Es sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass gerast würde, an Bushaltestellen Schulkinder gefährdet seien, seufzte Bürgermeister Armin Kibbert in der ersten Sitzung des Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit am 27. November bei der Beratung eines CDU-Antrages für Tempo 30 in Anschlag und Hohenplanken. Im Verlauf der Diskussion stellte sich schnell heraus, dass der Unionsantrag Pars pro Toto für einen Missstand in ganz Halver steht.

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Im September 2025 hatte die CDU Halver Bürger aus Hohenplanken und Anschlag bei einer Freiluft-Anwohnerversammlung angehört und viele Klagen über zu schnelles Fahren am Spielplatz, an der Bushaltestelle und entlang des Schulweges gehört. Daraus war ein Antrag geworden, der nun im Ausschuss behandelt wurde. Auch die SPD Halver war aktiv geworden, hatte zu Jahresbeginn Tempo 30 für Schulwege im Stadtgebiet gefordert.

Im Ausschuss begründete der sachkundige Bürger Jörn Maximowitz für die CDU den Tempo-30-Antrag exklusiv für den Sprengel Anschlag und Hohenplanken: Nach einer Änderung der Rechtslage bei der Straßenverkehrsordnung sei nun auch die Ausweisung von 30er-Zonen an Schulwegen und Spielplätzen zulässig – dies auch an hochwertigen Straßen. Die Anwohner vor Ort seien dafür.

Der vom Ordnungsamt in der Sitzung angebotenen Langzeitmessung des Tempos über vier Wochen stimmte die Union postwendend zu: „Das ist eine gute argumentative Unterstützung.“

Bürgermeister Armin Kibbert brachte den SPD-Vorstoß ins Spiel: „Dieser Antrag ist bereits beim Kreis, aber dort wartet man noch auf Stellungnahmen.“ Offenbar fehle noch eine Einschätzung seitens des Landesstraßenbauamtes Straßen.NRW, weswegen sich der Kreis noch nicht zu einer Entscheidung habe bewegen können. Der Bürgermeister: „Wir als Stadt sind nicht die Anordnungsbehörde.“ Heißt: Der Kreis muss Tempo 30 anordnen – oder abweisen.

Kibbert riet, die irgendwann eintreffende Antwort aus Lüdenscheid zum SPD-Antrag als gedankliche Leitplanke zu benutzen und dann mit den Antrag der CDU weiterzumachen. Und: „Wir sollten gesamtstädtisch denken“ – und ein Gesamtkonzept formulieren, wo überall in Halver Tempo 30 sinnvoll und wünschenwert sei. Auch Ideen für neue Fußgängerüberwege, also Zebrastreifen, könnten in ein solches Gesamtkonzept mit hineingepackt werden. Dann ergäbe sich ein Verkehrsberuhigungsprogramm aus einem Guss, das beim Kreis beantragt werden könne.

Das fand im Ausschuss für Bürgerservice und Sicherheit einhellige Zustimmung. Ohne Gegenstimme beschloss der Ausschuss, die Angelegenheit an den Hauptausschuss zu leiten, der über das noch zu  formulierende Gesamtpaket und den Antrag den Kreis entscheiden soll.