Statt schlichter Kerzen und Blumenschmuck ein Querschnitt durch Feld durch Garten im Altarraum. Die Kirchengemeinden feiern am ersten Sonntag im Oktober Erntedankfest.
Gemüse, Obst, Nüsse, aber auch Konserven und Päckchen mit Grundnahrungsmitteln. – Bunte Vielfalt in der evangelischen Jesus-Christus-Kirche in Meinerzhagen. Der Altarraum gleicht einem Marktstand mit goldgelb leuchtender Erntekrone aus Getreide im Hintergrund. Früher haben die Landfrauen den Aufbau übernommen, erinnert sich Küster Dirk Müller. Inzwischen arrangiert ein Team engagierter Frauen gemeinsam mit dem Küster die Erntegaben und andere Lebensmittelspenden. Landwirte, aber auch etliche Gemeindeglieder hatten die Lebensmittel gespendet.
Sie kommen nach dem Erntedankgottesdienst am Sonntag, 5. Oktober, der Meinerzhagener Tafel zugute. Das, so Dirk Müller, ist Usus in der evangelischen Kirchengemeinde.
Auf private Spenden stützt sich die katholische Kirchgemeinde. Familien haben einen Teil ihres Wochenendeinkaufs und Früchte oder Gemüse aus eigenem Garten gespendet. Auch davon „wird ein Teil an die Tafel gehen“, sagt Regina Löper-Kappes die die Vorbereitung mit organisiert.
Der Ursprung des Erntedankfestes, das jeweils am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird, liegt in vorchristlichen Erntefesten. Inzwischen gilt es als christliches Fest. Neben dem Dank an Gott für einen gute Ernte soll es an die Bedeutung von Dankbarkeit, die Bewahrung der Schöpfung und das Teilen mit Bedürftigen erinnern – und damit an christliche Grundwerte anknüpfen.
Als Ursprung gilt der Herbst 1621. In Plymouth (Massachusetts, USA) feierten Ureinwohner und Engländer gemeinsam eine erfolgreiche Ernte. Dies gilt als erstes Erntedankfest, obwohl der Begriff damals noch keine Rolle spielte.
