Von Luftakrobatik über Seiltänzer bis hin zum Feuerspucker: Ab Freitag, 24. Oktober, können die Besucher des „Zirkus Meik“ sich die „Geschwister Lauenburger“ in Aktion ansehen und Zirkusluft schnuppern.

Ein Team aus Mutter, Vater und vier Töchtern die "alle mitmachen": Das ist der Zirkus Meik. Er ist einer von wenigen Familienzirkussen, erzählt Protagonistin Vanessa Lauenburger im LokalDirekt-Interview. "Wir machen das alles ganz alleine", berichtet sie weiter.

Der Zirkus Meik

„Wir sind noch ein traditioneller Zirkus. Ein kleines Familienunternehmen“, hebt Lauenburger hervor. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren vier Töchtern übernahm sie den Zirkus ihrer Eltern und führt diesen nun mit ihrer eigenen Familie fort.

Abgesehen von ihrem seit Jahren fest gebuchten Standort vom 19. Dezember bis zum 4. Januar in Waldbröl - dort spielt Meik als Weihnachtszirkus - ist die Familie das ganze Jahr über deutschlandweit unterwegs. „Wir sind jede Woche woanders, da, wo es uns gerade hinzieht. Wir sind quasi überall zuhause“, erzählen sie.

Auch die Kinder werden von klein auf ins Zirkusleben integriert. „Das kriegen sie schon bei der Geburt mit“, so Vanessa Lauenburger. Doch das machen sie alles ausschließlich freiwillig. Die vier Töchter haben Spaß an ihren verschiedenen Rollen und lernen neue Kunststücke aus Eigeninitiative. So gelten die Kinder gerade für die Zuschauer als Highlight, denn diese erwarten solch junge Talente normalerweise nicht in der Luft. „Unsere Kinder sind für uns unsere Stars“, sagt Lauenburger stolz.

Die verschiedenen Rollen suchen sich die Töchter selber aus. So führen die beiden jüngsten Schwestern Samantha und Joena gemeinsam Handstände und Bodenakrobatik vor. Tochter Loren zeigt ihre Künste am Solotrapez und in ihrer eigenen Hundeshow. Ab Freitag neu dabei: Seiltänzerin Laura.

Vater Markus Knoch begeistert als Feuerspucker und Clown oder mit dem Balancieren von Stühlen und anderen Gegenständen auf der Kinnspitze.

Das Zirkusleben

„Wir sind frei. Wir sind an nichts gebunden“, erzählen Markus Knoch und Vanessa Lauenburger. Trotz des ersatzlosen Wegfalls von Urlaub und der Freizeit macht die Schaustellerfamilie ihre Arbeit gerne und sieht in dem Zirkusleben mehr Vor- als Nachteile.

Durch das ständige Reisen können die Kinder keine „normale“ Schule besuchen, so dass der Zirkus nicht nur mit mehreren LKWs, sondern auch mit seiner ganz eigenen Zirkusschule reist. Diese wird von der Evangelischen Kirche im Rheinland bezahlt. Ein Lehrer kommt dann zu den jeweiligen Standorten und unterrichtet die Kinder von acht bis 14 Uhr.

Jeweils zwei Wochen hält sich die Familie pro Standort auf. Der Auf- und Abbau kostet sie jeweils zwei Tage. Im Gepäck: „Unser ganzes Leben von Anfang bis Ende. Wir haben alles dabei.“

Tierhaltung

Ebenso mit von der Partie: ihr eigener „kleiner Streichelzoo“. Ein Pferd, drei Ponys, vier Lamas, eine Kuh und fünf Hunde verschiedenster Rassen. Alle mit ihren eigenen Stallungen samt Futter und Pflege. Bei geeignetem Wetter dürfen sie auch in den Freilauf. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen bleiben die Tiere jedoch lieber im Trockenen. „Wir haben nicht viel, aber das, was wir haben, da kümmern wir uns auch drum“, erzählt Vanessa Lauenburger. Die Tiere sowie die Kinder werden zu nichts gezwungen, heißt: „Kein Tier oder Mensch wird zur Arbeit genötigt, wenn es mal keine Lust hat.“

Die Tiere haben alle verschiedene Rollen, die sie laut den Protagonisten schon auswendig können. „Die wissen direkt, was sie zu tun haben.“ Dem Zirkus ist es nicht nur wichtig, dass die Tiere zu nichts gezwungen und ordentlich gehalten werden, sondern auch, dass bei der Einübung und Aufführung der verschiedenen Kunststücke ohne Peitsche und Longe gearbeitet wird.

Showprogramm und Highlights

Insgesamt anderthalb Stunden dauert die Aufführung der Zirkusfamilie. Nach einer Stunde Aufführungszeit folgt eine zehnminütige Pause, in der die Protagonisten für Fragen bereitstehen und die Tiere gestreichelt und gefüttert werden dürfen. Besonders mutige Besucher dürfen sich sogar eine Babyschlange um den Hals legen lassen. „Wir haben für Jung und Alt was dabei“, so Vanessa Lauenburger.

In einem abwechselndem Programm verschiedener Luft-, Tier- und Clownnummern, Bodenakrobatiken und Feuerspuckereien werden diese und andere Talente der Familie den Besuchern des Zirkusses 90 Minuten lang vorgestellt.

Highlights sind dabei oft die Ponys, der Feuerspucker und die jungen Luftakrobaten, erzählt Lauenburger vom Feedback der Besucher. „Die Leute gehen wirklich immer mit zufriedenen Gesichtern nach Hause und das ist das, was uns stolz macht“, ergänzt sie weiter.