Die Ehrenplakette der Stadt Lüdenscheid zählt mit dem Ehrenring und der Ehrenbürgerschaft zu den höchsten Anerkennungen, die die Stadt Lüdenscheid vergeben kann. Am Samstag, 8. November, hat Bürgermeister Sebastian Wagemeyer Norbert Adam, Gerhard Geisel, Dr. Arnhild und Rolf Scholten sowie Verena Szermerski-Kasperek mit dieser Medaille ausgezeichnet.

 

Eine Festsitzung des Rates bildete am Vormittag den feierlichen Rahmen für diese besondere Ehrung. Die Veranstaltung wurde von Jasmina Terach, Klavierschülerin an der städtischen Musikschule, musikalisch begleitet.

Norbert Adam wurde für sein jahrzehntelanges Wirken für Kultur, Bürgersinn und Zusammenhalt ausgezeichnet.  Der Studiendirektor a. D. hat von 1980 bis 2015 mehrere Generationen von Schülerinnen und Schülern am Geschwister-Scholl-Gymnasium unterrichtet. Daneben engagierte er sich als Mitglied des Stadtrates 31 Jahre lang für seine Stadt. Schule, Schulpolitik und insbesondere Kultur waren seine Themen. Sein Credo: „Kultur schafft Gemeinschaft, fördert Empathie und trägt zur kommunalen Bildung bei.“

Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zeichnet Norbert Adam aus.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

 Norbert Adam engagierte sich auch außerhalb der Politik, beispielsweise bei den Kunstfreunden Lüdenscheid, den Freunden der Stadtbücherei oder im Geschichts- und Heimatverein. „Dank auch Ihres unermüdlichen Einsatzes verfügt Lüdenscheid heute weiterhin über eine lebendige Kulturlandschaft, die sich über Jahrzehnte immer weiterentwickelt hat“, bekräftigte Sebastian Wagemeyer. Er habe seine Arbeit nie nur als Aufgabe betrachtet, sondern immer als „Herzensangelegenheit“ angesehen, sagte Norbert Adam in seiner Danksagung. Er freue sich über Orte in Lüdenscheid, die wie beispielsweise der Graf-Engelbert-Platz von Kultur geprägt seien. An diesen Orten solle man sich orientieren, wenn etwas Neues gebaut werde.

Zu den Verdiensten von Gerhard Geisel zählte der Bürgermeister die Tatsache, dass er als Schulleiter, Sprecher der Lüdenscheider Grundschulleiterinnen und -leiter sowie als sachkundiger Bürger im Schulausschuss die Bildungslandschaft der Bergstadt über viele Jahre mitgestaltet habe. Dazu komme sein Engagement für die Stadtgeschichte und Stadtgesellschaft. Seine Bücher „Die Lüdenscheider Straßennamen: Bedeutung, Geschichte, Geschichten“ und „Unterwegs in Lüdenscheid“ seien beeindruckende Zeugnisse dieser Arbeit. Gerhard Geisel habe entscheidend dazu beigetragen, dass Lüdenscheid seine Geschichte bewahre.

Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zeichnet Gerhard Geisel aus.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Er sei oft gefragt worden, warum er so viel Zeit und Kraft in seine Bücher und Vorträge stecke, erwiderte Gerhard Geisel in seiner Danksagung. Die Antwort sparte er sich für den Schluss seiner Ansprache auf. Sie lautete: „Es war für mich keine Arbeit, sondern überwiegend ein Vergnügen.“

Dr. Arnhild und Rolf Scholten erhielten die Plakette für ihren jahrzehntelangen Einsatz in Schule, Politik und den verschiedensten Ehrenämtern. Gemeinsam engagierte sich das Ehepaar für die Atefa-Mädchenschule im afghanischen Estalef über den Verein Eschan e. V. „Dieses Projekt ist ein Leuchtfeuer der Menschlichkeit“, sagte Sebastian Wagemeyer. Beide waren rund 20 Jahre kommunalpolitisch aktiv – Rolf Scholten auf Kreisebene, unter anderem als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, Dr. Arnhild Scholten im Stadtrat, unter anderem als Vorsitzende des Kulturausschusses. Nach ihrer kommunalpolitischen Zeit übernahm Dr. Arnhild Scholten den Vorsitz im Geschichts- und Heimatverein. Rolf Scholten gründete den Förderverein Freunde der Stadtbücherei. Zudem engagiert sich das Ehepaar als Stifter. Aus den Erträgen ihrer Zustiftung zur Bürgerstiftung der Sparkasse wurden und werden zahlreiche Projekte für Jugend, Kultur und Soziales gefördert. „Euer Lebenswerk geht weit über das Alltägliche hinaus“, unterstrich Sebastian Wagemeyer.

Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zeichnet Dr. Arnhild und Rolf Scholten aus.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

In ihrer Danksagung erklärten beide: „Wir wollten mit unserer Arbeit der Stadt etwas von dem zurückgeben, was sie uns gegeben hat – nämlich ein erfülltes Leben.“ Die Arbeit für die Mädchenschule in Afghanistan, ergänzte Dr. Arnhild Scholten, „war das Abenteuer unseres Lebens.“

Verena Szermerski-Kasperek wurde für ihren über 30 Jahre währenden Einsatz in der Lüdenscheider Kommunalpolitik ausgezeichnet. Unter anderem bekleidete sie von 2012 bis 2020 das Amt der Ersten Stellvertretenden Bürgermeisterin. Ihr Engagement als langjähriges Vorstandsmitglied der AWO Lüdenscheid und Gründungsmitglied der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit reicht über die Kommunalpolitik hinaus. „Du stehst für gelebte Solidarität, soziale Verantwortung und ein offenes, respektvolles Miteinander in unserer Stadt“, sagte Sebastian Wagemeyer.

Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zeichnet Verena Szermerski-Kasperek aus.
Foto: Wolfgang Teipel / LokalDirekt

Die Danksagung von Verena Szermerski-Kasperek fiel knapp aus. „Ich habe der Stadt über die Jahre sehr gerne gedient“, sagte sie

In der Festsitzung wurden auch die ausgeschiedenen Ratsmitglieder feierlich verabschiedet. Zu ihnen zählen Jürgen Appelt, Norbert Adam, Claudius Bartsch, Julia Decker, Jan Eggermann, Fabian Ferber, Josef Filippek, Stephan Haase, Dr. Antje Haider, Lothar Hellwig, Karin Hertes, Steffen Kriegel, Dominik Petereit, Björn Schöttler, Nicole Schulte, Ralf Schwarzkopf, Verena Szermerski-Kasperek und Michael Thielicke.

Ein besonderer Dank von Sebastian Wagemeyer ging an Björn Weiß, der seit 2014 stellvertretender Bürgermeister war. „Du hast dieses Amt mit großer Verlässlichkeit, Herzlichkeit und Bürgernähe ausgeübt“, sagte der Bürgermeister.