Unsere Quelle berichtet, sie habe nicht gewusst, was sie macht. Nachfragen zu stellen, war verboten. Birger Dehne sei ein Premiumkunde gewesen. Gesehen wurde er von den Mitarbeitern nie. Die Quelle gibt an, im Rahmen der beruflichen Tätigkeit jede Menge Fakeprofile für den Immobilien-Millionär erstellt zu haben. Vier bis sechs am Stück pro Tag. Ziel sei es gewesen, dass Netz mit so vielen Informationen zu fluten, dass nicht mehr erkennbar sei, wer der echte Birger Dehne ist. Auch seien professionelle Editorials entstanden, die später in namhaften Zeitungen erschienen und auch jetzt noch im Netz zu finden sind. Für die Profilbilder seien einfache Stockfotos verwendet worden. Alle anderen Angaben wurden sich ausgedacht.
Birger Dehne selbst konnten wir mit diesen Vorwürfen nicht konfrontieren. Die Fakeadressen und Telefonnummern, die – wie bereits berichtet – im Netz zu finden sind, führten zu keinem persönlichen Kontakt.
LokalDirekt-Recherchen ergaben, dass das Netz tatsächlich voll ist mit Fakeprofilen. Ein Beispiel für ein solches Fakeprofil, das jedoch explizit nicht von der Quelle erstellt wurde:

Die Ledermanufaktur Möllmann in Bad Salzuflen gab und gibt es nicht. Dies bestätigt uns auch die Stadtverwaltung Bad Salzuflen auf Anfrage. Unter den bei „Info“ angegebenen Links gelangt der User zu weiteren Fakeprofilen:
https://www.xing.com/profile/Birger_Dehne2
https://twitter.com/BirgerDehne
https://join.com/candidate/profile
https://t3n.de/pioneers/profile/birger-dehne1/
https://www.mixcloud.com/birgerdehne1/
https://www.youtube.com/channel/UCbpeElUqPOXrdHUGd6RKywg
https://kress.de/nc/mein-kress/mein-kresskopf.html
https://www.provenexpert.com/b-dehner/
https://www.instagram.com/birger_dehne1/
https://www.pinterest.de/dehnebirger/_saved/
https://www.tumblr.com/blog/birgerdehne12
Alle haben unterschiedliche Bilder. Überall werden andere Berufe angegeben. Es handelt sich folglich keineswegs um ein und die selbe Person.
Der aktuelle Stand in Nachrodt
Den Mietern des Nachrodter Felds ist vermutlich egal, wie sich der Immobilienmogul im Internet präsentiert. Sie wünschen sich endlich eine Lösung. Auf Nachfrage erklärt Anwalt Armin Speckmann, der die Interessen der Mieter vertritt: „Nein, es gibt keine neuen Entwicklungen.“ Weiterhin sei kein Antrag auf Eintragung ins Grundbuch zu finden. Den Anwalt ärgert der Stillstand: „Da gibt es 60 leere Wohnungen, die wir in Nachrodt dringend bräuchten – die sind ja auch wirklich nicht alle schlecht. Ein Großteil ist in einem guten Zustand.
„Wenn die Wohnungen vermietet sind und die Verhältnisse etwas klarer sind, dann könnte man ja auch mal die Nebenkosten angehen und die so ansetzen, dass die aus den Nebenkosten auch klar finanziert werden und nicht aus den Mieten – so wie jetzt“, sagt Speckmann. Eine Nebenkostenabrechnung habe es seit Jahren nicht gegeben. Die jetzigen Vorauszahlungen basierten daher noch auf Energiekosten von 2017 und 2018.
Hintergrund:
Aktuell kümmert sich niemand um die Wohnungen im Nachrodter Feld. 54 Mietparteien vertritt Anwalt Armin Speckmann. Zwischenzeitlich war das Heizöl aus. In einigen Wohnungen gibt es Schimmel. Dringend nötige Reparaturen sind nicht möglich. Die Caesar JV Immobilienbesitz GmbH, die einst die Gebäude kaufte, ist inzwischen insolvent. Die Häuser im Nachrodter Feld wurden jedoch bereits Mitte 2023 verkauft und zwar an die Firma Ivory Properties Management 1 bis 3 in Luxemburg. Das Problem: Die Luxemburger haben den Kaufpreis von 3,4 Millionen Euro an Ceasar gezahlt. Nicht aber die rund 210.000 Euro Grunderwerbssteuer. Wodurch das Luxemburger Unternehmen nicht als Besitzer im Grundbuch eingetragen wird und nicht rechtmäßiger Eigentümer mit allen Pflichten ist.