Zum ersten Mal haben Meinerzhagener Gymnasiasten beim Deutschen Gründerpreis für Schüler (DGPS) mitgemacht. Am Dienstag, 8. Juli, hat Sina Berges von der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen sechs Teams für innovative Gründer-Projekte ausgezeichnet. Drei davon sind unter den hundert besten Deutschlands.

Wirtschaft als Schulfach? "Da hatte ich eine sechs", bekennt ein Schüler. "Aber mit dem Gründerpreis habe ich gelernt, was eine Kalkulation wirklich ist und wie man einen Wirtschaftsplan erstellt. Eben das, was ich brauche, wenn ich mal ein Unternehmen gründen will." Mit dem Projekt "Smart City" erreichte sein Team den dritten Platz im DGPS der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen. Den Scheck über 120 Euro überreichte Sina Berges von der Sparkasse. Sie vertrat ihre Kollegin Katja Drees vom Sparkassen-Marketing, die zur Preisverleihung krankheitsbedingt verhindert war, und erfreute die zweit- und erstplatzierten Gründerteams mit 300 und 500 Euro.

Der Wettbewerb wird von der Initiative DGPS durchgeführt, um Gründungskompetenzen und unternehmerisches Denken in Schulen zu vermitteln - "Entrepreneurship Education" heißt das Neudeutsch. Als Unterstützer sitzen Sparkassen, Handelsblatt, ZDF und Porsche mit im Boot. In Kierspe und Meinerzhagen übernahm die Sparkasse zum ersten Mal das Ruder und fragte im Schuljahr 2024 beim evangelischen Gymnasium Meinerzhagen und bei der Gesamtschule Kierspe an, ob Kurse 2025 in den Wettbewerb einsteigen wollten.

Christina Wagner erhielt von der Sparkasse als Dankeschön für ihren Einsatz einen Blumenstrauß.
Foto: Kowalski

Gerade rechtzeitig für Gymnasiallehrerin Christina Wagner. Sie suchte für ihre Schüler im Sozialwissenschaftskurs der elften Jahrgangsstufe ein Projekt: "Das Thema Wirtschaft ist mir ein Herzens-Anliegen. Die Sparkasse kennt mich vom Planspiel Börse und trat mit dem DGPS an mich heran. Ich fand das für den Kurs passend und habe die Schüler zur freiwilligen Teilnahme gedrängelt." Und wie fanden die jungen Leute das? "Voll gut! Man hat voll viel gelernt", schwärmte eine Schülerin. Ihr Team "Edulink" sollte Schulen und Unternehmen verlinken, um Workshops, Praktika und Ausbildungsangebote schnell, einfach und übersichtlich zu vermitteln.

Sina Berges erklärte, die Projekte seien nicht real: "Die Schüler mussten keine Apps entwickeln. Das wäre zuviel verlangt." Von Januar bis Mai entwickelten sechs Teams von drei bis fünf Gymnasiasten eine fiktive Geschäftsidee. Die Initiative DGPS gab neun Aufgaben vor, anhand derer sie als Unternehmer eine Vertriebs- und Marketingstrategie konzipierten. Und ein Pitch Deck. Das ist eine kurze Präsentation, die potenzielle Investoren oder Kunden vom Geschäftsplan und den Produkten überzeugen soll.

Für das Projekt "Edulink" gab es den zweiten Platz und die Erkenntnis, dass Mädchen gute Unternehmerinnen sind.
Foto: Kowalski

Katja Drees vom Sparkasse Marketing und die Lehrerin Christina Wagner unterstützten mit Rat, griffen aber nicht ein. In digitalen Sitzungen, so genannten "Sessions", gewährten Experten aus der Wirtschaft in "Deep Dives" Einblicke in die Materie und gaben hilfreiche Tipps. Der Wettbewerb fand digital auf einer passwortgeschützten Plattform statt. Im Mai bewerteten Wagner und Drees die Projekte mit einem Punktesystem. "Werkbox" gewann mit 1490 Punkten. Die Unternehmensidee war ein mobiler Werkzeugverleih mit einer appgesteuerten Containerlösung, wo Großstädter Handwerksutensilien ausleihen können.

Am DGPS 2025 haben 97.500 Schülerinnen und Schüler von deutschlandweit 150 Schulen teilgenommen. Die drei besten Kiersper Gründungsideen haben es in der Gesamtwertung unter den hundert besten in Deutschland auf die Plätze 52, 68 und 69 von insgesamt 770 teilnehmenden Teams geschafft.