Seit Juli wird im ehemaligen Hotel an der Bahnhofstraße gearbeitet. LokalDirekt hat am Montag, 6. Oktober, die Baustelle besichtigt.
"Wir wollen nicht nur auf den Restaurant- und Hotelbetrieb, sondern vor allem auf Eventgastronomie setzen", erklärt Christian Rusch, künftiger Pächter, und deutet dabei auf die Wand des Multifunktionssaales. Noch stapeln sich hier umgedrehte Tische, Farbeimer und andere Renovierungsutensilien. Bald jedoch sollen hier nicht nur Familienfeiern stattfinden, sondern auch regelmäßige Partys und Events, wie Rusch betont. Vorstellbar seien Live-Übertragungen von Sportevents per Beamer, kulinarische Themenabende, Konzerte und Lesungen: "Wir haben ambitionierte Ziele, was Veranstaltungen und die gleichzeitige Belebung des Ortskerns angeht."
Bis dahin ist noch einiges im Saal zu tun: "Hier wird alles noch aufgehübscht, Wände gestrichen, die Möbel aufgearbeitet und die Stühle ausgetauscht", erklärt Lennart Fath vom Büro Managed by Mutschler. Und auch die an den Raum angrenzenden Toiletten würden noch teilsaniert.
Gästezimmer sind kurz vor der Fertigstellung
Deutlich weiter fortgeschritten hingegen sind die Arbeiten in den beiden oberen Geschossen des aus dem Jahre 1827 stammenden Gebäudes. Die insgesamt vier Einzel- und fünf Doppelzimmer stehen "kurz vor der Fertigstellung", wie Fath erklärt. Und tatsächlich: In den frisch renovierten Badezimmern hängen bereits die Spiegel, auf dem neu verlegten Vinylboden stapeln sich die Matratzen; die Möbel sollen innerhalb der nächsten zwei Wochen geliefert werden.
Eine Frage stellt sich jedoch beim Gang durch das recht schmale Treppenhaus, das mit schmalen Stufen ausgestattet ist - die Frage nach der Barrierefreiheit. "Einen Aufzug oder Treppenlift werden wir hier leider nicht integrieren können", bedauert Christian Rusch. Die räumlichen Gegebenheiten würden dies schlicht nicht hergeben. Das Erdgeschoss, die dortigen Toiletten und die Terrasse hingegen sollen laut Rusch barrierefrei zugänglich sein.
Und auch über die Dekoration der Gästezimmer hat man sich bereits Gedanken gemacht: So soll über jedem Bett eine Fototapete mit alten Motiven aus der Volmegemeinde zu sehen sein. Christian Rusch freut sich über den lokalen Bezug: "Die Ausstattung passt somit perfekt zu unserem Konzept und unserem Schwerpunkt auf Regionalität."
Heizung auf energetischem Stand
Ausgetauscht wurde auch die Heizung. Dafür musste zunächst, wie Christian Mutschler erklärt, der alte Öltank von einer Fachfirma ausgebaut und fachgerecht entsorgt werden. Ersetzt wurde diese nun durch eine moderne Hybridanlage in Kombination mit einer Luft/Wasser-Pumpe. Diese entspreche nun "allen energetischen Richtlinien". Die Gasheizung, so Mutschler weiter, soll nur "bei sehr tiefen Temperaturen" zum Einsatz kommen und als Puffer zur Wärmepumpe dienen.
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Sanierung wird insgesamt teurer
Bei den zunächst veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro für die Sanierung wird es nicht bleiben: Das Fundament im Bereich der ehemaligen Kegelbahn weist erhebliche Mängel auf, sodass die Statik nicht mehr gewährleistet wäre. Der Unterboden muss deshalb verstärkt werden. Dadurch entstehen Mehrkosten in Höhe von etwa 80.000 bis 100.000 Euro. Die dadurch resultierende zeitliche Verzögerung "ist derzeit noch nicht klar abzusehen", erklärt Christian Mutschler. Dennoch sei er optimistisch, die Sanierung spätestens im Januar abschließen zu können.
Auch im Erdgeschoss hat sich bereits einiges getan: Der Fußboden wurde erneuert, die Wände gestrichen, die Elektrik, ebenso wie im Rest des Gebäudes, erneuert. Der Tresen wird noch ausgetauscht, die Küche und die eigens angefertigten Möbel für den Schankraum erwartet Christian Mutschler "innerhalb der nächsten zwei Wochen."

"Wir bringen Ideen, Herzblut und Energie mit"
Somit stünde der für das Frühjahr geplanten Eröffnung des Hotels zur Post - dann unter dem neuen Namen "Volmeblick" - nichts mehr im Wege. Christian Rusch sieht der kommenden Zeit optimistisch entgegen: "Wir haben Wochen und Monate in die Erstellung unseres Konzepts investiert, und lassen ab sofort auch vor Ort unsere Ideen einfließen. Wir bringen eine Menge Ideen, Herzblut und Energie mit."
Lennart Fath und Christian Rusch über den Stand der Dinge im Hotel zur Post: