Die Katze ist aus dem Sack: Ab Dezember 2026 wird der Intercity 34 Münster – Dortmund – Lennetal – Siegen eingestellt. Die Regionalexpresslinie 34 Dortmund – Lennetal – Siegen wird dann auf ein stündliches Angebot umgestellt und von der Westfalenbahn betrieben, die dafür auch neue Fahrzeuge beschafft. Mit der Vergabe durch den Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) verspricht man sich eine deutliche Stabilisierung des Bahnverkehrs auf der Ruhr-Sieg-Strecke.

Der NWL hat seine Entscheidung in einer Mitteilung folgenden Inhalts bekanntgemacht: „Ab Ende 2026 wird die WestfalenBahn GmbH die Linie RE 34 betreiben. Diese Entscheidung trafen die Vergabeausschüsse der Aufgabenträger Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).

Die WestfalenBahn hat den Zuschlag für den künftigen Betrieb der Regionalexpress-Linie 34 („Dortmund-Siegerland-Express“) erhalten. Die Leistungen mit einer Laufzeit von 14 Jahren wurden in einem europaweiten offenen Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben. Aktueller Betreiber der zwischen Dortmund und Siegen verkehrenden Nahverkehrslinie ist die DB Regio AG. Der Leistungsumfang des ab Ende 2026 startenden, neuen Verkehrsvertrags beträgt 1,75 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Zwei Drittel davon entfallen auf die Zuständigkeit des NWL, ein Drittel liegt im Bereich des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. 

Das finale Fahrzeugkonzept sieht ab Dezember 2027 den Einsatz von fünfteiligen Fahrzeugen vom Typ Stadler FLIRT 3 mit 255 Sitzplätzen vor. Bis dahin werden übergangsweise zunächst andere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, überwiegend Siemens Mireo Smart Fahrzeuge mit mindestens 214 Sitzplätzen. Mit dem Entfall der Linie IC 34 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 wird der RE 34 im Stundentakt auf der Achse Dortmund – Witten – Letmathe – Altena – Werdohl – Plettenberg Finnentrop – Siegen verkehren.“

Bisher war der kombinierte Verkehr RE34/IC34 ein eisenbahntechnisches Flickwerk. Der Generalauftragnehmer Deutsche Bahn schaffte es, den noch vor wenigen Jahren unter dem einstigen Betreiber Abellio sehr pünktlichen Verkehr zu einem unverbindlichen Irgendwas herunterzuwirtschaften.

IC 34 bei Rudersdorf auf dem Rudersdorfer Viadukt - Im Dezember 2026 fährt er zum letzten Mal.
Foto: Deutsche Bahn

Die Intercities, auf denen auch die Nahverkehrstickets anerkannt wurden, fuhren mit erheblichen Verspätungen, fielen ganz aus oder fuhren auf dem Weg nach Frankfurt an Siegen Hbf vorbei. Auch die Nahverkehrsleistungen gerieten unter DB-Regie zum Zufallsprodukt.

Nun ruhen die Hoffnungen auf der Westfalenbahn, die an die Stelle der Deutschen Bahn tritt. Wieder einmal – wahrscheinlich zum letzten Mal – wird aber der Traum von Fernverkehrsleistungen auf der Ruhr-Sieg-Strecke und durchgehenden Zügen aus dem Märkischen Kreis nach Frankfurt begraben. Man erinnert sich an den D-Zug-Verkehr und an den Interregio – beide Gattungen endeten ersatzlos. Schon lange Geschichte sind die Bäderzüge nach Norddeich-Mole. Mit dem Intercity sollte ein neuer Aufschlag mit Verbindungen nach Norddeich/Münster und Frankfurt gemacht werden – das endet im Dezember 2026 glanzlos.