Während die Sanierungsarbeiten im Hotel auf der Zielgeraden sind, beginnt die Suche der Gemeinde nach einem Pächter von Neuem.

Das Ehepaar Christian und Marzena Rusch hatte ambitionierte Pläne — regionale Spezialitäten wollten sie anbieten, Kulturveranstaltungen und Musikabende. Seit Montag, 15. Dezember, ist jedoch klar: Das Ehepaar Rusch tritt von dem Projekt zurück — aus privaten Gründen. Somit steht die Gemeinde jetzt wieder ohne zukünftige Betreiber da. "Entmutigen lassen wir uns davon aber nicht", stellt Fachbereichsleiter Oliver Emmerichs im Gespräch mit LokalDirekt entschieden fest.

Schon beim Betreten des Gebäudes an der Bahnhofstraße wird klar: Seit der letzten Besichtigung durch LokalDirekt im Oktober hat sich einiges getan. Lediglich der Keller, in dem Multifunktionsraum, Küche und eine neue Toilettenanlage entstehen, sieht noch nach Baustelle aus. Sowohl das Erdgeschoss als auch die oberen Etagen hingegen erstrahlen schon in neuem Glanz. Probleme mit der Statik im Keller sorgten zuletzt für eine Verzögerung im Zeitplan — und eine Erhöhung der Gesamtkosten für die Sanierung. Diese liegen nunmehr bei rund 1,8 Millionen Euro. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten laut Christian Mutschler, Geschäftsführer des Planungsbüros Managed by Mutschler, im ersten Quartal des nächsten Jahres.

Geschäftsführer Christian Mutschler im Videointerview mit LokalDirekt über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten:

"Ich glaube an die Zukunft des Projekts"

Fachbereichsleiter Oliver Emmerichs gibt sich zuversichtlich: "Wir haben hier, mit Unterstützung des Teams von Managed by Mutschler, im Ortskern ein echtes Juwel erschaffen." Die Tatsache, dass die oberen beiden Etagen — und damit die Hotelzimmer — nicht barrierefrei zu erreichen sind, bedauert er zwar grundsätzlich, fügt aber hinzu: "Das alte Gebäude bietet schlicht keinen Platz für einen Aufzug." Immerhin, so Emmerichs weiter, seien Terrasse und Restaurant zukünftig barrierefrei zu erreichen.

Besonders stolz ist Emmerichs auf die Gestaltung der mittlerweile komplett renovierten Zimmer: "Ich denke, dass allein das Design der Räume schon überzeugt", betont er. Besonderen Fokus habe man bei dem Projekt auf den lokalen Bezug gelegt, wie er weiter erklärt. Deshalb sind nun über allen Betten alte Fotos von Hotels und Restaurants aus verschiedenen Ortsteilen der Volmegemeinde zu sehen. Reproduziert und auf Fototapete gebracht wurden diese von der Fotografin des Planungsbüros, wie Lennart Fath von Managed by Mutschler ergänzt.

"Das Projekt muss gelebt werden"

Auch der Saal wurde mittlerweile aufgehübscht — wo sich im Oktober noch Farbe, Pinsel und Werkzeug stapelten, sind jetzt frisch gestrichene Wände, aufgearbeitete Möbel und neue Stühle zu finden. Das Mobiliar findet sich übrigens identisch auch im Erdgeschoss wieder, um "eine einheitliche Linie durchzuziehen", wie Fath betont.

Was fehlt, ist also jetzt nur noch der passende Pächter für das Hotel im Ortskern. Im Jahr 2023 erwarb die Gemeinde das Gebäude. Verpachtet wurde dies zunächst an Jochen Bernsdorf, der damals noch das Haus Glörtal betrieb, dieses jedoch wegen der Sanierung der Glörzufahrt vorübergehend schließen musste. Im August 2024 musste er jedoch Insolvenz anmelden, die Gemeinde kündigte den Pachtvertrag trotz der zunächst noch anvisierten weiteren Zusammenarbeit wenige Tage später fristlos.

Nachdem das Ehepaar Rusch nun von ihren Plänen für das Hotel zurückgetreten ist, sucht die Gemeinde nun erneut einen Pächter. "Es ist sicher keine Nebentätigkeit, das Projekt muss gelebt werden", betont Oliver Emmerichs. Sieht jedoch auch das Potenzial: "Mit dem passenden Konzept und engagierten Pächtern kann das Hotel zum Herzstück des Ortskerns werden."

Fachbereichsleiter Oliver Emmerichs im Videointerview mit LokalDirekt über das Projekt und die Bewerbungsmöglichkeiten:

Und das ist der aktuelle Stand der Dinge im Hotel zur Post: