Die Autobahn GmbH des Bundes startet offiziell in die Wintersaison: Auf über 13.000 Kilometern Autobahnstrecke beginnt am 1. November der flächendeckende Winterdienst. Bundesweit sorgen rund 6.300 Straßenwärterinnen und Straßenwärter dafür, die sichere Befahrbarkeit der Autobahnen auch bei Schnee, Eis und Glätte jederzeit zu gewährleisten. Auf dem Gebiet der Niederlassung Westfalen sind rund 500 Mitarbeiter bei Bedarf rund um die Uhr, sieben Tage die Woche mit 177 Spezialfahrzeugen im Einsatz, um die Autobahnen von Schnee und Eis zu befreien.

Überregionale Nachrichten

„Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat für uns oberste Priorität. Unsere Teams sind bestens vorbereitet und sorgen dafür, dass die Autobahnen auch bei widrigen Wetterlagen zuverlässig befahrbar bleiben“, erklärt Andy Apfelstädt, Abteilungsleiter Betrieb bei der Autobahn GmbH. 

Technik und Logistik auf Winterbetrieb eingestellt

Die Autobahnmeistereien haben ihre Vorbereitungen abgeschlossen: 1.450 Spezialfahrzeuge wurden bundesweit für den Wintereinsatz umgerüstet und stehen einsatzbereit zur Verfügung. Die Salzreserven wurden aufgestockt – insgesamt stehen bundesweit 310 Salzhallen, 112 Salzsilos und 377 Soletanks für die Lagerung bereit.

Die Niederlassung Westfalen hält 25.000 Tonnen Salz in 43 Salzhallen und Salzsilos für den Winterdienst bereit. Ab 1. November ist dann auch die Winterdienstzentrale in Hamm rund um die Uhr besetzt und steuert die Einsätze der Meistereien.

 Wetter 24/7 im Blick

In Hamm werden vom PC aus die Wetterprognosen aus unterschiedlichen Quellen analysiert.  Die Mitarbeiter dort haben die Wetterlage rund um die Uhr im Blick und informieren die Autobahnmeistereien, wenn Glätte oder Schnee absehbar sind. Dabei greifen Sie nicht nur auf ein Programm des Deutschen Wetterdienstes zu, sondern auch auf Daten zahlreicher Wettersonden, die entlang der Autobahnen verteilt sind. Belagstemperatur, Taupunkt, Niederschlag, Straßenzustand und Lufttemperatur - das alles sind Parameter, die Aufschluss über den Zustand der Autobahnen draußen vor Ort geben und Entscheidungshilfen sind.

Die Winterdienstgeräte sind in der Saison erheblicher Beanspruchung ausgesetzt und müssen permanent gewartet werden, damit sie durchhalten.
Foto: Autobahn Westfalen/Susanne Schlenga

Effizient und umweltschonend

Dank moderner Streutechnologie setzt die Autobahn GmbH verstärkt auf Flüssigstreuung mit FS 100 – 100-prozentige Salzlösung. Diese Methode ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung, verlängerte Wirkdauer und spart Ressourcen: Pro Quadratmeter werden je nach Wetterlage nur etwa 15 bis 20 Gramm Salz benötigt – das entspricht rund drei Teelöffeln. FS 100 ist durch den deutlich geringeren Salzverbrauch – bis zu 70 Prozent Salz können bei der präventiven Streuung eingespart werden – wirtschaftlicher und damit umweltfreundlicher. Gleichzeitig kann die Sole mit höherer Geschwindigkeit ausgebracht werden, was die verkehrlichen Auswirkungen minimiert.

  Pilot: Elektrischer LKW sprüht Sole

Um den Winterdienst umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten, setzt die Niederlassung Westfalen im Rahmen eines Pilotprojektes auf der A2 zwischen Ostwestfalen und Münsterland bereits in der dritten Saison eine elektrische Zugmaschine mit einem mit FS 100 beladenen Sattelauflieger ein. Dieser bringt dank innovativer Sprühtechnik die Sole auf einer Breite von 12 Metern aus – das entspricht drei Fahrspuren ohne Seitenstreifen.

Bei Temperaturen bis sechs Grad Minus und geringen Niederschlagsmengen ist die Solestreuung optimal. Bei größeren Schnee- und Eismengen und niedrigeren Temperaturen kommt FS 30 – eine Mischung aus Sole und trockenem Streusalz, das direkt vor dem Ausbringen befeuchtet wird – zum Einsatz.  Das erhöht die Haftung des Salzes auf der Fahrbahn und sorgt für eine schnelle und effektive Glättebekämpfung.

 Gemeinsam für sichere Autobahnen

Der Winterdienst funktioniert nur im Zusammenspiel mit den Verkehrsteilnehmenden. Räumverbände – bestehend aus mehreren Räum- und Streufahrzeugen – dürfen aus Sicherheitsgründen nicht überholt werden. Zudem gilt: Vorausschauendes Fahren, angepasste Geschwindigkeit und ein winterfestes Fahrzeug sind bei winterlichen Straßenverhältnissen unerlässlich.