Es war eine angeregte Diskussion, als die Ratsmitglieder am Dienstag, 18. November, über die Umgestaltung des Dorfplatzes im Ortsteil Kierspe-Dorf debattierten. Bei insgesamt neun Gegenstimmen aus den Fraktionen FWG, Grünen und FDP steht der weiteren Planung dennoch nichts im Wege.

Konkret geht es um den Platz an der Friedrich-Ebert-Straße, ehemals "Fahrrad Haase", der im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes erneuert werden soll. Mit dem Zuwendungsbescheid vom 30.07.2025 hat die Bezirksregierung die Maßnahme über insgesamt 30.821 Euro mit einem Fördersatz von 65 Prozent genehmigt — bei einem Eigenanteil von 10.783 Euro werden somit über 20.000 Euro an Fördergeldern gewährt. In der Vergangenheit stimmten diesem alle zu, doch nun gab es — auch aufgrund der Summe von fast 11.000 Euro vereinzelt Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Maßnahme an dieser konkreten Stelle.

FDP kann sich keine Erholung vorstellen

So machte Armin Jung, Fraktionsvorsitzender der FDP, eingangs klar, dass die FDP sich an diesem Platz bei diesem Verkehr keine Erholung vorstellen könne. Kerstin Rothstein, Fraktionsvorsitzende der CDU, "begrüße das Projekt" hingegen, denn "der Verkehr wird weniger, wenn die Rahmedetalbrücke fertiggestellt ist." Auch Clemens Wieland, Fraktionsvorsitzender der UWG, unterstützte das Projektvorhaben: "Wir halten es für ein richtiges Zeichen", machte Wieland deutlich. Detlef Jungmann, Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Die Grünen, findet es "schön, wenn entsiegelt wird." Aufgrund einiger offener Fragen würden die Grünen "es gerne im Fachausschuss" beraten wollen, signalisierte Jungmann die Skepsis seiner Fraktion.

Grüne zeigen sich skeptisch

Auch Peter Christian Schröder, Fraktionsvorsitzender der FWG, machte für seine Fraktion deutlich, das Thema erst im Fachausschuss beraten lassen zu wollen. Anke Pies (Grüne) betonte: "Wir kämpfen um jeden Euro", und unterstrich damit die Forderung der Grünen nach einer erneuten Beratung. Clemens Wieland und Monika Baukloh (SPD) waren sich indes einig, dass man jetzt vorankommen müsse. Wieland: "Wir haben alle der Dorferneuerung zugestimmt."

"Jeden Punkt auf Sinnhaftigkeit prüfen"

Bürgermeister Olaf Stelse erklärte im weiteren Verlauf, dass die Stadt an der Oberfläche nichts tiefergehend verändern könne, weil unterhalb Garagen liegen würden. Er machte erneut klar, dass das Geld bereits bewilligt sei und es sich hierbei erstmal nur um ein Projekt handele. Oliver Busch (SPD) pflichtete ihm bei: "Wir wollen die Aufenthaltsqualität verbessern." Armin Jung wollte indes nicht falsch verstanden werden und stellte klar: "Wir stehen hinter dem Dorfentwicklungskonzept, aber mit Blick auf den Haushalt wollen wir jeden Punkt auf Sinnhaftigkeit prüfen." Stelse ergänzte zur Entscheidungsfindung, dass bereits Gespräche über eine unterstützende Zahlung zur Einrichtung der Fahrradstation stattgefunden hätten und auch die Verkehrssicherungspflicht bereits geklärt sei.

Mehrheitsentscheid bei neun Gegenstimmen

Bei neun Gegenstimmen (FWG, Grüne, FDP) entschied der Rat schließlich mehrheitlich der Umsetzung der geplanten Maßnahme am Dorfplatz „Ehemals Fahrrad Haase“ zuzustimmen.