Angesichts der angespannten Haushaltslage machte die CDU-Fraktion am Mittwoch, 31. Januar, gleich mehrere Vorschläge, um die Stadtkasse zu entlasten. Das größte Einsparpotential sieht sie in der geplanten Tumo-Box. Bei Verzicht könnten im konsumtiven Bereich 76.000 Euro für Sach- und 50.000 Euro für Personalkosten gestrichen werden. Außerdem sind im investiven Bereich 38.100 Euro für die digitale Ausstattung einkalkuliert.
Einzig die Fraktion Die Grünen konnte sich mit dem Gedanken anfreunden, auf die Tumo-Box zu verzichten: „Wir haben noch sehr viele offene Fragen. Ich finde die Idee zwar gut, aber die Umsetzung in Halver stelle ich mir schwierig vor“, sagte Dr. Jana Schrage. Die übrigen Fraktionen sprachen sich unisono für die Tumo-Box, die im Denkhof platziert werden soll, aus.
„Wenn wir uns jetzt nicht durchringen, sind wir raus“
Ausschussvorsitzender Achim Magenheimer (SPD) sagte: „Das kann eine riesige Chance sein, vor allem wegen der Nähe zu Lüdenscheid (Anm. d Red.: Dort entsteht ein Tumo-Center). Wenn wir uns da jetzt nicht durchringen, sind wir raus.“ Bürgermeister Michael Brosch sah indes den zweiten Regionalestern in Gefahr, sei der Digital Hub im Denkhof doch ein wesentlicher Bestandteil des Projekts für die Regionale 2025. Auf Nachfrage von Marvin Schüle erläuterte er, dass es um eine Summe von bis zu zwei Mal 250.000 Euro gehe.
Unterstützung gab’s auch aus der Verwaltung: Fachbereichsleiter Kai Hellmann plädierte ebenfalls für das „zentrale Projekt des Denkhofs“ und prognostizierte, dass Halver – anders als die Big Player – es ohne die Tumo-Box nicht schaffen werde, etwas Vergleichbares umzusetzen. Auch die interkommunale Zusammenarbeit mit Lüdenscheid, Schalksmühle und Oben an der Volme sei ein entscheidender Faktor. Wenn das Center in Lüdenscheid startet, könne Halver andocken.
Die UWG sah das ähnlich: „Wir haben eine wunderbare Schullandschaft, die noch wunderbarer werden kann. Das Angebot ist einmalig, das kriegen wir nie wieder“, sagte Kristian Hamm. Jürgen Wichert (SPD) mahnte ebenso an, nicht am falschen Ende zu sparen.
„Signalwirkung in Richtung Lüdenscheid“
Thomas Gehring, Fachbereichsleiter Bürgerdienste, sprach von einer Signalwirkung in Richtung Lüdenscheid. „Wir können nicht auf Lüdenscheid zugehen und dann aber Mittel streichen“, machte er deutlich. Und Bürgermeister Brosch machte seinen Standpunkt nochmal vor dem Gremium deutlich: „Ich möchte nicht irgendwann ins Rathaus kommen und nur noch die Kreisumlage überweisen.“
Von all diesen Argumenten schien die CDU-Fraktion am Ende überzeugt und zog ihren Antrag auf Streichung zurück.
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