Fünf Tage nachdem im Kreisausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr die Weichen für das BEA-Projekt neu gestellt wurden, war die Haltung der CDU als größter Fraktion der Gamechanger. Noch im Kreistag im Juni hatten Schwarzkopf und seine Fraktion gegen eine Weiterführung des BEA-Projekts gestimmt, das zum Jahresende ausläuft.
Dass auch viele Valberter die Ausschuss-Sitzung am 25. September verfolgten, sei hilfreich gewesen, so Schwarzkopf. Er warb dafür, sich dem Modell mit verringerten Betriebszeiten anzuschließen – aus Kostengründen. BEA genieße hohe Akzeptanz. Man müsse sehen, dass man es weiterführe. Alternativen wie ein ÖPNV-Taxi oder ein Bürgerbus seien so kurzfristig nicht realisierbar gewesen, begründete Schwarzkopf den Kurswechsel der CDU.
„Wir wären in der Lage, das zu organisieren“, machte Frank Friebe, Taxi-Unternehmer deutlich. Durch den Shuttle-Verkehr würde die Taxi-Nachfrage beeinträchtigt. Schwarzkopf ermunterte heimische Unternehmer, sich für die BEA-Nachfolge ab 1. Januar zu bewerben. Die Ausschreibung soll umgehend nach der Sitzung des Kreistages am 10. Oktober erfolgen.
„Kurzfristiger Punktsieg„
Ein Kommentar von Rüdiger Kahlke
„Bestellen – Einsteigen – Ankommen“. Das BEA-Prinzip, ein Fahrzeug auf Bestellung, soll auch ab 1. Januar noch funktionieren. – Problem gelöst? Kaum.
Ralf Schwarzkopf, der sich in Valbert vom Saulus zum Paulus wandelte und damit als Retter der ländlichen Mobilität inszenierte, lobte die Bürger für ihr Engagement, ihre Präsenz in der Ausschuss-Sitzung. Was, wenn andere auch auf die Idee kommen. Wenn in Meinerzhagen Menschen aus Redlendorf, vom Heed, aus Wiebelsaat oder Lengelscheid Gleichbehandlung und daher auch einen On-Demand-Verkehr für ihre Außenbereiche fordern. Werden sie dann mit Verweis auf die Kosten abgebürstet? Bürger 2. Klasse? Und aus welchem Topf will die Stadt die nächsten 100.000 Euro zaubern, um ihren Anteil zu leisten?
Schwarzkopf verweist darauf, dass On-Demand-Verkehr im neuen Nahverkehrsplan verankert werden soll. Aber: Das System, flexibel und bürgernah, muss auch da bezahlt werden. Für Meinerzhagen, aber auch für Herscheid, Halver, Plettenberg und, und, und …
Woher das Geld kommen soll, bleibt offen. Erstmal sind die Valberter ruhig gestellt – mit Geld. Das wird so auf Dauer nicht funktionieren. So leicht wie in diesem Fall wird die Politik kaum noch mal punkten.