Eine Seniorin aus Kierspe ereilte am Donnerstag, 24. Juli, ein Schockanruf: Ihr Sohn habe ein Kind überfahren, eine hohe Kaution sei fällig. Die Trickbetrüger gaben sich am Telefon und an der Haustür als Polizisten aus und erbeuteten Schmuck. Die Kreispolizeibehörde des Märkischen Kreises warnt vor der Betrugsmasche,
Der Anruf erfolgte am Donnerstagnachmittag: Die Anruferin gab sich als Polizistin aus und behauptete, der Sohn der 87-jährigen Kiersperin habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, mit tödlichen Folgen für ein Kind. Damit er nicht ins Gefängnis komme, sei eine hohe Kaution zu zahlen. Weil die Seniorin nicht so viel Geld hatte, forderte die Betrügerin am Telefon Schmuck. Die Seniorin stimmte zu. Keine zehn Minuten später erschien an ihrer Tür ein Abholer, dem die 87-Jährige ihren wertvollen Schmuck übergab. Kurz darauf stellte sich der angebliche Unfall als Lüge heraus, der Anruf als Betrug.
Die Kreispolizeibehörde des Märkischen Kreises warnt vor der perfiden Betrugsmasche, bei der mit erlogenen Schockanrufen durch falsche Polizisten oder angebliche Justizbedienstete Druck auf Senioren ausgeübt wird, um sie zu betrügen. Die angeblichen Kautionen gibt es in Deutschland nicht. Polizisten und Justizbedienstete nehmen weder Bargeld noch Schmuck, keine Goldbarren oder andere Wertgegenstände entgegen. Freunde, Nachbarn und Angehörige sollten mit Senioren über die Tricks der Betrüger sprechen und auf Gefahren hinweisen. Der dringende Rat der Polizei lautet: "Werden Sie von Anrufern mit solchen Märchengeschichten konfrontiert, legen Sie einfach auf!"