Emotional wurde es am Freitag, 14. November, in der ehemaligen Kreuzkirche. Zahlreiche Weggefährten des ehemaligen Bürgermeisters der Volmegemeinde, Jörg Schönenberg, waren erschienen, um diesen zu verabschieden. Der Abend hielt einige Überraschungen für den scheidenden Verwaltungschef parat - darunter auch eine musikalische der besonderen Ar.
19 Jahre war Jörg Schönenberg Bürgermeister von Schalksmühle - und damit dauerte seine Amtszeit länger als die von Helmut Kohl und Angela Merkel, wie Klaus Nelius in seiner Eröffnungsrede betonte. Der Fraktionsvorsitzende der UWG führte durch den Abend - und nahm Jörg Schönenberg und das Publikum mit auf eine Zeitreise. Unterstützt wurde er dabei von den Vorsitzenden der anderen Fraktionen, für die musikalische Begleitung sorgte die Musikschule Volmetal. Der Abend stand unter dem Motto: "Auf zu neuen Abenteuern", denn nicht nur für Jörg Schönenberg, sondern auch für Rat, Verwaltung und die Gemeinde selbst beginnt nun ein neuer Abschnitt.
"Bei allen Dingen war Jörg Schönenberg nicht nur als Bürgermeister, sondern als Mensch dabei"
Zu Beginn des Abends war auf der Leinwand eine Diashow zu sehen - mit Bildern vom Wahltag im Jahr 2006. "Die Brille ist anders, der Schlips ist anders, aber der Kern ist gleich geblieben", betonte Nelius. Und ergänzte: "Bei allen Dingen war Jörg Schönenberg nicht nur als Bürgermeister, sondern als Mensch dabei."
Anschließend ließen die Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderats die Ereignisse der vergangenen knapp 20 Jahre Revue passieren.
"Du warst ein besonderer Bürgermeister"
So hob André Krause (CDU), der auf die Jahre 2012 bis 2016 zurückschaute, besonders die Primusschule als Erfolgsprojekt, für das Jörg Schönenberg sich engagierte, hervor. "Du warst ein Bürgermeister, der nie weggeschaut hat", betonte er. Außerdem habe Schönenberg einen großen Beitrag zur Neugestaltung des Ortskerns geleistet, als Beispiele nannte Krause den Schnurrenplatz, den Volme- und Freizeitpark sowie den Rathausplatz. "Ich danke dir für die Zeit, du warst ein besonderer Bürgermeister", betonte er abschließend.
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Erfolge trotz Krisen
Jan Jellesma (SPD) blickte auf die Jahre 2016 bis 2021 zurück. Diese waren geprägt von Krisen wie dem Befall durch den Borkenkäfer, der Brand der Primusschule, die Hochwasser-Katastrophe und die Corona-Pandemie. Trotzdem konnten in dieser Zeit einige Projekte umgesetzt werden - wie zum Beispiel der Neubau der Kindertagesstätte am Löh, die Entwicklung der ehemaligen Kreuzkirche zum Kunst- und Kulturort sowie die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Winkeln. "Ich konnte nicht fassen, wie viel trotz der Krisen umgesetzt wurde. Hut ab", betonte Jellesma.
"Bürgermeister mit der nötigen Gelassenheit"
Auch Jan Schriever (FDP) schaute auf reichlich Krisen in der Zeit zwischen 2021 und 2025 zurück: Ukraine-Krieg, Hacker-Angriff, Pandemie. Aber auch durch diese Krisen habe Jörg Schönenberg alle Beteiligten geführt: "Wir haben gesehen, wie wichtig es ist, einen Bürgermeister zu haben, der die nötige Gelassenheit mitbringt", erklärte Schriever abschließend.
"Zeit, die Früchte der Arbeit zu ernten"
Denise Brilla, Sprecherin der neu im Gemeinderat vertretenen Grünen, bedauerte, dass sie als Fraktion nun nicht mehr mit Jörg Schönenberg zusammenarbeiten können. In ihrer Rede gab sie einen Ausblick in die Zukunft: eine Einkehr in das sanierte Hotel zur Post, oder den Besuch des Picknicks der Löschgruppe Hülscheid in ihrem neuen Feuerwehrgerätehaus. "Es ist Zeit, die Früchte der Arbeit zu ernten", beendete sie ihre kurze Rede.
"Führung heißt, Spuren zu hinterlassen"
Eine Überraschung für Jörg Schönenberg hatten auch die Primusschüler vorbereitet. Die Schülersprecher überreichten ein Bild mit Handabdrücken, darauf zu lesen war der Spruch: "Führung heißt, Spuren zu hinterlassen." Den Schülern war es ein besonderes Anliegen, sich noch einmal persönlich bei Schönenberg zu bedanken - für sein unermüdliches Engagement für Schule und Schüler, wie sie betonten.
"Wir haben gemeinsam viel erreicht"
Die letzten Worte des Abends gebührten einem sichtlich bewegten Jörg Schönenberg: "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", erklärte er. "Wir haben gemeinsam viel erreicht. Politik ist nie eine Einzelleistung. Ich danke dem Rat, der Verwaltung und ganz besonders Katharina Berker aus meinem Vorzimmer, sie war bei der Bewältigung der Aufgaben eine unverzichtbare Hilfe." Das höchste Amt der Verwaltung habe ihm stets alles bedeutet, wie er abschließend erklärte: "Für mich war es nie nur ein Beruf, sondern immer auch ein Stück Leben."
Abschließend gab es noch eine musikalische Überraschung für Jörg Schönenberg: Uwe Lal (Gesang, Gitarre), Bürgermeister Christian Breddermann (Congas) und Jürgen Ebert (ehemaliger Ratsherr der FDP, Akkordeon) sangen eine umgedichtete Version von Reinhard Meys „Über den Wolken“ mit dem Titel “Nach deiner Amtszeit“. Dabei unterstützt wurden sie auf der Bühne von den Fraktionsvorsitzenden, die im Chor mitsangen - und dem restlichen, sichtlich gerührten Gästen im Saal.














