Noch im Sommer hatte der Kreistag die Option, das bis zum Jahresende befristete Modell zu verlängern, gestoppt. Aus Kostengründen. Die Verwaltung hatte daraufhin bei der Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms) ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die rms sollte alternative Konzepte erarbeiten. Das Ergebnis war eindeutig. Das BEA-Konzept ist Modellen wie ÖPNV-Taxi oder Bürgerbus überlegen. Beide Angebote seien weniger attraktiv, was die Akzeptanz beinträchtigen würde. Verfügbarkeit und Verlässlichkeit seien nicht in gleichem Maße gegeben. BEA erfülle seinen Zweck auf einem hohen Qualitätsniveau. Das Fazit: Das Angebot sollte aufrechterhalten, der Fokus auf eine Kostenreduzierung gerichtet werden.
Gutachter sehen Sparpotential
Das halten die Gutachter für möglich. Sie hatten dazu drei Szenarien vorgestellt – mit unterschiedlichen Betriebszeiten. Im „Modell S“ werden die Betriebszeiten eingeschränkt, vor allem an Wochenenden. „Modell M“, mit dem die Ausschuss-Mitglieder sympathisierten, ist stärker an der bisherigen Nachfrage ausgerichtet. Samstags soll der Bus bis Mitternacht fahren, sonntags allerdings auch nicht. Das „Modell L“ sieht Busverkehr auch sonntags vor und liegt nahe am bisherigen Konzept. Es ist allerdings auch das teuerste Modell.
In der Sitzung nachgereicht wurde ein Vorschlag des bisherigen Anbieters Westfalen-Bus, das Angebot mit nur noch einem Fahrzeug zu bedienen. Die Gutachter sahen hier Probleme der Verfügbarkeit und fehlende Kapazitäten vor allem bei starker Nachfrage.
Entscheidung am 10. Oktober
Durch Reduzierung der Angebotszeiten werden vor allem Personalkosten eingespart, so die Gutachter. Sie gehen von 30 Prozent Einsparpotenzial aus. Zuvor hatte die CDU angedeutet, dass sie sich einen weiteren Betrieb des On-Demand-Verkehrs in Valbert vorstellen könne. Ausschlaggebend seien die Kosteneinsparungen. Zur Bedingung machte sie,
- dass die Stadt Meinerzhagen ihre 100.000-Euro-Zusage einhält und sich an den Kosten beteiligt.
- Dieser Zuschuss müsse dynamisiert werden, wenn die Kosten steigen.
- Die Fahrgäste müssten für den „Luxus“ dieses benutzerfreundlichen Angebots ihren Obulus leisten und
- Stornierungen müssten kostenpflichtig sein.
Zehn Prozent der bestellten Fahrten würden derzeit nicht angetreten, hatten die Gutachter ermittelt. Damit würden Fahrzeuge blockiert, Wartezeiten verlängert und Kosten erhöht.
Eine Entscheidung, ob und in welchem Modus das BEA-Angebot erhalten bleibt, soll in der Sitzung des Kreistages am 10. Oktober fallen. Tags darauf könnte bereits die Ausschreibung erfolgen, um auch ab 1. Januar einen kontinuierlichen Betrieb zu ermöglichen, so Landrat Marco Voge. Dafür gab es breite Zustimmung im Ausschuss – und Beifall von den Bürgern auf der Besucherbank.