Das „Café Sprungbrett“ muss sich neu erfinden und ist auf dem besten Weg dazu. Der alkoholfreie Treffpunkt für suchtkranke und suchtgefährdete Menschen im „Navi“ an der Altenaer Straße öffnet zurzeit nur jeden zweiten Freitag im Monat von 19 bis 21.45 Uhr.
„Wir werden bald sicher wieder zu unseren wöchentlichen Treffen übergehen können“, sagt Magnus Sommer. Das ehrenamtliche Team, das die Treffen organisiert, müsse sich noch sortieren.
Nach dem Umzug des Cafés von den Räumen im Gemeindehaus der Erlöserkirche ist viel passiert. Einige der Ehrenamtlichen sind ausgeschieden. „Wir werden ja alle nicht jünger“, sagt Magnus Sommer. Dazu kommt: Petra Becker, die zusammen mit Monika Sommer das „Café Sprungbrett“ 14 Jahre geleitet hat, musste ihr Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
„Wir sind Petra Becker für ihren Einsatz zu großem Dank verpflichtet“, sagt Monika Triffo, Beraterin in der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes, an die der alkoholfreie Treffpunkt angebunden ist.
Der enge Kontakt zur Beratungsstelle wird auch in Zukunft gewährleistet sein. Allerdings: „Das Sprungbrett muss selbständiger werden.“ Nach dem Ausscheiden von Sonja Middendorf aus der Beratungsstelle fehlten einfach die Kapazitäten für eine intensive Betreuung. Sonja Middendorf war über viele Jahre das Bindeglied zwischen Beratungsstelle und dem „Café Sprungbrett“.
Sommerfest ein schöner Erfolg
„Wir sind auf einem guten Weg“ blickt Magnus Sommer zuversichtlich in die Zukunft. Das habe das Sommerfest vor einigen Wochen gezeigt. Über 30 Gäste erlebten einen schönen Abend auf dem Gelände der Ev. Gemeinde Oberrahmede. Alle waren gebeten worden, etwas zum Buffet beizutragen. „Das hat wunderbar geklappt“, sagt Magnus Sommer. So sei das Team entlastet worden. „Wir hatten jede Menge Zeit, Gespräche zu führen und mit den Gästen in Kontakt zu treten. Das ist ja unsere eigentliche Aufgabe.“
Jeder kann ins "Sprungbrett" kommen
Die Mitarbeiterschaft des „Sprungbrett“ hat sich in den zurückliegenden 33 Jahren immer wieder ergänzt und erneuert. Die Frauen und Männer, die in der Beratungsstelle Hilfe erhalten haben, geben ihre Erfahrungen Anderen weiter.
„Jeder kann ins Café Sprungbrett kommen. Wir freuen uns über jeden Gast, auch über Besucherinnen und Besucher, die keine Abhängigkeitsprobleme haben“, betont Magnus Sommer. Das neue Team möchte die Treffen abwechslungsreicher gestalten. An die Stelle der Disco, die im Navi leider nicht möglich ist, könnten Vorträge oder auch mal ein Abend mit einem Comedian treten. Magnus setzt dabei auch stark auf die Unterstützung des Fördervereins der Suchtberatungsstelle.
Nächstes Treffen am 22. August
Initiator des Cafés war vor über 33 Jahren Peter Wilke, damals Mitarbeiter der Suchtberatungsstelle. Er entwickelte im Team die Idee, ein Café zu gründen, das ehemaligen alkoholabhängigen Menschen Anlauf- und Auffangstelle zugleich ist. Damals war das „Café Sprungbrett“ als Projekt geplant. Es entwickelte sich schließlich zu einem dauerhaften niedrigschwelligen Angebot an suchtkranke oder suchtgefährdete Menschen oder deren Angehörige. Die Gäste können sich hier in alkoholfreier Umgebung über die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes informieren und aus der krankheitsbedingten Isolation heraus neue Kontakte knüpfen.
Die nächsten Treffen im „Navi“ an der Altenaer Straße finden am 22. August sowie am 5. und 19. September (jeweils 19 bis 21.45 Uhr) statt. „Danach werden wir wieder wöchentlich öffnen“, ist sich Magnus Sommer sicher.