Baustraßen auf beiden Hangseiten, in die Höhe wachsende Pfeiler und Großkräne sowie weitere Baumaschinen im Einsatz: Auf der Großbaustelle an der Altenaer Straße geht´s voran. In einer Videobotschaft zum ersten Jahrestag der Sprengung der Talbrücke Rahmede lobt Sebastian Wagemeyer die deutlich erkennbaren Fortschritte. Gleichzeitig erneuert Lüdenscheids Bürgermeister seine Forderung an Bund und Land, eine Lösung für die Installation eines „Brückenwächters“ zu finden.
„Wir sehen, dass aus Planung Realität und aus Worten Taten werden. Das ist ein gutes Gefühl und ein immens wichtiges Signal an uns alle hier in Lüdenscheid und der Region“, sagt Wagemeyer. Ebenfalls erfreulich: Die Arbeiten für den Bau der neuen Talbrücke lägen voll und ganz im Zeitplan. Das habe die Autobahn GmbH auf Nachfrage bestätigt. Im Sommer 2026 soll das erste Teilstück der Brücke für den Verkehr freigegeben werden. Für Deutschland würde das, auch angesichts der bürokratischen Herausforderungen, einen „Bau in Rekordzeit“ bedeuten, so Wagemeyer.
Das Stadtoberhaupt betont aber auch, dass die Zeit bis zur Freigabe „uns allen ohne jede Frage noch einiges abverlangen“ werde. Zwar sei es der Stadtverwaltung mit dem Lkw-Verbot für den reinen Durchgangsverkehr – und dank der Kontrollen von Polizei, Ordnungsamt und des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BAMF) – gelungen, den Schwerlastverkehr um rund 50 Prozent zu reduzieren. Dennoch bleibe der täglich von der voll gesperrten A45 kommende Verkehr eine „immense Belastung für unsere Straßen, unsere Wirtschaft, unsere Nerven, unsere Lebensqualität“, stellt Wagemeyer klar.
Aus diesem Grund pocht der 47-Jährige zum wiederholten Male auf die „Brückenwächter“-Lösung. Das nordrhein-westfälische Innenministerium brachte im Vorjahr die Installation einer vollautomatischen, kameragestützten Sperranlage ins Spiel, mit der Lkw ohne Durchfahrtsberechtigung noch auf der Autobahn zum Umdrehen veranlasst werden sollen. Dafür müsste das Bundesverkehrsministerium aber grünes Licht geben. Außerdem müsste ein geeigneter Standort gefunden werden. Eine Einigung zwischen dem NRW-Innenministerium und dem Bundesverkehrsministerium steht aus. Wagemeyer fordert „in aller Deutlichkeit“ eine baldige Klärung der Sachlage, denn: „Der Schwerlastverkehr bedeutet noch immer die größte Herausforderung für unsere Stadt und unsere Region.“
Abschließend bedankt sich Wagemeyer beim Team des „Brückenbauer“-Büros, seinen Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern, die sich „rund um die Vollsperrung der A45 und den Neubau der Talbrücke Rahmede ehrenamtlich einbringen“. Das gemeinsame Miteinander sei ein Mutmacher und Positivbeispiel in schwierigen Zeiten. Und genau deshalb zeigt sich Lüdenscheids Bürgermeister „optimistisch, dass wir nicht nur die Zeit bis zur Freigabe der neuen Talbrücke überbrücken, sondern auch unsere Stadt weiter voranbringen werden als uns aller lebens- und liebenswertes Zuhause“.
Lesen Sie zum Jahrestag der Brückensprengung nochmal unsere Berichterstattung vom 7. Mai 2023
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