Licht zum Sehen, Hinsehen und Ansehen: Das sind die drei grundsätzlichen Beleuchtungsarten einer vom amerikanischen Lichtplaner Richard Kelly entwickelten wahrnehmungsorientierten Lichtplanung. Mit dieser Grammatik des Lichts machte am Montag ERCO-Lichtdesigner Matthias Boeser Schülerinnen und Schüler des Zeppelin-Gymnasiums in einem Workshop vertraut.

Im sogenannten „Mock-up“-Raum, einem von mehreren Präsentationsräumen der Lichtfabrik ERCO, zeigte Matthias Boeser den Jugendlichen, wie das Erscheinungsbild einer menschenähnlichen Skulptur durch verschiedene Lichtszenarien verändert werden kann.

In diesem und weiteren Workshops bereiteten sich Schülerinnen und Schüler aus vier Lüdenscheider Schulen während der laufenden Projektwoche auf das Lichtkunstprojekt „Glow up – Lichtpfade in der Altstadt“ vor. Für Jugendliche aus zwei weiteren Schulen folgen Workshops nach den Sommerferien.

Im Rahmen des Projektes entwickeln Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 7 bis 11 in künstlerischen Workshops Lichtkunstinstallationen. Diese sind auf verschiedene Orte in der Alt- und Innenstadt zugeschnitten, wo sie zur „Nacht der Kultur“ am 15. November präsentiert werden. Als Präsentationsorte vorgesehen sind unter anderem der Burgspielplatz an der Luisenstraße, die alte Stadtmauer, der Dachboden der Volkshochschule oder der Dahlmann-Saal. Das Lichtkunstprojekt, gefördert aus Mitteln des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) Altstadt, soll die Bedeutung der Altstadt als Bildungsstandort unterstreichen.

Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums beim Workshop im Dahlmann-Saal.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

„Es ist toll, dass für dieses Projekt so viele Akteure zusammengekommen sind“, sagte Künstler und Kurator Tom Groll, der dafür einige seiner Kontakte aktiviert und weitere Künstlerinnen und Künstler mit ins Boot geholt hat. Neben ihm sind auch Matthias Boeser, Lichtdesigner bei Erco, Moritz Ellerich von den „RaumZeitPiraten“ sowie Vera Vornweg, Katharina Bernd, Kuno Seltmann und Karoline Ketelhake beteiligt.

Vier Lüdenscheider Schulen nehmen im Rahmen der Projektwoche vor den Sommerferien an den Workshops teil. Zwei weitere Gruppen starten nach den Ferien im September. „Die Jugendlichen beschäftigen sich aktiv mit ihrer Stadt und machen sich Gedanken über den Stadtraum, den sie mit ihren Lichtinstallationen aktiv mitgestalten“, sagte Ulrike Tütemann, die das Projekt seitens der Pressestelle der Stadt Lüdenscheid organisatorisch mitbetreut. „So sehen sie die Stadt mit anderen Augen und lernen sie besser kennen“, verdeutlichte Kurator Tom Groll.

Im Rahmen der „Nacht der Kultur“ wird den Ergebnissen aus den Workshops – den fertigen Lichtkunstwerken – dann eine Bühne geboten. „Das ist natürlich besonders motivierend“, freut sich Tom Groll. Auch beim Aufbau werden die Schülerinnen und Schüler selbst mit anpacken und miterleben, wie ihre Vision vor Ort in der Altstadt Gestalt annimmt.

Konzentriertes Arbeiten im Dahlmann-Saal.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Die Stadt Lüdenscheid setzt das Projekt in Kooperation mit den Lichtrouten, dem Lüdenscheider Stadtmarketing, Rotweb (Dahlmann) und dem Unternehmen ERCO um.