Die Stadt Iserlohn soll sich um Fördergelder aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ sowie Landesgelder für die Instandsetzung von Schwimmbädern bemühen. Das fordern Reiner Timmreck, Geschäftsführer der Stadtwerke Iserlohn, Tim König, Betriebsleiter der Bädergesellschaft, Fabian Tigges, Stadtwerke-Aufsichtsratsvorsitzender sowie Thorsten Schick, CDU-Landtagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender in Düsseldorf. Wie das geht und was dafür nötig ist, das erläuterten sie in einem Gespräch mit dieser Redaktion.

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Rat hat Bäderkonzept beschlossen

Zehn Milliarden Euro stellt das Land NRW den Kommunen für Bildung und Infrastruktur zur Verfügung. „3,4 Milliarden Euro zusätzlich für Brücken und Schwimmbäder“, so Thorsten Schick. Vor allem für den Sanierungsstau bei den Lehrschwimmbecken sieht Reiner Timmreck jetzt eine willkommene Geldspritze. „Da ist es hilfreich, dass der Rat der Stadt bereits im Jahr 2020 ein neues Bäderkonzept beschlossen hat“, so Timmreck.

Stellten die Förderprogramme von Bund und Land vor: (stehend links) Tim König, (stehend rechts Fabian Tigges), (Sitzend links Reiner Timmreck) und Thorsten Schick.
Foto: Hendrik Klein / LokalDirekt

Schwimmen lernen ist ein Schwerpunkt

„Schwimmen lernen ist ein Schwerpunkt für die Landesregierung“, erklärt Thorsten Schick. Deshalb stelle das Land den Kommunen in den kommenden zwölf Jahren rund 60 Milliarden Euro zur Verfügung. Parteifreund Fabian Tigges ergänzt: „Für viele Menschen in Iserlohn ist die Sportstätten-Infrastruktur wichtig.“

Mittel für die Eissporthalle

Apropos Sportstätten: Da gibt es in Iserlohn bekanntlich noch eine „Baustelle“ – die Eissporthalle. Ein Neubau des Zuhauses der Iserlohn Roosters, soviel dürfte klar sein, ist in absehbarer Zeit nicht geplant. Dass die Halle in die Jahre gekommen ist und eine Sanierung ansteht, ist dagegen unzweifelhaft. Jetzt kommt das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ gerade recht. 333 Millionen Euro sind dafür im Wirtschaftsplan des Sondervermögens Infrastruktur und Klimaneutralität veranschlagt. Es sind Jahresraten über sechs Jahre vorgesehen.

Ratsbeschluss erforderlich

Aus diesem Topf würde sich Iserlohn gerne für die Eissporthalle, bekanntlich im Besitz der Bädergesellschaft und von ihr an die Iserlohn Roosters vermietet, bedienen. „Aber die Zeit drängt“, mahnt Thorsten Schick zur Eile. Förderanträge müssen nämlich bis zum 15. Januar eingereicht sein. „Zumindest muss das Interesse bekundet sein“, weiß Reiner Timmreck. Genau das erfordert einen Ratsbeschluss. „Das können wir hinbekommen“, so Fabian Tigges, CDU-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Iserlohn. Notfalls könne man auch zu einer Sondersitzung einladen.

45 Prozent werden übernommen

Sollte Iserlohn den Zuschlag bekommen, würde sich der Bund mit bis zu 45 Prozent an den Gesamtausgaben beteiligen. Bei einer Haushaltsnotlage könnten es sogar bis zu 75 Prozent sein. „55 Prozent der Kosten müssten also von anderen übernommen werden“, so Thorsten Schick. Das könnte laut Förderrichtlinien auch ein Investor sein. „Auf jeden Fall müssten dann die Iserlohn Roosters, die Stadtwerke und ein Investor beteiligt werden“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag. „Dritte können in die Finanzierung einbezogen werden. Der von der Kommune aufzubringende Eigenanteil beträgt jedoch in jedem Fall …. mindestens zehn Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben“, soweit die Förderrichtlinien.

Schnelligkeit ist geboten

Aus Sicht des CDU-Politikers drängt die Zeit. „299 Wahlkreise in Deutschland erhoffen sich Fördergelder aus dem 330 Millionen-Euro-Topf. Da ist es schon hilfreich, wenn man früh dran ist“, so der Christdemokrat. Der CDU-Kreisvorsitzende weiß auch, dass es Begehrlichkeiten in den übrigen 14 Städten und Gemeinden des Kreises an den Fördertöpfen gibt.