Im vergangenen Jahr hatte die NRW-Landesregierung einen umfangreichen Prozess in Gang gesetzt, in dem es um die Ausweisung von Flächen als Nationalpark geht. Im Zuge dieses Projekts war auch das Ebbegebirge als mögliches Gebiet für einen künftigen Nationalpark identifiziert worden. Bevor der Prozess zur Ausweisung eines Gebiets als Nationalpark angestoßen wird, strebt das Land einen umfassenden Konsens und die Zustimmung aller Beteiligter an: Nur wenn sämtliche Kommunen einer betreffenden Region ihr Interesse an einer umfänglichen Information bekunden, sollen die ersten Schritte erfolgen – dazu gehört im Fall des möglichen Nationalparks Ebbegebirge auch die Stadt Meinerzhagen.
In der Sitzung am Montag ging es daher um die Frage, ob die Stadt Meinerzhagen dem Märkischen Kreis ihre Zusage zur Unterstützung eines solchen Interessenbekundungsprozesses geben wird. Der Rat stimmte mehrheitlich dagegen, die Initiative mitzutragen: Hintergrund der Entscheidung war die auch von Teilen der Bürgerinnen und Bürgern geäußerte Befürchtung, dass mit der Gründung eines Nationalparks Ebbegebirge Einschränkungen für Landwirte, Forstwirtschaft und andere Wirtschaftszweige einhergehen könnten.
Auch der Herscheider Rat hatte mit knapper Mehrheit gegen die Interessenbekundung gestimmt. Daraufhin hatten einige Bürger das Bügerbegehren „Pro Interessenbekundung Nationalpark Ebbegebirge“ auf den Weg gebracht. 600 Unterschriften von Herscheider Bürgern werden benötigt, um das Thema erneut auf die Tagesordnung des Rats zu bringen. Das ist nach der Ablehnung in Meinerzhagen hinfällig geworden. Eine Stellungnahme der Initiatoren des Bürgerbegehrens konnte LokalDirekt bisher nicht erhalten.