Was passiert, wenn im Märchenland nichts mehr so ist, wie es sein soll? Die Theater-AG der Bismarckschule zeigte ein temporeiches, witziges Stück – und stellte dabei die Märchenwelt auf den Kopf.
Wenn die sieben Zwerge den Froschkönig treffen und der Märchenprinz statt Dornröschen eine hochnäsige, selbstsüchtige Prinzessin trifft, die noch dazu Schneewittchen heißt, dann… ja, dann ist Antimagie gefragt. Die Theater-AG der Bismarckschule entführte ihre rund 150 Mitschüler am Donnerstag, 10. Juli, noch einmal schnell ins Märchenland, bevor alle gemeinsam in die großen Ferien starteten.
Seit den Osterferien hatten sich die rund 20 Schauspieler aus den Klassen 3 und 4 unter Anleitung der Lehrerinnen Sarah Lehmann und Michaela Neunz auf den großen Auftritt vorbereitet. Sprechübungen und Choreografien gehörten ebenso dazu wie Kostümwahl, Bühnenbild und Stellproben. Die Sonderproben am Nachmittag außerhalb der Schulzeit haben sich gelohnt – darin waren sich am Ende alle einig. Da verwandelten sich nicht nur ansonsten eher stille, zurückhaltende Kinder in beeindruckende Schauspielertalente – eine Mutter funktionierte Küche und Familienkutsche zum Pizzaservice um, um die Truppe bei den Proben zu versorgen.

Ja, wäre Rotkäppchen nicht als vermeintlich steinreiche Prinzessin entführt worden, dann hätten die drei guten Feen die Pechmarie Anne Panne wohl kaum ausgewählt, das Chaos im Märchenland zu lichten. Heutzutage würde man das Mädchen wohl als Mobbing-Opfer bezeichnen. In dem modernen Märchen mit zahllosen Anleihen bei den Gebrüdern Grimm war sie die Superheldin, ohne deren Antimagie es sicher kein Happy End gegeben hätte.
Als Superhelden wurde dann auch die komplette Theatertruppe am Vormittag von den Mitschülern und am Nachmittag von den Eltern gefeiert – zurecht: Ist doch der Einsatz über den Unterricht hinaus, sowohl der Kinder als auch der beiden Lehrerinnen, keineswegs selbstverständlich. Die Aufführung „Chaos im Märchenland“ war für alle ein toller Start in die Sommerferien.