Mehr Mängel an Lüdenscheider Autos: Der TÜV NORD zieht eine ernüchternde Bilanz. Die Zahl der mängelfreien Autos ist erneut gesunken.

Überregionale Nachrichte

 59,4 Prozent aller an den TÜV NORD Stationen geprüften Pkw erhielten ohne Beanstandung die Plakette, das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 25,2 Prozent der Fahrzeuge wiesen so erhebliche Mängel auf, dass sie zunächst repariert werden mussten, bevor die neue Plakette erteilt werden konnte.  

Die Zahl der mängelfreien Fahrzeuge bei den im vergangenen Jahr an der Station Lüdenscheid durchgeführten Hauptuntersuchungen (HU) sei deutlich gesunken, teilt der TÜV NORD mit. Nur noch 63,7 Prozent aller Pkw waren demnach vollkommen mängelfrei – ein Minus von 9,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (73,9 Prozent). Bei weiteren 11,2 Prozent wurden während der HU geringe Mängel festgestellt. Das durchschnittliche Fahrzeugalter betrug 7,9 Jahre, der Kilometerstand lag im Schnitt bei 80.000 Kilometern.

25,1 Prozent der geprüften Fahrzeuge wiesen, so der TÜV NORD, erhebliche Mängel auf und mussten zur Nachprüfung. „Ein deutlicher Trend im diesjährigen TÜV-Report: Mit zunehmendem Alter steigt die Mängelhäufigkeit merklich an. Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, zeigen überdurchschnittlich oft sicherheitsrelevante Defekte – insbesondere an Bremsen, Achsaufhängung und Beleuchtung“, heißt es weiter.

Das zunehmende Durchschnittsalter des Pkw-Bestands wirke sich unmittelbar auf die Verkehrssicherheit aus. „So nimmt der Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln mit jedem weiteren Jahr deutlich zu: Bei drei Jahre alten Pkw liegt der Anteil bei rund 6 Prozent, bei zehn Jahre alten Fahrzeugen bereits bei 23 Prozent, bei über zwölf Jahre alten sogar bei rund 28 Prozent“, stellt der TÜV NORD fest.

Hauptursachen seien Materialermüdung, verschlissene Bauteile und elektronische Alterung. Kunststoff- und Gummikomponenten verlieren laut TÜV NORD ihre Elastizität, Leitungen und Steckverbindungen werden anfällig für Korrosion, Bremsleitungen können undicht werden, und in älteren Fahrzeugen treten vermehrt Fehlfunktionen bei ABS- und ESP-Systemen auf. Hinzu komme eine sinkende Wartungsbereitschaft vieler Halter älterer Fahrzeuge.

„Der Fahrzeugbestand wird zunehmend älter – regelmäßige Pflege und Wartung sind daher entscheidend, um die Verkehrssicherheit langfristig zu gewährleisten“, wird Jan Schultheis, Leiter der Lüdenscheider TÜV-Station zitiert.