Der Ennepe-Ruhr-Kreis reagiert auf die herrschende Trockenheit und untersagt die Wasserentnahme aus Flüssen und Bächen.

Mit bundesweit durchschnittlich 114 Litern Regen pro Quadratmeter war der Juli zwar der erste Monat seit Januar im Jahr 2025, in dem bundesweit mehr Niederschlag fiel, als im jeweiligen Monatsmittel. Dies ändert aber wenig an der Gesamtlage: Das laufende Jahr ist insgesamt nach wie vor zu trocken. Aus diesem Anlass darf aktuell aus den Gewässern im Ennepe-Ruhr-Kreis ohne Genehmigung kein Wasser mehr entnommen werden. Grundlage hierfür ist eine Allgemeinverfügung der Unteren Wasserbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises.

„Die anhaltend niedrigen Wasserstände stellen für die Bäche eine starke ökologische Belastung dar. Die Gefahr, dass die im Wasser und an den Ufern lebenden Tiere und Pflanzen nachhaltig gestört werden, ist groß“, erläutert Oliver Gerlach, Leiter der Unteren Wasserbehörde im Schwelmer Kreishaus.

Um dieses Risiko zu verringern, wurde verboten, Gewässerwasser für den Gemein-, Eigentümer- und Anliegergebrauch zu nutzen. Das heißt: Untersagt ist zum einen das Entnehmen größerer Wassermengen mit fahrbaren Behältnissen oder Pumpen. Zum anderen ist es auch nicht zulässig, kleinere Menge für das Bewässern von Privatgärten einzusetzen. Als Ausnahmen nennt die Verfügung das Tränken von Vieh und das Schöpfen mit Handgefäßen.

Mit dem Erlass der Allgemeinverfügung hat der Ennepe-Ruhr-Kreis eine Empfehlung der Bezirksregierung Arnsberg umgesetzt. Dieser waren in den letzten Wochen zahlreiche Städte und Kreis gefolgt. Die Bezirksregierung selbst hat in einer eigenen Allgemeinverfügung das Entnehmen von Wasser ohne Genehmigung aus größeren Flüssen untersagt – dieses Verbot gilt unter anderem für die Ruhr. Verstöße gegen beide Verfügungen können mit Geldbußen geahndet werden.

Die Wasserstände der Gewässer im Ennepe-Ruhr-Kreis werden von den Mitarbeitern der Unteren Wasserbehörde fortlaufend beobachtet. Steigen sie ausreichend an, werde die Kreisverwaltung das Wasserentnahmeverbot wieder aufheben, heißt es in der Pressemitteilung.