Die Berghauser Straße, die Wäscherwiese sowie die Straße In der Bredde weisen erhebliche Schäden auf – von Schlaglöchern über Risse bis hin zu Entwässerungsproblemen. Die Stadt Breckerfeld plant nun eine umfassende Sanierung der drei maroden Straßen.

In mehreren Ortsterminen hatte der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss den dringenden Handlungsbedarf an genannten Straßen festgestellt. „Die Schäden ziehen sich durch die ganze Straße durch“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus mit Blick auf die Berghauser Straße, die besonders stark betroffen ist und zusätzlich unter Entwässerungsproblemen leidet. Doch auch die Fahrbahnen an der Wäscherwiese und In der Bredde seien in einem enorm schlechten Zustand. So schlecht, dass der gesamte Straßenaufbau grundlegend erneuert werden müsse: "Wir sind gezwungen, zu handeln."

Risse, Schlaglöcher: Die in der Vergangenheit immer wieder notdürftig ausgebesserte Fahrbahn gleicht einem Flickenteppich.
Foto: Tanja Satur

Straßen werden komplett neu aufgebaut

Die geplante Maßnahme sieht vor, die drei Anliegerstraßen vollständig zu erneuern. Dazu gehört der komplette Neuaufbau der Fahrbahn. In den Straßen Wäscherwiese und In der Bredde sollen zusätzlich die Gehwege sowie die Parkstreifen instand gesetzt werden. Neue Straßenbeleuchtung oder zusätzliche Gehwege – etwa in der Berghauser Straße – sind in der jetzigen Planung jedoch nicht vorgesehen. Jedoch sollen hier neue Entwässerungspunkte entstehen und die Standplätze für Glas- und Papiersammelcontainer einen festen Untergrund erhalten.

Die Planung hat die auf kommunale Infrastruktur spezialisierte Firma Ge-Komm übernommen. Deren Vertreter Tim Sigmund stellte die aktuellen Entwürfe vor einigen Wochen im zuständigen Ausschuss vor. Die geschätzten Baukosten – ohne Planungskosten – belaufen sich laut Bürgermeister derzeit auf rund 490.000 Euro netto, wobei noch ausstehende Kanaluntersuchungen den Betrag beeinflussen könnten.

„Die Fahrbahnerneuerung soll den gesamten Straßenraum aufwerten, insbesondere auch im Hinblick auf die anliegenden Immobilien“, so Dahlhaus. Außerdem stehe die Stadt bereits in Kontakt mit verschiedenen Versorgern, um mögliche Synergien während der Bauphase zu nutzen – etwa bei der Erneuerung von Wasser- oder Stromleitungen sowie beim Ausbau des Glasfasernetzes.

Im Zuge der Fahrbahnsanierung soll auch der Container-Platz einen befestigten Untergrund erhalten.
Foto: Tanja Satur

Kostenbeteiligung der Anwohner für neue Gehwege und Laternen?

Ein zentrales Thema im Zusammenhang mit der Sanierung ist die mögliche finanzielle Beteiligung der Anwohner. Seit der Gesetzesänderung im März 2024 übernimmt das Land NRW zwar in der Regel die Kosten für grundhafte Straßenerneuerungen. Das bedeutet, dass für die Anwohner in der Regel keine direkten Beiträge anfallen. Allerdings macht Dahlhaus deutlich: „Wenn an der Berghauser Straße eine komplett neue Infrastruktur wie Gehwege, Fußgängermarkierungen oder Straßenlaternen geschaffen werden, sieht die Gesetzeslage anders aus.“  Diese Kosten könnten dann gegebenenfalls zu 90 Prozent auf die Anlieger umgelegt werden. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein politisch im Stadtrat beschlossener Kostenspaltungsbeschluss. „Selbstverständlich würden wir in diesem Fall auch prüfen lassen, ob eine Bezuschussung durch Fördermittel infrage kommt“, erklärte Dahlhaus im Ausschuss.

Bürgerbeteiligung vor Ausschreibung

Die Stadt will die Anlieger jedenfalls noch vor Beginn der Ausschreibung umfassend im Rahmen einer öffentlichen Bürgerversammlung informieren. Dabei sollen auch individuelle Wünsche der Anwohner gehört werden - insbesondere im Hinblick auf die Erneuerung der Berghauser Straße, die bislang weder über einen Gehweg oder zumindest eine Fahrbahnmarkierung für Fußgänger, noch über eine Straßenbeleuchtung verfügt. Beides sei aber in ersten Gesprächen von Anwohnern angeregt worden, würde jedoch die Kosten deutlich erhöhen – und könnte eventuell eben auch eine finanzielle Beteiligung der Anwohner nach sich ziehen. 

Nächste Schritte

Bevor jedoch die Bauarbeiten an der Berghauser Straße & Co. beginnen, müssen aber erst noch das Kanalgutachten abgewartet, die konkrete Ausführungsplanung abgeschlossen und die Ausschreibung vorbereitet werden. Erst dann könnten, so Dahlhaus, Zeitrahmen und Umsetzungsdetails festgelegt werden.