Valencia erleben und dabei die in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse vertiefen: Stets in der elften Jahrgangsstufe fährt der Spanischkurs der Gesamtschule Kierspe (GSK) nach Valencia, um in der sehenswerten spanischen Stadt am Mittelmeer Land und Leute kennenzulernen. In diesem Jahr fand die Fahrt vom 3. bis 7. November statt.
Seit drei Jahren wird die Schule dabei finanziell vom Rotary Club Meinerzhagen unterstützt, der aus 56 Mitgliedern der Region Meinerzhagen, Halver und Kierspe besteht. Christoph Seibert, aktueller Präsident der Rotarier, und Christoph Gebauer, Vorsitzender des Rotarier-Fördervereins, haben sich am Donnerstag, 20. November, von der diesjährigen Fahrt berichten lassen.
Unterricht zwischen Palmen und Bananenbäumen
"Wir wollen natürlich gerne unseren Sponsoren mit diesem Termin auch einen Einblick geben, was wir bei dieser Kursfahrt gemacht haben, und vor allem zeigen, was es den Schülern gebracht hat", sagt Dian Hibst, Oberstufenleiterin der GSK.
Ann-Kristin Zietan, Spanischlehrerin an der GSK, ist seit Jahren für die Organisation der Spanienreisen zuständig. Die beiden ersten Reisen führten die Schüler zu einer Schule, die etwas außerhalb von Valencia liegt. „Leider konnten wir dort im letzten Jahr nicht mehr hinreisen, denn diese Schule war von der Flutkatastrophe dort schwer getroffen“, bedauert sie. „Aber wir bekamen damals die Chance, auf eine andere Schule, die sehr zentral in der Stadt liegt, auszuweichen. Das war ein Glücksfall“, weiß sie.
Glück vor allem deswegen, weil der Kontakt weiter bestehen blieb und diese Schule auch in diesem Jahr besucht werden konnte. Die Schüler übernachteten in einem Hostel in Valencia und konnten, dank der zentralen Lage von Unterkunft und Schule, alle Wege, auch den zur zusätzlich besuchten Sprachschule, zu Fuß zurückzulegen.
„Die Schule ist ganz anders als unsere hier“, zeigen sich die Schüler nach der Fahrt begeistert. „Sie ist in einem alten Klostergebäude untergebracht, mit Palmen und Bananenbäumen im Hof, und sogar einer kleinen Kapelle. Insgesamt ist die Schule dort aber viel moderner ausgerüstet als hier“, sagen sie. Als nachahmenswerte Idee empfanden sie auch, dass die Pausenklingel an dieser Schule durch Musik ersetzt wird. „Die Lehrer suchen diese aus und es wechselt jede Woche“, erzählt Schülerin Julia begeistert.
Sprachpraxis-Test in der Markthalle
Neben dem Besuch in der Schule stand im Wechsel jeden zweiten Tag eine weitere Unterrichtseinheit in einer Sprachschule an. „Dort wurde nur Spanisch gesprochen“, erzählen die Schüler, die aber schnell gemerkt hätten, dass sie mit ihren Kenntnissen "schon ziemlich weit kommen".
Als kleine Aufgabe sollten sie beispielsweise die Markthalle in Valencia besuchen, um dort mit den Händlern ins Gespräch zu kommen. „Wir hatten die Aufgabe, sie nach dem Papagei zu fragen, der dort irgendwo sein sollte.“ Bis sie herausgefunden hatten, dass es sich dabei um das Logo der Markthalle handelte, seien einige, teils sehr lustige Gespräche mit den Standbetreibern notwendig gewesen.
Marie-Gilles Lange, die als Spanischlehrerin die Gruppe ebenfalls begleitete, kannte die Schüler schon vom Unterricht bestätigt, dass die Reise den Schülern mehr Selbstvertrauen gegeben hat: „Nach der Tour wird im Unterricht flüssiger gesprochen“, sagt sie.
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Reise stärkt Selbstvertrauen
Welche Auswirkungen die Reise auf die Schüler hat, will auch Rotarier Christoph Gebauer wissen. „Konntet ihr Ängste abbauen, die Sprache zu benutzen?“, fragt er. Eine Frage, die die Jugendlichen durchweg positiv beantworten. „Anfangs hatten wir alle Angst, etwas zu bestellen. Wir haben uns dann auch alle mal blamiert. Aber nach und nach haben wir dazugelernt und Selbstvertrauen im Gespräch gewonnen“, resümiert Natalie mit Überzeugung.
Ann-Kristin Zietan bestätigt dieses Gefühl, das die Schüler von ihren Fortschritten haben. „Das ist ja genau das, was wir erreichen wollen. Selbst wenn die Schüler vor der Reise glauben, sie können nach drei Jahren Unterricht die Sprache im Alltag nicht nutzen, merken sie dann vor Ort, dass es doch geht. Auch diejenigen, die von sich selbst glauben, im Unterricht kein Überflieger zu sein.“
"Wir fördern gern den Austausch zwischen Nationen"
Insgesamt konnten die Schüler viele Eindrücke auf ihrer Reise gewinnen. „Wir haben eine Stadtrallye gemacht, waren im Wechsel in der normalen und in der Sprachschule, haben in der Stadt der Wissenschaft im Kino einen Film über die Entdeckung Südamerikas gesehen — und wir waren am Strand“, zählt Lea auf.
Und natürlich gab es auch das für Spanien typische Essen. Tapas und eine Paella standen auf dem Speiseplan. „Das alles sind zusätzliche Erlebnisse, die wir ohne die Unterstützung der Rotarier nicht gehabt hätten“, bedankt sich Diana Hibst noch einmal bei Christoph Gebauer und Christoph Seibert.
Diese positiven Erfahrungen möchten die Lehrer gern auch dem nächsten Spanisch-Kurs ermöglichen. „Die Weichen sind gestellt, wir bleiben dran. Denn eine solche Kursfahrt bringt die kommunikative Kompetenz der Schüler weit voran“, ist sie sich sicher.
Versprechen wollen die Rotarier-Vertreter zwar noch nichts, aber Gebauer sagt: „Wir fördern gern den Austausch zwischen Nationen. Und, wie man hört, hat es ja auch was gebracht.“









