Dem Löschzug der Stadtmitte ist es ab dem Zeitpunkt der Sperrung nicht möglich, auf direktem Weg in Teile ihres Löschbezirkes oder in weitere Gebiete des Volmetals zu gelangen – die Rettungszeiten sind somit hinfällig. Wenn der Löschzug aus der Stadtmitte zur Volmestraße ausrücken muss, aber nicht über die Kölner Straße fahren kann und stattdessen den Umweg über die Schnörrenbach nehmen muss, dauert der Einsatz sieben Minuten länger, betonten Wehrleiter Mike Budde und Sprecher Christian Schwanke am Montag, 28. April, im Rahmen eines Pressegesprächs. Statt der üblichen vier Minuten brauche die Feuerwehr dann elf Minuten. Dasselbe Problem gibt’s auch beim Einsatzort Vorth: Muss der Löschzug über die Schnörrenbach fahren, verlängert sich die Anfahrtszeit von sechs auf 14 Minuten.
„Wir können den Leuten schlecht einen Eimer vor die Tür stellen“, nimmt Christian Schwanke die Situation zwar mit Humor, weiß aber um die logistische Bedeutung. „Daher musste die Feuerwehr ein Konzept erarbeiten, um die Sicherheit aller Bürger, Durchreisenden und Gäste zu gewährleisten“, so Schwanke weiter. Der Kiersper Löschzug rückt in diesem Bereich zu etwa 20 Einsätzen pro Jahr aus – für die kommenden fünf Monate rechnet die Feuerwehr daher mit schätzungsweise sechs bis zehn Einsätzen.
Auf Unterstützung aus Meinerzhagen und Halver angewiesen
Unterstützung für die Freiwillige Feuerwehr in Kierspe haben in den kommenden Monaten die Einsatzkräfte aus Halver und Meinerzhagen zugesichert. Die Löschzüge aus Meinerzhagen rücken künftig bis zur Ortschaft Vorth aus. Die Halveraner decken die Ortschaften Bollwerk und Beckinghausen mit ab. „Wir als Feuerwehr in Kierspe werden automatisch mitfahren, wenn sich die Eskalationsstufe von Null auf Eins erhöht. Wir schaffen es aber nun mal nicht so schnell, wie die Löschzüge aus Meinerzhagen und Halver“, erklärt der Wehrleiter.
Dass die Unterstützung eine Mehrbelastung für die Stadt Meinerzhagen und Halver ist, weiß auch Budde. Er ist dankbar für die nachbarschaftliche Hilfe, auch wenn es selbstverständlich sei, sich in der „Feuer-Familie“ zu helfen und zu unterstützen.
Im nächsten Schritt wird die Feuerwehr am Mittwoch, 30. April, mit der Kreisleitstelle ins Gespräch gehen, um eine ergänzende und automatische Alarm- und Ausrückeordnung vorzubereiten. Ansonsten müsse erst einmal abgewartet werden: „Wir können nicht alles vorhersehen. Wir müssen bis zur Sperrung abwarten und beobachten, wie sich der Verkehr verändert und schauen, ob sich die Menschen an die Umleitungsstrecken halten“, so Budde weiter.
Nichtsdestotrotz bleibt der Wehrleiter zuversichtlich und blickt positiv gestimmt in die Zukunft: „Unsere Kameraden und Kameradinnen sind alle aufgeklärt und vorbereitet. Wir bekommen das schon alles hin.“
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