Neue Gemeinde, neue Mitarbeiter, neues Konzept. Ob das gut ist? „Das wird sich zeigen und wenn nicht, können wir nächstes Jahr neu entscheiden“, sagte Carsten Menzel aus dem Bevollmächtigtenausschuss der neuen evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis Mark. Vorausgegangen war eine durchaus emotionale Diskussion. Es ging nicht hitzig zu, auch nicht wirklich kritisch. Aber es ging um Gefühle, Wünsche und die Angst vor Veränderungen.
Fest steht beispielsweise, dass es in der Lutherkirche keinen Gottesdienst am späten Abend geben wird. Dieser wird um 22 Uhr in Wiblingwerde stattfinden. „Das war eine bewusste Entscheidung. In der kleinen Kirche entsteht schnell eine ganz besondere Stimmung, sie ist der ideale Ort dafür“, sagte Pfarrer Wolfgang Kube. Eine Entscheidung, die einige bedauern. „Der 22-Uhr-Gottesdienst, war immer mein Gottesdienst. Und es war in der Lutherkirche immer eine besondere Stimmung“, sagte beispielsweise Sonja Claßen. Einige ältere Besucher der Versammlung gaben an, dass die Kirche für sie nur schwer erreichbar sei. „Ja klar, das kann ich verstehen, aber umgekehrt müssten wir ja auch runter“, gab Barbara Kreft zu bedenken.
„Wir müssen eine Lösung finden, die unsere Hauptamtlichen leisten können, und mit der wir möglichst allen gerecht werden – und die im kommenden Jahr auch ohne mich geht“, gab Wolfgang Kube zu bedenken. Er wird bekanntlich 2024 in den Ruhestand gehen. Der genaue Gottesdienstplan steht noch nicht. Sicher ist, dass in Wiblingwerde an Heilig Abend ein Konfi-Gottesdienst stattfinden wird und ein stimmungsvoller Gottesdienst um 22 Uhr. In Nachrodt ist für 17 Uhr eine ganz traditionelle Christvesper geplant und in Altena wird es um 14.30 Uhr einen Familiengottesdienst mit Krippenspiel geben.
Kube appellierte an die Anwesenden, offen für Neues zu sein, dem ganzen Prozess positiv entgegenzublicken und nicht nur das Negative zu sehen: „Auch ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich sage ,das war schon immer so‘. Aber das muss nicht heißen, dass es so bleibt. Wir müssen in die Zukunft blicken und anders muss nicht schlecht sein – vielleicht sogar besser.“ Der Luxus, zig Gottesdienste an jedem Standort anzubieten, sei nicht mehr möglich und entspreche auch nicht unbedingt den Bedarfen. „Es war in den vergangenen Jahren beispielsweise schon ein echter Kampf, Kirchenmusiker zu finden“, gab Rainer Nowak zu bedenken. Er findet das neue Konzept gut und freut sich, dass er Heilig Abend erstmals mit dem Wiblingwerder Posaunenchor in Nachrodt spielen wird. „Wir müssen uns da einfach auf Neues einlassen“, betonte Nowak.
Die genauen Gottesdienstzeiten für die Weihnachtsgottesdienste werden in den kommenden Tagen bekannt geben.
Lesen Sie hierzu auch:
- Teil 1: Neue Presbyter gesucht
- Teil 3: Die Sache mit der Mobilität