Eine 65-jährige Lüdenscheiderin ist auf einen Romance-Scammer hereingefallen, den sie auf Facebook kennengelernt hat.

Laut Polizei gaukelte der unbekannte Täter gaukelte der Frau vor, dass er US-amerikanischer Soldat sei und sich im Krieg auf Hawaii befinde. Als ihr irgendwann klar wurde, dass in Hawaii gar kein Krieg herrscht, erklärte der Betrüger, dass er nun in Afghanistan kämpfe. Der Kontakt lief ausschließlich über Facebook und WhatsApp. Irgendwann kam die zwangsläufige Frage nach Geld.

Kopie des Personalausweises verschickt

Die Frau kaufte, obwohl sie selbst nicht viel besitzt, mehrmals Gutscheinkarten und gab dem Betrüger die Codes durch. Außerdem schickte sie ihm eine Kopie ihres Personalausweises. Darauf bestellte er diverse Male Ware. Nur ein Teil ging an die Adresse der Frau in Lüdenscheid: Sportschuhe, Parfüm, Brillen und anderes. Einige Pakete landeten an einem anderen Ort, der aber jedenfalls nicht in Afghanistan liegt.

Soldat im Ausland eine beliebte Legende

An einem Tag standen plötzlich Telekom-Mitarbeiter bei der Frau vor der Tür, um ihren Telefonanschluss zu legen. Dabei hat sie einen Anschluss bei einem anderen Unternehmen. Am Montag erstattete sie Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs. Die Polizei warnt immer wieder vor solchen Online-Romanzen: Im Internet, aber auch am Telefon kann sich jeder für alles und jeden ausgeben. Die Legende als US-amerikanischer Soldat im Auslandseinsatz ist eine beliebte Masche.

In anderen Fällen treten die Betrüger als Arzt/Ärztin oder Geschäftsmann oder -frau auf. Auch sie sind angeblich im außereuropäischen Ausland unterwegs und können deshalb kein schnelles Date in der realen Welt wahrnehmen. In anderen Fällen schlüpfen sie in die Rolle prominenter Stars. Immer ist sehr schnell von Liebe oder sogar Heiraten die Rede und immer kommen irgendwann Geld-Forderungen.

Polizei warnt: Keine Aufträge von Fremden annehmen

Die Polizei warnt dringend davor, Geld oder Wertkarten-Codes zu verschicken oder Pakete im Auftrag des Fremden in Empfang zu nehmen und weiterzuleiten. Möglicherweise machen sich die vor Liebe blinden Opfer so selbst strafbar. Auch mit persönlichen Daten sollte man sparsam umgehen. Eine einmal verschickte Ausweis-Kopie lässt sich nie wieder zurückholen. Oft agieren die Täter aus dem außereuropäischen Ausland, fernab der Einflussmöglichkeiten der deutschen Justiz.