Die pünktlich zum Spiel in der Breite erstarke SGSH – Erik Blaauw, Kevin Plate, Lukas Austermann und Benjamin Schäfer kehrten gegen Melsungen zurück in den Kader – zeigte vom Anwurf an die breite Brust, die sie sich über die letzten Auftritte erarbeitet hatte. In keiner Sekunde ließ die Faßbender-Sieben über die erste Hälfte Zweifel am eigenen Erfolg aufkommen und spielte bisweilen wie entfesselt.
Früh waren die Gäste verwarnt worden, ebenso früh hatte Schlussmann Pawel Krawczyk, der außerhalb des Kreises Kontakt hergestellt hatte, nach der folgerichtigen Disqualifikation Feierabend (8.). Zu dieser Zeit stand es bereits 6:2 für die Dragons, die ihre Überzahl nutzten und auch das Timeout der MT ins Leere laufen ließ (12.). Während Luca Jannack bei Würfen aus jedem Winkel eine bockstarke Tat nach der nächsten aus dem Hemd zauberte, sorgte am Kreis vor allem Einer für Aufsehen: Julian Thomas.
Die doppelte Zehn – Dragons furios
Sie beide einte eine Zahl: Nicht weniger als zehn Paraden hatte Jannack schon fünf Minuten vor der Sirene ausgepackt, nicht weniger als zehn Buden hatte Thomas nach nur 23 Minuten auf seinem Konto – und damit mehr als die Hälfte aller SGSH-Tore. Auch Jannacks Gegenüber Jan Herbst zeichnete sich in einem nicht allzu spannenden, aber kurzweiligen Duell mehrfach aus, war gegen die schnellen Tempogegenstöße – die die MT viel zu oft herschenkte – aber meist ohne Abwehrchance. Gegen Ende des ersten Abschnitts erzitterte auch das Aluminium noch auf beiden Seiten, ehe Austermann den hochverdienten 19:12-Pausenstand besorgte.
Nach der Pause änderte sich das Bild auf der Platte nicht wesentlich. Zwar kamen die Gäste nun besser, respektive überhaupt mal ein wenig in die Begegnung. Die Dragons aber spielten ihren Stiefel sauber herunter und konnten den Sieben-Tore-Abstand weitgehend halten. Jannack hielt im Verlauf auch einen zweiten Versuch vom Strich und schraubte seinen Arbeitsnachweis auf über 20 Paraden auf. Gerne hätte Thomas in der Offensive sich ebenfalls dieser Marke angenähert – dieser flog aber nach seinem zwölften Tor ebenfalls vom Feld (39.).
Drei Feldverweise in fairer Begegnung
Es hagelte die ein oder andere Zeitstrafe und auch Rote Kartons, von einer unfairen Partie konnte man indes nicht sprechen. Um die magische 45-Minuten-Marke herum waren die Kräfteverhältnisse in Halver beim Stand von 27:20 überdies bereits geklärt. Kurzzeitig baute die Faßbender-Sieben den Vorsprung gar auf zehn Treffer aus (33:23, 53.), ging mit den eigenen Möglichkeiten in der Crunch Time aber etwas zu laissez-faire um und verhinderte so ein noch deutlicheres Ergebnis. Auf der Gegenseite geriet der zweite Feldverweis für Melsungen für Fitozovic angesichts von zu jener Zeit acht Toren Rückstand zur Randnotiz.
Fotogalerie:
Die SGSH Dragons reiten bei ihrem letzten Heimauftritt 2024 weiter auf der Erfolgswelle, weisen die Gäste aus Nordhessen mit 37:29 eindrucksvoll in ihre Schranken und nähern sich in der Tabelle dem ersten Drittel an.
Match Facts
SGSH Dragons: Gernus (1), Thomas (12/3), Blaauw, Leppich (3), Plate (1), Halfmann, Austermann (5), Buschhaus (2), Perey, N. Jannack (1), L. Jannack (1), Athanassoglou (2), Schäfer (2), Schuster (3), Börner (2), Jaeger (2/1).
B.V.: Disqualifikation Krawczyk (8.), Disqualifikation Thomas (39.), Disqualifikation Fitozovic (56.)