Der 1. Preis ist mit 2500 Euro dotiert. Den 2. Preis, 1500 Euro, sprach die Jury den Valberter Jägern zu. 1000 Euro gab es für den Förderverein der Musikschule. Es war das zweite Mal, dass die Stadt den Heimatpreis ausgelobt und vergeben hatte.
Christian Schmitt, Initiator der Kleinkunstbühne des TuS Meinerzhagen, hatte sich „sehr gefreut, als der Brief kam“. Nach der Einladung zur Preisverleihung am Mittwochabend hatte er „nicht mit dem 1. Platz gerechnet“. Ideen, was mit dem Preisgeld passiert, hat Schmitt schon. So kann er sich vorstellen, Equipment für die Verkabelung des zweiten Raumes zuzukaufen oder eine Band zu verpflichten, die vor der Corona-Pandemie schon auftreten sollte und „die vielleicht etwas mehr kostet. Und Weingläser fehlen auch noch“, fällt ihm ein.
Bei der Verleihung blieben die Preisträger unter sich. „Ein bisschen schade“, meint Christian Schmitt, und fände es „eigentlich schön, wenn das öffentlich wäre.“ Damit würden Menschen, die sich engagieren, auch mehr in den Fokus gerückt.
Die Mittel stellt das Land den Kommunen seit 2018 zur Verfügung. Der Heimatpreis gehört zu den fünf Bestandteilen des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Während Nachbar-Gemeinden diese Möglichkeit längst nutzten, um ehrenamtliches Engagement auszuzeichnen, haben Rat und Verwaltung in Meinerzhagen lange gebraucht, um diesen Weg zu gehen. Nach einem entsprechenden Bürgerantrag vom Januar 2021 dauerte es noch mehr als Jahr bis zur Ausschreibung.
Ein Kommentar von Rüdiger Kahlke
Was ist am Heimatpreis eigentlich so geheim? Warum wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen? Das hätte man auch in der letzten Sitzung des Rates in diesem Jahr machen können, ohne vorab zu veröffentlichen, wer gewonnen hat. Das wäre ein würdiger Rahmen gewesen. Dabei hätten sich die Preisträger vorstellen können, bei Ratsmitgliedern und öffentlich auch auf ihre Arbeit hinweisen können.
Erst hinken Politik und Verwaltung anderen Kommunen hinterher, müssen gedrängt werden, überhaupt den Preis auszuschreiben, der die Stadt nicht einmal etwas kostet. Das Geld kommt vom Heimatministerium. Dessen Chefin Ina Scharrenbach (CDU) hat immerhin die Bedeutung erkannt, die vom Preis ausgehen kann. Sie würdigt Ehrenamt und Engagement. Hier dauerte es mehr als ein Jahr, bis der Preis nach einem Antrag endlich ausgelobt wird. – Wieder ein Jahr , in dem man ohne Belastung des städtischen Haushaltes Ehrenamt hätte würdigen können. Und jetzt die Verleihung in handverlesener Runde. – Ein Versäumnis in Sachen Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements, eine verpasste Chance, andere zu motivieren, ein Versagen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit.