Die Lüdenscheider Turbo-Schnecken haben ein Kinderschutzkonzept entwickelt. Es heißt „SafeSport“. Ziel ist es, Kinder vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen zu bewahren. Am 11. Oktober lädt der Verein zum Kindertheaterstück „Anne Tore sind wir stark!“ ein. Beginn ist um 14 Uhr. Darin geht es um sexualisierte Gewalt im Sportverein und Prävention, Teilnahme nur mit Anmeldung unter [email protected]

„Ein wichtiges Thema“, sagen Schnecken-Vorsitzende Brigitte Klein und Julia Oestreich. Immerhin trieben rund 300 Kinder Sport bei den Turbo-Schnecken. Bei einem Pressegespräch am Dienstag stellten beide das Theaterstück und das Schutzkonzept vor. Das Präventionstheaterstück „Anne Tore – sind wir stark!“ ist ein interaktives Präventionsprogramm für Kinder im Alter von acht bis elf Jahren zum Thema Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt im Sportverein.

Es vermittelt mit Leichtigkeit, Witz und Charme den Kindern Mut machende Inhalte zum Thema Gefühle, Berührungen und Hilfe holen. In den einzelnen Szenen geht es um unterschiedliche Situationen im Sport und in unterschiedlichen Sportarten, die Grenzverletzungen im sportlichen Vereinsleben beschreiben und den Umgang damit thematisieren.

Das Theaterstück wurde im Rahmen des Pilotprojektes „Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport“ im Land NRW in enger Zusammenarbeit mit dem StadtSportBund Dortmund e. V. und dem Landessportbund NRW von und mit der Dortmunder Theaterpädagogin Anja Bechtel entwickelt.

Die Kinder im Publikum werden in das Theaterstück mit einbezogen und können mittels roter, gelber und grüner Karten eine Rückmeldung geben, wie sich die Kinder in der gerade vorgespielten Szene ihrer Meinung nach fühlen.

Workshops in getrennten Gruppen

Nach dem Theaterstück arbeiten Kinder, Mädchen und Jungen nach Geschlechtern getrennt, Eltern und Übungsleiter/innen in getrennten Gruppen in Workshops das Gesehene auf und besprechen und vertiefen die dargestellten Situationen.

„Wir wollen Erwachsene sensibilisieren und Kindern Mut machen, zu sagen, wenn sie etwas stört oder sie sich in bestimmten Situationen unwohl fühlen“, sagte Brigitte Klein.
Kinder hätten ein Recht darauf, sich auch im Sportverein sicher zu fühlen und geschützt zu sein. Weder verbale noch körperliche noch sexuelle Grenzüberschreitungen seien zulässig.

Landessportbund fordert Schutzprogramme

Der Landessportbund NRW fordert von den Vereinen solche Schutzprogramme zur Prävention vor sexueller Gewalt und knüpft daran eine Reihe von Bedingungen. So muss das Konzept durch den Vorstand im Verein verankert werden. Weiter muss der Verein eine organisationsspezifische Risikoanalyse durchführen. Außerdem muss er mindestens eine Ansprechperson benennen. Bei den Turbo-Schnecken haben Julia Oestrich und Leoni Koch diese Aufgabe übernommen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen und einen Ehrenkodex unterzeichnen. Dazu kommen weitere Auflagen. Informationen dazu sind auf der Homepage der Turbo-Schnecken unter Kinderschutz - Verantwortung | Turbo-Schnecken Lüdenscheid e.V. zu finden.

Die Turbo-Schnecken haben ihr Schutzkonzept bereits beim Landessportbund eingereicht und warten jetzt auf die Zertifizierung.