Sichtweisen zu akzeptieren.„
Der Klimawandel ist meines Erachtens…
„… eine große Herausforderung für alle und stellt uns alle vor die Aufgabe: Welche Maßnahmen müssen zur Klimaanpassung ergriffen werden? Das Starkregenereignis im Juli 2021 hat auch hier, die Region Südwestfalen, stark getroffen. Die Maßnahmen zur Klimaanpassung sind fachübergreifende Querschnittsaufgaben, in der alle Akteursgruppen mit eingebunden werden müssen, sprich jeder der in der Region lebt. Wichtig ist es, dass man agiert und nicht reagiert. Es müssen die Gefahrenszenarien erkannt, benannt und Gefahrenabwehr geübt werden. Die Einführung eines flächendeckenden Hochwasser- und Starkregenfrühwarnsystems ist unabdingbar.
Ein Starkregenfrühwarnsystem ist ein wichtiges Werkzeug, um Menschenleben und Sachwerte zu schützen. Ein modernes, KI-basiertes Monitoringsystem, das durch Niederschlagssensoren, Kanalwächter und Pegelmessungen potenzielle Gefahrenlagen erkennt. Dieses System bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber den alten Warnungen des Deutschen Wetterdienstes, da es weitaus präzisere und lokale Warnungen ermöglicht. Ein solches Frühwarnsystem ist längst überfällig. Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig zu warnen, bevor Schäden entstehen.“
In der Migrationsfrage habe ich folgende Meinung:
„Es macht mich sehr nachdenklich, wenn erst aufgrund einer politischen Polarisierung und sinkender bzw. steigender Umfragewerte ein Ehrlichmachen in der Migrations- sowie Asylpolitik möglich wird. In den 60ern und 70ern kamen viele Gastarbeiter, viele sind geblieben und sind Kollegen sowie Freunde geworden. Viele sind in der zweiten und dritten Generation hier. Diese Einwanderung hat uns genutzt und wurde nicht ausgenutzt. Die Menschen, die damals nach Deutschland kamen, waren nicht in der ewigen Warteschleife und haben nicht erstmal für einen Integrationskurs angestanden, sondern sind ein paar Tage nach der Ankunft in Deutschland bei der Arbeitsstelle gewesen und haben Steuern bezahlt. Bürgergeld gab es noch nicht.
Wenn also jemand zu uns kommt, und sich mit an den Tisch setzen möchte, dann muss er mit dafür sorgen, dass der Tisch gedeckt ist. Während der Asylkrise in den 90er Jahren gab es einen Asylkompromiss in der deutschen Politik, kein Asyl für Migranten die über sichere Herkunftsländer kommen. Mit dem Ergebnis, dass die Asylzahlen deutlich zurückgegangen sind und die Republikaner damals, die ähnlich wie die AfD vom Asylthema profitiert haben, deutlich an Zuspruch verloren haben. Heute ist so ein Kompromiss ebenfalls dringend nötig, hierfür mache ich mich stark.“
Die weiteren bislang vorgestellten Kandidaten aus dem Wahlkreis 148:
Nezahat Baradari (SPD): „Demokratie lebt vom Respekt vor anderen Meinungen“ | LokalDirekt
Axel Turck (Stimme für Volksentscheide): „Meinungen zulassen, Kompromisse finden“ | LokalDirekt
Die Kandidaten aus dem Wahlkreis 149:
Bettina Lugk (SPD): „Machen, was möglich ist“ | LokalDirekt
Marjan Eggers (Bündins 90/Die Grünen): „Unsere Kommunen dürfen nicht abgehängt werden“ | LokalDirekt