Lüdenscheid. Ein lauter Knall. Dann fällt die riesige Brücke in sich zusammen. 17.000 Tonnen Stahl und Beton verschwinden in einer Mammut-Staubwolke. Wie ein Wunder bleibt der Schriftzug „Lasst uns Brücken bauen“ erhalten. Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zeigt ihn stolz auf seinem Handy. „Anspannung bis zum Schluss und ein bewegender Moment“, gesteht der Mann, auf dem als Bürgermeister und Bürgerbeauftragter für den Brückenbau eine besondere Last liegt. „Der erste Schritt ist geschafft. Ein Signal für die gesamte Region.“ Viel Zeit für ein Gespräch hat er nicht. Der Bürgermeister atmet kurz durch. Dann muss Sebastian Wagemeyer zur großen Pressekonferenz.
Nicht nur der Rathaus-Chef hatte eine Gänsehaut. Die Veranstaltung auf dem Bahnhofsgelände zog viele Menschen in den Bann. „Es ist schon ein besonderes Gefühl“, sagt Besucherin Julia. Seit Tagen füllt sich eine ihrer WhatsApp-Gruppen mit Fragen und Botschaften zur Brückensprengung. Ehemalige Schulkollegen, die jetzt in Berlin, München oder Südkorea leben, haben sich gemeldet. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen Anteil nehmen.“
Philipp Nieland, Geschäftsführer des Lüdenscheider Stadtmarketings (LSM), sei noch am Vorabend der Veranstaltung ein wenig unsicher gewesen. Kommen 100 Menschen oder vielleicht 250? Tatsächlich wurde es eine Völkerwanderung. Nahezu 4000 Neugierige wollten die Live-Übertragung des WDR auf der 24 Quadratmeter großen LED-Wand auf dem Festgelände sehen. Die Sprengparty wurde zum Volksfest. Klar, dass an den Imbiss- und Getränkeständen auch der ein oder andere „Lüdenscheider Brückensprenger“, eine Mini-Spirituose aus dem Hause Krugmann, gekippt wurde.
Die Jusos Märkischer Kreis verteilten am Sonntag den passenden Aufkleber zur Sprengung: „Die Zukunft beginnt laut. Jugend braucht Perspektiven – gute Ausbildung, Arbeit und Infrastruktur“.
„Paris hat den Eiffelturm als Wahrzeichen. Wir haben die Brücke“, hatte Moderator Dirk Weiland die Besucherinnen und Besucher auf das Großereignis eingestimmt. „Aber bald ist sie weg.“ Vor dem Countdown spielte die Lüdenscheider Band „The Auditive“ ihren Song „Brücken sprengen“. „Ich bring das Dynamit und Du machst peng.“ Das machte dann wenig später Sprengmeister Michael Schneider, der von der WDR-Moderatorin vor Ort als „Mr. Bumm“ tituliert wurde.
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