„Ich bin dankbar, dass ich das gesehen habe“, betont Uwe Rittinghaus. Der engagierte Helfer, der sich seit Jahren für die Flüchtlingshilfe einsetzt, ist nach über einer Woche unversehrt aus der Ukraine nach Schalksmühle zurückgekehrt. Vom 27. September war er acht Tage lang in dem vom Krieg gezeichneten Land unterwegs, um den Menschen vor Ort zu helfen. Dort werden Hilfsgüter wie Lebensmittel, Feuerlöscher und Thermounterwäsche dringend benötigt.
Rittinghaus hat erneut einen Wagen voller Hilfsgüter in die Ukraine gebracht. Zusammen mit den „Sauerländer Jungs“, die zeitgleich Hilfe in die Ukraine brachten, trat er die Rückreise nach Deutschland an.
Hilfsgüter für die Bedürftigen
Der Lieferwagen transportierte Seniorenmobile für Soldaten, die im Krieg beide Beine verloren haben, sowie einen Liegend-Rollstuhl für ein schwerstbehindertes Mädchen. „Ich hatte nicht mal mehr Platz für eine Jacke in dem Wagen“, berichtet Rittinghaus. Der Wagen wurde aus Spendengeldern gekauft und von Ukrainern aus Schalksmühle repariert. Um für weitere Transportfahrten zur Verfügung zu stehen, blieb er im Kinderheim. „Das Auto habe ich für das Waisenhaus übergeben. Viele fliehen vom Osten in den etwas sichereren Westen des Landes. Das Auto wird jetzt zum Beispiel für Einkäufe verwendet“, so Rittinghaus.
Einsatz im Kinderheim
Allein die Zollabfertigung dauerte sechs Stunden. „Es war grauenhaft“, sagt Rittinghaus. Danach folgten weitere 40 Stunden Fahrt ins Landesinnere. Mit den Kindern im Waisenheim, in dem er den Großteil seiner Zeit in der Ukraine verbrachte, kochte Uwe Rittinghaus mit aus Spendengeldern gekauften Lebensmitteln. „Ich konnte die Kinder beschenken, für sie kochen. Nebenher konnte ich hier vieles weitergeben, was zum Beispiel ein Kindergarten in Schalksmühle und Frauen aus Schalksmühle für die Kinder gegeben haben. Uns geht es gut und das wollte ich den Menschen dort einfach weitergeben“, erklärt Rittinghaus.
Auch Krankenhäuser besuchte er und kaufte für die verletzten Menschen ein. „Ein Junge hatte zum Beispiel keine Arme und Beine, der hat mit dem Mund geschrieben“, berichtet Rittinghaus. „Ich habe auch Menschen besucht, die einen Partner oder ein Kind verloren haben. Ebenso ein Krankenhaus, in dem Verletzte versorgt werden. Von Spenden konnte ich vor Ort einkaufen, was die Menschen aktuell brauchen“.
Dankbarkeit und Gastfreundschaft
Besonders bewegt hat ihn die tiefe Dankbarkeit der Menschen: „Es war für mich nicht einfach, aber unglaublich bewegend, die tiefe Dankbarkeit der Menschen zu sehen. Sie haben gesagt: Danke, dass wir nicht vergessen sind‘. Ich wollte ihnen einfach Hoffnung schenken“. Auch die Gastfreundschaft der Menschen beeindruckte ihn: „Ich habe überall das beste Bett bekommen. Selbst auf den Straßen haben sich die Leute bedankt und mich einfach umarmt“.
Neue Hilfslieferung gestartet
Damit die Hilfe weitergehen kann, hat Rittinghaus nun zum dritten Mal einen Hilfstransporter aufgestellt. Ein 13 Tonnen schwerer LKW ist mit Lebensmitteln, Medikamenten, Schuhen, Pflegebetten, Geschirr, Feuerlöschern, Fahrrädern und sogar Kaminen beladen. Am Montag, 20. Oktober, wurde der LKW in Schalksmühle beladen. Er wird mindestens fünf Tage unterwegs sein und direkt nach Saporischschja fahren.
Rittinghaus betont die immense Solidarität: „Das ist das Bewegende, dass die Leute ohne Namensnennung spenden“. Ein besonderer Dank gilt auch der Firma Kalthoff, die die Lagerräume kostenlos zur Verfügung gestellt hat.
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Wer helfen kann oder möchte, kann unter der Rufnummer 0177/5060025 Kontakt aufnehmen.
Spendenkonto Ukrainehilfe aus Schalksmühle:
Freie evangelische Gemeinde Schalksmühle
IBAN: DE39 4526 0475 0009 4107 00
BIC: GENODEM1BFG
Vermerk: Ukrainehilfe
Für die Erstellung einer Spendenquittung ist die Angabe der vollständigen Adresse notwendig.