Ein riesiger Stern aus Leuchtdioden weist den Weg. Werbung für den Weihnachtsmarkt: Fehlanzeige. Jeder in Hardenberg weiß, was anliegt. Am Samstag vor dem 3. Advent feiert ein Dorf für sich. Mit Freunden und Bekannten. Die laden die Hardenberger dann persönlich ein.

Überregionale Nachrichten

Ein Anbau ans alte Bauernhaus der Familie Martin wird zur Speisekammer. Die Hobelbank zur Fritten-Theke. Deftige oder süße Crêpes und Waffeln gibt es drei Schritte nebenan. Im Kellergeschoss bullert ein Stahlofen und verbreitet wohlige Wärme. Eng ist es und gemütlich. Angeboten werden gebrannte Mandeln, selbstgemachte Liköre, alles nett drapiert. Jeder kennt jeden. Jeder bringt sich ein.

Markus Hoppe hatte bereits um 6:30 Uhr am Morgen seinen Backes aufgeheizt. Die 60 Brote gehen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Nebenan können Kinder Kerzen ziehen. Kunsthandwerk statt Massenkommerz macht das Angebot aus. Putzige Tiere standen Pate für hochwertige Handpuppen. Die Manufaktur Hardenwerk ist mit bedruckten Baumwollbeuteln für den Einkauf, Hoodies, Schlüsselanhängern, Karten und Kerzenhaltern vertreten. Hochwertige Handarbeit. Nachhaltig zudem.

Draußen flackern Holzscheite in der Feuerschale. In einer Hütte brutzeln Reibeplätzchen, werden Punsch und Liköre ausgeschenkt. Liebevoll dekoriert mit Sahnehäubchen. Zwischendurch verteilt Lena Schalenbach vom Organisationsteam Textblätter, und flugs findet sich Besucher zu einem spontanen Chor zusammen, der, begleitet von einem Blockflöten-Trio, weihnachtliche Lieder anstimmt – den Text in der einen, den Glühwein in der anderen Hand. Das Ende am Samstagabend: offen. „Der Letzte macht die Türe zu“, schmunzelt Lena Schalenbach. Leger, entspannt, familiär. Friedvolle Weihnachtszeit, wie man sie sich wünscht.