In einer warmherzigen und emotionalen Zeremonie hat Bürgermeisterin Birgit Tupat am Montagabend, 8. Dezember, im Rahmen der Weihnachtsratssitzung den Heimatpreis der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde verliehen. Die Anwesenden dankten den Preisträgern mit lang anhaltendem Applaus – ein Zeichen dafür, welch hohen Stellenwert das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde besitzt.

In ihrer Ansprache erinnerte die Bürgermeisterin daran, dass Heimat weit mehr sei als ein Ort auf der Karte. „Heimat ist das Gefühl von Zugehörigkeit, von Verbundenheit, von Verantwortung“, sagte Tupat. Sie betonte, dass eine Gemeinde nicht durch Bauwerke oder Verwaltung lebendig werde, sondern durch Menschen, die sich einbringen und die Zukunft mitgestalten: „Sich für die Heimat zu engagieren bedeutet, diese Heimat nicht nur zu bewohnen, sondern sie mitzugestalten.“

kfd St. Josef – Gemeinschaft, die Verlust in Stärke verwandelt

Der zweite Platz des Heimatpreises ging in diesem Jahr an die kfd St. Josef. Tupat hob hervor, wie beeindruckend die Frauengemeinschaft die Herausforderungen der vergangenen Jahre gemeistert habe. Der Verlust des katholischen Vereinshauses und der Kirche hätte viele Gruppen an den Rand der Auflösung gebracht – nicht jedoch die kfd.

„Sie haben Ihre Heimat neu gesucht – und gefunden. Nicht in einem Gebäude, sondern im gemeinschaftlichen Glauben, in gegenseitiger Unterstützung und in dem, was sie verbindet“, erklärte die Bürgermeisterin. Besonders würdigte sie die Fähigkeit der Gruppe, Frauen verschiedener Generationen anzusprechen und zusammenzuhalten. Spaziergänge, Ausflüge, Treffen und der traditionelle Karneval zeigten, wie lebendig diese Gemeinschaft sei.

Tupat gratulierte Christina Westerwell und Annette Heumann als Vertreterinnen der kfd herzlich und betonte: „Sie zeigen uns, dass Heimat dort entsteht, wo Menschen zusammenkommen, sich gegenseitig stärken und den Mut haben, neue Wege zu gehen.“

Hegering - Gelebte Naturbildung seit einem Jahrzehnt

Der erste Preis ging an den Hegering Nachrodt-Wiblingwerde für den Waldlehrpfad in Wiblingwerde – ein Projekt, das seit vielen Jahren Wissen, Naturverbundenheit und Verantwortungsbewusstsein vermittelt. Tupat erinnerte an die Gründer Karl-Heinz Tacke und Udo Kalthoff, deren Grundgedanke aktueller denn je sei: „Nur wer die Natur kennt, kann sie lieben. Und nur wer sie liebt, wird sie schützen.“

Walter Strünings Dackel durfte bei der Preisverleihung nicht fehlen. Schließlich ist die Hündin bei allen Führungen über den Waldlehrpfad dabei.
Foto: Machelett

Der Lehrpfad habe in den vergangenen Jahren Tausende durch die heimischen Wälder geführt – Kinder wie Erwachsene. Tupat schilderte anschaulich, wie nachhaltig die dort vermittelten Erkenntnisse wirken können, etwa wenn eine Zigarettenkippe plötzlich nicht mehr harmlos erscheint, sondern als Gift für 40 Liter Grundwasser.

Mit einem Augenzwinkern nahm sie Bezug auf die anschaulichen Erzählungen von Waldlehrer Walter Strüning und Karl-Heinz Tacke: den Unterschied zwischen Hase und Kaninchen, die Bedeutung des Fliegenpilzes oder die faszinierende Welt der Bienen. „Wer das alles nicht weiß, sollte vielleicht einmal eine Tour mitmachen“, so die Bürgermeisterin.

Inzwischen werde der Pfad nicht nur gepflegt, sondern auch modern weiterentwickelt – mit Alpakawanderungen, Erlebnistouren mit Ponys und einer geplanten Kurzroute. „All das zeigt, wie sehr dieses Projekt lebt – und wie es den Blick auf unsere Heimat verändert.“

Mit herzlichen Worten überreichte Tupat den Preis an Torsten Pühl und Walter Strüning vom Hegering: „Für dieses Engagement, für diese Leidenschaft und für diese wertvolle Bildungsarbeit verleihen wir den ersten Platz des Heimatpreises 2025.“