Seit 2014 ist Kati Volkenrath leidenschaftliche Tätowiererin – ihr Hobby macht sie nun zum Beruf. Die ehemalige Tierphysiotherapeutin eröffnet am Samstag, 5. November, ihr eigenes Tattoostudio in der einstigen Tanke an der Thomasstraße 7. Von der Tiertherapeutin zur Tätowiererin – Kati Volkenrath beschreibt im LokalDirekt-Gespräch ihren Werdegang.
„Ich habe privat viel gezeichnet. Dann wurde ich von dem Inhaber eines Tattoostudios gefragt, ob ich nicht mal das Tätowieren ausprobieren möchte“, berichtet Kati Volkenrath über die Anfänge ihrer beruflichen Neuausrichtung. Ein Tattoostudio in Lippstadt war auf sie aufmerksam geworden. Bevor sie sich jedoch an echte Haut wagte, experimentierte sie viel an Obst und Silikonhaut.
Für die Erfahrungen, die sie in zwei verschiedenen Tattoostudios in Lippstadt sammelte, sei Volkenrath sehr dankbar: „Ich lernte im Gefüge. Meine Kollegen standen mir immer zur Seite und waren mir behilflich“. Mit dem Team vom Tattoostudio Farbenkessel arbeitet sie immer noch eng zusammen. Es sei geplant, dass die Tattoo-Profis aus Lippstadt als Gasttätowierer nach Halver kommen – und andersherum.
„Meine Schwerpunkte liegen künstlerisch gerne im düsteren und wilden Black and Grey“, erklärt Volkenrath ihren Stil auf ihrer Website. Am liebsten tätowiere sie „Polka Trash“, das seien wilde Collagen aus realistischen Elementen, die meist in schwarz-grau und rot gehalten sind. Zu den beliebtesten Tattoo-Klassikern ihrer Kunden gehören nach wie vor Motive wie Schädel, Kompasse, Löwen. Zudem nähmen sogenannte „Cover-Ups“ von Jugendsünden wie „Arschgeweihen“ zu. Mithilfe dieser Technik werden die unliebsamen Tattoos überstochen. Der Trend bei jungen Kunden: minimalistische, feine und einzelne Motive.
Ein bestimmtes Alter haben Kati Volkenraths Kunden nicht – einzige Voraussetzung: Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. „Das ist vollkommen unabhängig vom Alter. Ich habe Kunden, die unmittelbar nach ihrem 18. Geburtstag mein Studio betreten. Es gibt aber auch welche, die sich erst im höheren Alter für ein Tattoo entscheiden. Meine älteste Kundin war 72 Jahre alt. Es ist also nie zu spät.“
Mit Blick auf die Corona-Pandemie habe Volkenrath „Sorge um den Herbst“. Während den zahlreichen Lockdowns fühlte sie sich vom Staat allein gelassen. „Wir waren von heute auf morgen arbeitslos“, sagt sie. Das hält sie dennoch nicht auf, auf den „Walk In-Day“ am 5. November hinzufiebern. „Ich frage mich, wie viele wohl erscheinen werden“, erzählt Volkenrath nervös. Von 10 bis 16 Uhr können sich interessierte Besucher ein kleines Tattoo stechen lassen. „Drei Tätowierer von Farbenkessel übernehmen das Tätowieren. Solange möchte ich mir Zeit für meine Gäste nehmen und mit ihnen ins Gespräch kommen“, sagt Volkenrath. Neben Kuchen, Kaffee und alkoholischen Getränken erwartet die Gäste außerdem noch ein Gewinnspiel.