In einer Auflage von 1200 Stück ist die 23. Ausgabe des Heimatkalenders „Herscheider Erinnerungen“ erschienen. Ab sofort kann das Präsent der Stadtwerke Lüdenscheid im Bürgerbüro des Rathauses kostenlos abgeholt werden. Stolz stellten die Macher des Kalenders die Edition 2026 am 19. November vor.

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Kauft man im Handel irgendeinen x-beliebigen Kalender vom Schlage „Schöne Heimat“, dann bekommt man Hochglänzendes im Postkartenstil mit mehr oder weniger banaler Betextung. Genau das ist das Rezept nicht, das der Herscheider Heimatkalender verfolgt, den es ab sofort in der Edition 2026 und damit zum 23. Mal gibt. Mit den „Herscheider Erinnerungen“ kann man nicht nur in die Geschichte der Gemeinde eintauchen, sondern die Ebbegemeinde besser, sogar neu entdecken und Lehrreiches finden. Die Kombination aus überraschenden Bildern und sehr sorgfältig recherchierten Texten machen den besonderen Reiz des Kalenders aus.

Im Bürgersaal des Herscheider Rathauses stellten Fachbereichsleiterin Sabine Plate-Ernst, Bürgermeister Uwe Schmalenbach und Stadtwerke-Pressesprecher Andreas Köster den neuen Kalender vor, der im gleichen Layout erscheint wie die gleichartigen Stadtwerke-Kalender für Lüdenscheid und Schalksmühle. Komplett erarbeitet wurden die „Herscheider Erinnerungen“ aber in Herscheid selbst. Sabine Plate-Ernst bildet gemeinsam mit den Heimatfreunden Birgit Hüttebräucker und Gerd Holthaus das Redaktionsteam. „Ohne Birgit Hüttebräucker und Gerd Holthaus wäre es nicht möglich, einen solchen Kalender herzustellen.“ Stolz auf den soeben erschienenen Kalender freut sich Sabine Plate-Ernst bereits wieder auf die Zusammenstellung der 2027er-Edition („Nach dem Kalender ist vor dem Kalender“).

Die Zusammenarbeit mit den beiden ausgewiesenen Experten der Heimatkunde mache die Arbeit am Kalender so wertvoll. Aus zwei bis drei Dutzend Bildern – zur Verfügung gestellt von Bürgern, dem Kreisarchiv, dem Fundus des Geschichts- und Heimatvereins, kann in jedem Jahr ausgewählt werden. „Wir erstellen ein Ranking der Bilder, wählen dann aus und ergründen, was genau fotografiert wurde.“ Denn das bloße Bild mache den Kalender nicht aus, sondern es komme sehr auf die Qualität der Betextung an. Es muss also recherchiert werden. Für die „verlässlichen Texte“ werden dann seitens der Heimatfreunde ältere Bürger befragt, in der Gemeindechronik des Wilhelm Däumer (Geschichte der Gemeinde Herscheid, 1958, Druck O. Hundt KG – Süderländer Tageblatt) nachgeschlagen, in der Chronik zum neuen Rathaus nachgesehen. Nur aussagestarke, gut druckbare und profund betextete Bilder schaffen es in den Kalender. Gedruckt wird übrigens in Deutschland, diesmal in Lünen.

Die Details auf den sorgfältig betexteten Bildern machen den Reiz des Heimatkalenders aus. Anhand der Beflaggung und der Kleidung lässt sich auf den Aufnahmezeitpunkt des Bildes vom Sedanstag in Herscheid schließen.
Foto: St. Aschauer-Hundt

Die Kalenderbilder genau zu betrachten lohnt in jedem Fall. Die Detailreiche der Bilder macht den besonderen Reiz aus. Beispiele gefällig? Da gibt es den Blick auf Katerlöh im Jahs 1940 – mit einem fast kahlen Berg. Die allseits bekannte Bewaldung stammte nämlich aus der Nachkriegszeit. - Man findet ein Bild aus dem Unterdorf aus 1961, als es noch keine ausgebaute Unterdorfstraße gab – dafür sieht man jenes Haus in voller Pracht, das vor kurzem abgerissen wurde. - Das Forsthaus am Habbel, heute hinter dichter Baumreihe verborgen, zeigt sich freistehend mit Bauerngarten und an nur sehr mäßig befestigter Landstraße. - Markant der Rammsiepen in Hüinghausen mit Bahndamm und Durchlass, spannend der Blick auf Herscheid mit Presswerk und Firma Hüttebräucker & Herfel. - Foto-Besuche im Ebbbetal und im Tal der Schwarzen Ahe überraschen ebenso wie ein Bild aus der oberen Lüdenscheider Straße, das einen Umzug zum Sedantag in der Zeit der Weimarer Republik zeigt.

Ab sofort ist der Kalender kostenlos erhältlich im Bürgerbüro des Rathauses. Und ebenfalls ab sofort werden Fotovorschläge für den neuen Kalender angenommen. Gerne kann man sich an Sabine Plate-Ernst oder Archivarin Alexandra Haber oder an die Heimatfreunde Birgit Hüttebräucker und Gerd Holthaus wenden.