Volkshochschule Volmetal bekräftigt Forderung nach verlässlicher Finanzierung der Integrationskurse.

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Zugewanderte sollen in den Gemeinden im Volmetal gut Fuß fassen können. Dieses Ziel verfolgt das kommunale Integrationsmanagement in NRW. Und dieses Ziel verfolgt auch die Volkshochschule. Sie ist Hauptanbieterin von Integrationskursen, die es seit 20 Jahren in Deutschland gibt. Aus diesem Anlass veranstaltet der Landesverband der Volkshochschulen von NRW die in diesem Jahr bundesweit größte Integrationskonferenz unter dem Motto „Weiterbildung stärkt Zusammenhalt und Chancen in der Integration“. Sie findet mit mehr als 500 Teilnehmern am 18. und 19. November in Köln statt. Auch die VHS Volmetal wird dort vertreten sein. VHS-Leiterin Dr. Aysegül Altun: „Die Integrationskonferenz soll ein starkes Signal an den Bund senden: Wir brauchen eine auskömmliche Finanzierung der Integrationskurse, weniger Bürokratie und mehr pädagogische Gestaltungsfreiheit im Sinne der Teilnehmenden.“

In diesem Jahr nehmen die Leiterin der Volkshochschule, ihre Stellvertreterin Katrin Vollmann sowie vier Teilnehmer eines Integrationskurses, die vom Landesverband eingeladen wurden, da sie an einem Videodreh zum Thema „20 Jahre Integrationskurs“ mitgewirkt haben, gemeinsam am ersten Tag der Integrationskonferenz teil.

2024 hat die VHS Volmetal acht Integrationskurse ausgerichtet und 170 Teilnahmen verzeichnet. 122 Teilnehmer legten erfolgreich den Deutschtest für Zugewanderte (DTZ) ab. Darüber hinaus unterstützt die Volkshochschule Teilnehmende mit Beratung. Dabei geht es vor allem um Fragen der Anerkennung vorhandener Qualifikationen und um Weiterbildungsbedarf, damit der Einstieg in den Arbeitsmarkt gelingt.

Die VHS Volmetal bietet zudem Erstorientierungskurse an, die ein niedrigschwelliges Angebot für neu ankommende Zugewanderte darstellen und den späteren Beginn im Integrationskurs häufig erleichtern. 2024 startete der erste sogenannte EOK in Meinerzhagen, 2025 folgte ein Kurs in Kierspe, der derzeit noch läuft, und auch ein EOK in Halver ist geplant.

„Mit dem Integrationskurs wurde Erfolgsgeschichte geschrieben, in Deutschland und auch hier in den Gemeinden des Volmetals. Der Integrationskurs hilft dabei, die deutsche Sprache zu erlernen und gesellschaftliche Regeln und Gepflogenheiten zu verstehen. Das ist essenziell für eine gelingende Integration. Doch der Bund lässt uns dabei immer mehr im Stich“, berichtet VHS-Leiterin Altun und weist vor allem auf den wachsenden Verwaltungsaufwand hin, der nicht adäquat erstattet wird.

Stattdessen werde auf Kosten der Teilnehmenden gespart. Begleitende Bildungsberatung werde ohnehin nicht erstattet. Inzwischen seien auch Wiederholungsstunden im Integrationskurs weitgehend gestrichen worden, was in vielen Fällen den Erfolg der Sprachprüfung gefährde. „Das BAMF hat angekündigt, die Kurse im vierten Quartal dieses Jahres erst im kommenden Jahr abzurechnen. Die Bundesmittel für dieses Jahr reichen also nicht aus“, verdeutlicht die VHS-Leiterin und fasst zusammen: „So können wir nicht bedarfsgerecht planen.“

Erst recht reiche die Erstattung nicht für eine Festanstellung der Lehrkräfte. Da die Integrationskurse so umfangreich und stark reguliert sind, stelle die Deutsche Rentenversicherung die Freiberuflichkeit der Kursleiter zunehmend in Frage. Eine rechtliche Klarstellung auf Bundesebene stehe bisher aus.

Volkshochschulen beklagen, dass die formalen Anforderungen an die Kursleitenden hoch sind, deren pädagogische Gestaltungsspielräume jedoch gering. „Wir bräuchten viel mehr Flexibilität, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Teilnehmenden einzugehen. Unsere Kursleitenden sind dafür bestens qualifiziert. Doch wegen all der Bürokratie bleibt dafür kaum Luft. Schon wenige Formfehler gefährden die Kostenerstattung“, schildert Katrin Vollmann, Fachbereichsleitung für Integrationskurse an der VHS Volmetal.

Da die Volkshochschulen in NRW allesamt kommunal geführt sind, geht die Unterfinanzierung der Integrationskurse zu Lasten der Städte, Gemeinden und Landkreise. Die kommunalen Spitzenverbände unterstützen daher die Integrationskonferenz des VHS Landesverbands. Zur Integrationskonferenz in Köln haben der Landesverband der Volkshochschulen von NRW, der Städtetag NRW, der Landkreistag NRW und der Städte- und Gemeindebund NRW eine gemeinsame Erklärung formuliert. Diese Erklärung und weitere Hintergrundinformationen sind auf der Website des VHS-Landesverbands zu finden: www.vhs-nrw.de/presse/