Klaus Müller, Olaf Stracke, Benjamin Groll und Etto Schauerte haben in den vergangenen drei Jahren recherchiert und Material für die Jubiläumszeitschrift zusammengetragen. „Es war zum Teil schwierig“, berichtet Klaus Müller im Gespräch mit LokalDirekt. Zahlreiche Informationen aus der Historie haben die Grünetaler Urgesteine Aloys Hellner und Hans Hoffmann beigesteuert. Darüber hinaus wurden die alten Protokolle der Jahreshauptversammlungen durchforstet und zum Teil vom Sütterlin in die moderne Schrift übersetzt.

„Im Herbst 1924 gründeten ehemalige Mitglieder des Fußballclubs Victoria Grüne (der FC Viktoria Grüne Plettenberg, gegründet im Februar 1919, fusionierte 1923 mit der Sportvereinigung Plettenberg) und des Kameradschaftsbundes Habeiken als Gegengewicht und Alternative zur alteingesessenen Plettenberger Schützengesellschaft von 1836 den Schützenverein Grünetal.“ So steht es auf der Homepage grüner-schützenverein.de. „16 Grüner Jungen gründeten den Schützenverein in dem vergessenen Steinbruch neben der alten Märkerei“ (damit ist der Bereich Hartleib an der Grünestraße gegenüber der Schweitzerschen Wiese in Höhe des Hauses Graefe gemeint), heißt es in einem damaligen Zeitungsartikel. Als Vereinsfarben wählte man Grün und Weiß – die preußischen Schützenfarben.
Schützenfest auf der Schweitzerschen Wiese
Erster Schützenkönig wurde 1924 der 22-jährige Reinhold Pfeiffer, seine Königin Elly Hagen. Das Schützenfest 1925, vermutlich auch schon das erste Fest 1924, wurde auf der Schweitzerschen Wiese an der Grünestraße gefeiert. Über eine Brücke über den Grünebach gelangte man in das Zelt, das man sich 1925 vom Werdohler Schützenverein ausgeliehen hatte. Mittelpunkt des Grünetals war damals der Bereich rund um das Düppenhaus, das unweit der Firma Rasche an der Mündung der Grüne in die Oester lag.

Da ein festes Gebäude zum Feiern in entsprechender Größe im gesamten Grünetal nicht zur Verfügung stand, wurden größere Dorf- und Volksfeste üblicherweise immer in einem eigens errichteten Zelt veranstaltet. 1927 fand das Schützenfest mit Fahnenweihe in einem 40 Meter langen Zelt statt. 1938 wurde das Festzelt auf der Wiese hinter dem Gasthof Battenfeld aufgestellt. 1939 feierte man das Grüner Schützenfest erstmalig in der Schützenhalle im Wieden.
Das erste Schützenfest nach dem Krieg wurde 1951 im Schützenzelt auf der Schweitzerschen Wiese gefeiert. Das Vogelschießen fand auf einer Wiese im Liemänneken, oberhalb des sogenannten Negerdorfes, statt. Da die Fläche auf der Schweitzerschen Wiese in den Jahren danach für die vielen Besucher zu klein geworden war, wurde auf einem größeren Nachbargrundstück in einem Zelt gefeiert. Ab 1955 verzichtete man auf das Zelt und feierte die Schützenfeste in der Schützenhalle im Wieden.
Das Schützenheim Auf der Wieckmerth
1953 wurde auf der Wieckmerth der Gedenkstein zu Ehren der Gefallenen errichtet. Am 30. Mai 1954 fand die Einweihung des inzwischen dritten Schützenheimes auf der sogenannten Rodelbahn auf der Wieckmerth statt. Das erste Heim hatte ein Wirbelsturm zerstört, das zweite wurde 1945 demoliert und demontiert. Das Schützenheim Auf der Wieckmerth ist bis heute der Mittelpunkt des Grünetaler Schützenvereins. Das Heim und die Umlage wurden in den letzten Jahren mit viel Eigenleistung der Schützen modernisiert und aufgewertet.

Die Vorsitzenden des Schützenvereins Grünetal von 1924 bis heute:
- 1924 bis 1925 Ewald Heßmer †
- 1925 bis 1926 Willi Brauckmann †
- 1926 bis 1934 August Reinicke †
- 1936 bis 1942 Robert Heßmer †
- 1950 bis 1970 Heinrich Hoffmann †
- 1970 bis 1974 Willi Arnds †
- 1974 bis 1978 Heinz Kochskämper †
- 1978 bis 1989 Gerd Funke
- 1989 bis 1996 Ernst Kostewitz
- 1996 bis 2002 Günter Tengler
- 2002 bis 2012 Bernd Paulus
- 2012 bis 2024 Steffen Fuhrich
- 2024 Manfred Gärtner
