Im Alter werden die Knochen schwächer und brechen schneller – das gilt auch für Wirbelkörper. Frauen sind durch die Menopause deutlich anfälliger als Männer. Ein Großteil leidet auch unter der Krankheit Osteoporose, bei der die Knochenstärke nachlässt. Mindestens sechs Millionen Menschen sind davon betroffen.
Eine Möglichkeit, den gebrochenen Wirbelkörper zu behandeln, ist die Kyphoplastie. Das Verfahren führt zur sofortigen Schmerzfreiheit und einer gezielten Wiederaufrichtung des Wirbelkörpers. „Während bei jüngeren Patienten oft ein längerer Behandlungsweg angestrebt wird, um den Wirbel zu stabilisieren oder gar ganz zu entfernen, ist die Kyphoplastie vor allem für ältere Menschen eine gute Behandlungsalternative. Neben der sofortigen Schmerzfreiheit ist die kurze Operationsdauer ein großer Vorteil für sie“, sagt Dr. Oliver Meier, Chefarzt der Speziellen Wirbelsäulenchirurgie an der Sportklinik Hellersen. Die Kyphoplastie ist ein minimalinvasives Operationsverfahren, bei dem durch einen Ballon Zement in den gebrochenen Wirbelkörper eingeführt wird und umgehend für dessen Stabilität sorgt. Mittels eines Katheters platziert der Arzt den Ballon an der entsprechenden Stelle der Wirbelsäule. Mit Kochsalzlösung pumpt er den Ballon auf, um einen Hohlraum zu schaffen. Nach Entfernen des Ballons füllt er diesen Hohlraum mit Zement aus. Der Einsatz des Ballons bewirkt, dass der Zement gezielt in den Wirbelkörper fließt. Ohne diesen bestünde die Gefahr, dass sich der Zement unkontrolliert verteilt und in Gefäße gelangt. Bereits nach wenigen Minuten ist der Zement ausgehärtet.
Jedem Eingriff sollte eine intensive Beurteilung durch einen erfahrenen Facharzt vorausgehen, um genau zu beurteilen, an welcher Stelle der Bruch sitzt und mögliche Komplikationen auszuschließen. „Wenn die Hinterkante des Wirbels gebrochen ist, kann sich diese in den Spinalkanal und auf das Rückenmark drücken. Die Kante muss daher unbedingt glatt sein. In diesem Fall muss der Wirbelkörper zusätzlich mit Schrauben stabilisiert werden, bevor eine Kyphoplastie zum Einsatz kommt“, erklärt der Chefarzt. Wird der gebrochene Wirbelkörper nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass sich der Wirbel eindrückt und durch den Druck von oben komplett zusammengedrückt wird. Drückt der gebrochene Wirbel auf das Knochenmark, können zudem neurologische Ausfälle auftreten.
Für etwa drei Tage bleibt der Patient nach dem Eingriff stationär in der Klinik. Bettruhe ist nicht nötig; bereits wenige Stunden nach der Operation darf der Patient in Begleitung aufstehen und nach der Entlassung kann er seinen Alltag wieder wie gewohnt aufnehmen. Bereits nach wenigen Minuten ist der Knochenzement ausgehärtet und der Wirbelkörper stabilisiert.
Die Kyphoplastie bewirkt das Zusammenhalten und Stabilisieren des gebrochenen Wirbels. Die Osteoporose ist dadurch jedoch nicht geheilt. Sie muss nach dem Eingriff weiterhin konservativ behandelt werden.
Sportklinik Hellersen
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