Was für ein Spiel! Die Sieben des Handball-Drittligisten SGSH Dragons liefern sich am Samstagabend, 6. September, einen offensiv geführten Kampf gegen die HSG Hanau, warten nach einem furiosen 38:45 (16:24) aber weiter auf die ersten Punkte in der neuen Staffel.
Das Match kannte vom Anwurf an nur eine Richtung: nach vorne. Beide Offensivreihen zeigten sich zu Beginn der Partie ebenso torhungrig wie treffsicher - satte sieben Tore sahen die Zuschauer in Halver innerhalb der ersten fünf Minuten. Leichte Vorteile lagen dabei in den Händen der Gäste aus Hanau, die einen knappen Vorsprung hielten und die SGSH erneut der Musik hinterherlaufen ließen. Mit Voranschreiten der ersten Spielhälfte kippte das Momentum allerdings weiter in Richtung der HSG (10:15, 18.).
SGSH-Coach Lars Faßbender musste reagieren und nahm rasch das erste Team-Timeout (19.). Dieses brachte zunächst allerdings nicht den erhofften Ertrag, die HSG warf sich weiter in einen Rausch und schraubte das Ergebnis zwischenzeitlich auf 11:19 (23.). Symbolcharakter hatte dabei auch der verworfene Siebenmeter des ansonsten stark aufspielenden Julian Thomas nur Momente später; allmählich fing schon im ersten Abschnitt auch der Kopf an, den Dragons ein Schnippchen zu schlagen. Zwar netzten die Drachen durch Julian Athanassoglou quasi postwendend - auf der Gegenseite waren den Sauerländern da aber schon weitere drei Eier ins Nest gelegt worden (12:22, 25.).
Aufholjagd jäh gestoppt
Erst gegen Ende des ersten Abschnitts gelang es der Faßbender-Sieben, sich selbst mit einem Doppelschlag wieder etwas mehr Präsenz auf der Platte zu verleihen. Das Timeout der Gäste und der Sirenen-Treffer Thomas’ zeigte: Es war noch was drin in dieser furiosen Begegnung. Und so gingen die Dragons dann auch in Abschnitt zwei: Athanassoglou brachte das gute Gefühl und das Momentum durch das erste Tor im zweiten Durchgang weiter auf die eigene Seite; der Dreierpack von Lukas Austermann, Philipp Jaeger und Luis Buschhaus ließ den Vorsprung der Gäste auf +6 schmelzen (36.).
Abermals wurden die eigenen Bemühungen indes im Keim erstickt, die Gäste zeigten sich erneut eiskalt und trafen ebenfalls dreimal binnen kurzer Zeit und stellten so den alten Abstand wieder her (22:31, 39.). Der Drops, der schon in der Pause gelutscht gewesen zu sein schien, war mit einer guten Viertelstunde Restzeit auf der Uhr kaum noch zu retten; dennoch versammelte Coach Faßbender seine Sieben nochmal um sich, um zumindest das Ergebnis nicht weiter ausufern zu lassen (44.). Der Coach traf dabei erneut den Nerv seines Teams: Binnen kurzer Zeit kamen nie aufsteckende Drachen ein weiteres Mal zurück und schürten Hoffnung in der heimischen Halle, als Kevin Plate auf 31:34 verkürzte (48.).
SGSH steht sich selbst im Weg
Wie schon in den vergangenen Wochen stellten sich die Sauerländer im Anschluss allerdings wieder selbst mindestens ein Bein. Durch die Zeitstrafen für Alfred Klinkby-Knudsen und Julian Athanassoglou, die nur 21 Sekunden auseinander lagen, wurde Hanau Haus und Tür in doppelter Überzahl final geöffnet (49.). Diese ließen direkt einen Vier-Tore-Lauf folgen und begruben mit dem 31:38 sämtliche Resthoffnung auf die ersten Punkte der neuen Spielzeit. Es ging zwar auch die restlichen Minuten weiter hoch und runter, die Gäste konnten den Abstand nun aber weitgehend halten und die ablaufende Zeit für sich gewinnen.
Nach hochintensiven 60 Minuten verlieren die SGSH Dragons trotz 38 eigener Tore auch das dritte Spiel und finden sich damit vorläufig im Tabellenkeller der Südwest-Staffel der Dritten Liga wieder. Während die Offensive zündete, herrscht weiter Nachhol- und Aufbaubedarf im Defensivverbund der Sauerländer.
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Match Facts
SGSH Dragons 38:45 (16:24) HSG Hanau
SGSH Dragons: Thomas (12/5), Plate (4), Halfmann, Austermann (1), Buschhaus (6), N. Jannack (1), L. Jannack, Athanassoglou (6), Börner (1), Klinkby-Knudsen, P. Jaeger (4), Potgeter (4), Voss.